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Verfasst: 29.07.2013, 16:45
von Anonymus
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Verfasst: 30.07.2013, 09:27
von Klimperer
Für den Verfasser ist wichtig, zu wissen, wie der Leser reagiert, was er, beim Lesen, spontan, empfindet.

So, spontan, als ich den Text zum ersten Mal las, hatte ich vor mir das Bild einer zu Ende gehenden Beziehung.

Die Buchstaben, die umgemalt werden, könnten der Name des Partners sein.

Verfasst: 30.07.2013, 10:46
von birke
... und wenn das "du" anders weitermalen will? ist das dann schon eine verletzung?

ich glaube, wäre es mein text, würde ich auf die letzte zeile verzichten, denn sie ist doch schon in den zeilen davor impliziert, da braucht es nicht noch mal extra den hinweis, der mir persönlich dann doch zu "dogmatisch" daher kommt. denn natürlich soll er nicht "verletzt" werden, der "buchstabe".

ansonsten - ja, mag ich den gedanken durchaus :smile:

Verfasst: 30.07.2013, 10:48
von Anonymus
danke, danke, euch beiden.

was für ein Schlusssatz wäre denn besser?

Verfasst: 30.07.2013, 10:50
von birke
ich bräuchte gar keinen, aus meiner sicht könntest du einfach die letzte zeile streichen.
die zeilen davor sprechen für sich. :)

Verfasst: 30.07.2013, 11:07
von Mucki
Nach meiner Lesart geht es hier um das Gedenken an einen geliebten Menschen, hier an seinen Namen, dessen Buchstaben ummalt werden.
Die Schlusszeile halte auch ich für entbehrlich, da im Kontext vorher enthalten.

Verfasst: 30.07.2013, 11:22
von Renée Lomris
Anonymus hat geschrieben:
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eine gute Gelegenheit über Sinn-Gedichte und Anrufungen zu sprechen.
Solche Gedichte müssen nicht unbedingt "schlecht" sein, auf jeden Fall nicht automatisch. Sie sind so selten gut, weil Sinnsprüche meist aus dem durchschnittlich bekannten Denkschatz kommen und oft der Ironie, des Humors entbehren.

Der Buchstabe - als Kern einer Aussage, als intimes Inneres, als kostbarer Bestandteil dessen, was gerettet werden soll. Element des Verbindenden und dessen was den SInn schließlich bildet: Der Buchstabe als Träger des Sinns, der Hoffnung, der Gestalt dessen, was zwischen den Menschen existiert.
ummalen: das lyrich ummalt den Buchstaben und damit zeigt es die fleißige Schülerhand, die Hand des Kindes, die sorgfältig die Konturen eines Buchstaben ummalt. Wie kommt eine solche Kinderebene dann beim Leser an, frage ich mich..


wie ich denke: ich verstehe : wie ichs mir denke, wie es in mir denkt, nach meiner Art zu denken...
Du - das lyrdu wird also gebeten weiter zu malen - an demselben Buchstaben, mit derselben Attitüde, das Kind spricht zum Kind, gemeinsam holen sie die Malsachen aus dem Schulranzen und umrahmen den Buchstaben mit rot und türkis, und was immer im Farbkasten schön bunt oder leise melancholiisch sich anbietet.

so, wie es ist, geht dieses Gedicht an mir vorbei. Es fehlt nicht viel, und es hätte mich getroffen. Nun hängt dieses Zusammentreffen von so vielen Faktoren ab.

Mein Hauptwiderstand lässt sich so formulieren:

Da ist dieser Glaube an die intakte Kidheit, an eine gewesene Unschuld, an etwas Malerisch-Spielerisches, was für mich nur in einem gesellschaftlichen Rahmen so gedacht werden kann. Und genau disen Rahmen möchte ich eigentlich, wenn irgend möglich von der Wand herunterholen.

Hoffentlich ist das verständlich?
herzliche Grüße
Renée

Verfasst: 30.07.2013, 11:51
von birke
ja, etwas kindliches transportiert der text für mich auch, durchaus.
und ich sehe hier nicht unbedingt einen "namen", der ummalt wird.
sondern eher etwas "vom ich", vielleicht auch etwas abstrakteres ...

dieses zwei-malige "malen" im text, ich frage mich, ob das noch umschiffbar wäre ...
denn so klingt er tatsächlich sehr kindlich, und ich weiß nicht, ob das so intendiert ist?

ich würde ja sogar soweit gehen und das letzte malen noch streichen:


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... da kann dann auch der leser weiter- (malen, denken, was auch immer :smile: )

lg,
birke

Verfasst: 30.07.2013, 11:56
von Anonymus
danke für eure Diskussion.

Von heiler Kindheit sehe ich hier nichts.

birkes Variante ist lustig, passt (auf mich) aber so gar nicht.


Teil II könnte auch ganz gestrichen/ ersetzt werden, wäre mir recht. Ich bin gespannt.

Verfasst: 30.07.2013, 17:16
von Pjotr
Hallo.

Klimperer hat geschrieben:Die Buchstaben, die umgemalt werden, könnten der Name des Partners sein.
Ich merke gerade, wie sensibel die deutsche Grammatik ist in diesem Beispiel:

Ich ummale es => Ich male einen Rand drum herum ==> Das ummalte
Ich male es um => Ich verändere es komplett ==> Das umgemalte


P.

Verfasst: 30.07.2013, 17:19
von Anonymus
stimmt, das war blöd, den Plural zum Singular zu verdrehen. Der Bruch ist größer als er sein dürfte. Danke für den Hinweis.

Verfasst: 30.07.2013, 17:24
von Pjotr
Anonymus hat geschrieben:stimmt, das war blöd, den Plural zum Singular zu verdrehen. Der Bruch ist größer als er sein dürfte. Danke für den Hinweis.

Deine Antwort war schneller als mein Blitz-Edit. Ich habe meine Plural-Singular-Kritik zurückgezogen, weil ganz am Anfang ja durchaus ein Singular-Objekt existiert. Die Buchstaben werden nur zwischendurch erwähnt.

Verfasst: 30.07.2013, 17:33
von Anonymus
ja, "umgemalt" wird da nichts.

Verfasst: 30.07.2013, 18:17
von Renée Lomris
Von heiler Kindheit sehe ich nichts

ich schon: das Ummalen (in jeder der vorgebrachten Bedeutungen) ist meiner Meinung nach eine Aktivität dieweit eher an geschützte Räume und Lebensbedingungen denken lässt, denn an Kinderarbeit im Akkord.

aber, das mag ja nur eine Assoziation von mir sein...
lG
Renée