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Gebet

Verfasst: 19.02.2013, 23:12
von Anonymus
und abends bete ich dies

dass ich nicht wieder
im Wortregen stehe

dass man mich nicht noch einmal vergisst
mitzunehmen in meine Schlafstunde

dass niemand mir Bildergeschichten
zusteckt in meinen Kopf

dass ich nicht ertrinke
in meiner Hoffnung

Verfasst: 20.02.2013, 08:51
von noel
chapeau

Verfasst: 20.02.2013, 20:21
von ecb
Nach den ersten drei Zeilen erwartete ich etwas, das aus der Spannung zwischen Konkretem und Übertragenem speist - "jemanden im Regen stehen lassen" in einen anderen Zusammenhang hinein entfremdet, das war ein guter Beginn.
Aber es trug dann nicht richtig, die folgenden Bilder sind zu verschwommen, als daß ich mir darunter etwas vorstellen könnte, und leider endet das Ganze in einem recht abgenutzten Gemeinplatz.

Tut mir leid, mehr kann ich daraus nicht machen. Bild

LG Eva

Verfasst: 20.02.2013, 21:37
von fenestra
Auch ich finde den Anfang stark. Bis zu den Bildergeschichten. Da stelle ich mir noch vor: Man lässt das lyrische Ich vor dem Fernseher sitzen, anstatt mit ihm ins Bett zu gehen. Oder es könnte auch heißen, dass dem lyr. Ich schöne Dinge vorgegaukelt werden, die dann nicht stattfinden. Ja, das ist für mich stimmig in seiner Bitterkeit und Enttäuschung. Aber warum muss man die Bildergeschichten "in meinen Kopf" stecken? Bilder werden doch sowieso mit den Augen betrachtet und landen im Kopf. Das Ertrinken in Hoffnung ist ein abgenudeltes Bild. Das Wort Hoffnung brauchts gar nicht, dann da betet ja schon jemand, also hofft er. Ich würde es einfach so abschließen:

dass niemand mir Bildergeschichten
zusteckt

bis zum Ertrinken

Verfasst: 20.02.2013, 22:14
von Anonymus
Gut gut, es hat ja schon seinen Grund mit dem Anonymus.

Die letzten zwei Zeilen könnten raus. Den Kopf will ich lassen, vielleicht anders.

Verfasst: 21.02.2013, 11:10
von Anonymus
...

dass niemand mir Bildergeschichten zusteckt
und mein Kopf nicht ertrinkt


???