und abends bete ich dies
dass ich nicht wieder
im Wortregen stehe
dass man mich nicht noch einmal vergisst
mitzunehmen in meine Schlafstunde
dass niemand mir Bildergeschichten
zusteckt in meinen Kopf
dass ich nicht ertrinke
in meiner Hoffnung
Gebet
Nach den ersten drei Zeilen erwartete ich etwas, das aus der Spannung zwischen Konkretem und Übertragenem speist - "jemanden im Regen stehen lassen" in einen anderen Zusammenhang hinein entfremdet, das war ein guter Beginn.
Aber es trug dann nicht richtig, die folgenden Bilder sind zu verschwommen, als daß ich mir darunter etwas vorstellen könnte, und leider endet das Ganze in einem recht abgenutzten Gemeinplatz.
Tut mir leid, mehr kann ich daraus nicht machen.
LG Eva
Aber es trug dann nicht richtig, die folgenden Bilder sind zu verschwommen, als daß ich mir darunter etwas vorstellen könnte, und leider endet das Ganze in einem recht abgenutzten Gemeinplatz.
Tut mir leid, mehr kann ich daraus nicht machen.
LG Eva
Auch ich finde den Anfang stark. Bis zu den Bildergeschichten. Da stelle ich mir noch vor: Man lässt das lyrische Ich vor dem Fernseher sitzen, anstatt mit ihm ins Bett zu gehen. Oder es könnte auch heißen, dass dem lyr. Ich schöne Dinge vorgegaukelt werden, die dann nicht stattfinden. Ja, das ist für mich stimmig in seiner Bitterkeit und Enttäuschung. Aber warum muss man die Bildergeschichten "in meinen Kopf" stecken? Bilder werden doch sowieso mit den Augen betrachtet und landen im Kopf. Das Ertrinken in Hoffnung ist ein abgenudeltes Bild. Das Wort Hoffnung brauchts gar nicht, dann da betet ja schon jemand, also hofft er. Ich würde es einfach so abschließen:
dass niemand mir Bildergeschichten
zusteckt
bis zum Ertrinken
dass niemand mir Bildergeschichten
zusteckt
bis zum Ertrinken
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