Hier hab ich einige "Meckerlis" oder besser gesagt: ich finde hier Widersprüche, jedenfalls nach meiner Lesart, die ja nicht unbedingt stimmen muss. ,-)
Der Titel passt für mich nicht zum Text, es sei denn, er bezöge sich allein auf die letzte Strophe, was wiederum impliziert, dass hier die Vorfreude des Kindes auf den Heiligabend gemeint ist, was, glaube ich, gar nicht der Fall ist. Hier ist viel mehr gemeint, dass ein Kind nicht groß nachdenkt/plant, was es tut, sondern es einfach macht, ganz unbeschwert, halt drauf los, also frei ist von Vorstellungen.
Anonymus hat geschrieben:unsere vorstellung tilgen
wegwischen klären
"tilgen", "wegwischen", "klären", zwei davon scheinen mir redundant.
Inhaltlich vermischt sich hier m.E. zu viel. Der schon tausendfach durchgenudelte Vorsatz, den man sich an Silvester für das neue Jahr vornimmt, greift hier mit hinein.
Ergo mein verwegener Vorschlag der radikalen Kürzung: Titel weg oder einen anderen und nur noch dies hier stehenlassen:
wie oft wollten wir
unsere vorstellung klären
den beginn des tages
betrachten
wie ein kindWobei "betrachten" m.E. auch nicht stimmig ist. Ein Kind betrachtet den Beginn eines Tages nicht. Es beginnt den Tag, ohne Betrachtung. "Betrachtung" ist ja auch eine Art von Planung. Hier muss etwas rein, dass diese Unbeschwertheit ausdrückt, dieses "Drauf los".