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Frage

Verfasst: 29.02.2008, 23:17
von Anonymus
Tritt heraus aus dir
tritt hinter dich

Kennst du die Person
die vor dir geht?

Verfasst: 29.02.2008, 23:21
von aram
der text variiert, was goethe im vers "niemand wird sich selbst erkennen / sich von seinem selbst-ich trennen" ausdrückte; betont dabei eine weitere ebene.

Verfasst: 29.02.2008, 23:31
von Mucki
Ein philosophischer Ansatz mit Zen-Touch.
Gefällt mir, weil er mich einlädt, innezuhalten.
Mucki

Verfasst: 01.03.2008, 00:00
von Jürgen
Hm, böse gesagt, habe ich das schon zig Mal gelesen.

lieb gesagt, es trifft einen Kern.

In diesem Sinne: es steht alles drin

Schöne Grüße

Jürgen

Verfasst: 02.03.2008, 02:32
von Anton
Tritt ihr in den Hintern
ob sie das versteht?

Man weiß es nicht.

gruß

Verfasst: 02.03.2008, 13:04
von Mucki
Du nimmt das "treten" hier wohl etwas zu wörtlich, Anton, hm?
Oder wie soll man deinen Kommentar verstehen? Ironisch?
Saludos
Mucki

Verfasst: 02.03.2008, 13:38
von aram
liebe mucki, zu wörtlich, warum?

antons kommentar zeichnet doch eine naheliegende und verbindliche fortsetzung des geposteten textes (fragst du bei dessen bildern ebenfalls nach ironie?), der ja ein ungelöstes dilemma beschreibt.

hm?

Verfasst: 02.03.2008, 13:48
von Mucki
es geht hier doch nicht um "treten" im wörtlichen Sinne. Deshalb kann ich Antons Kommentar auch nicht als Fortsetzung erkennen. Beim Text oben sehe ich keinerlei Ironie, sondern eine Hinterfragung bzw. Aufforderung des Ichs.

Verfasst: 02.03.2008, 13:56
von aram
beide formen von 'treten' sind doch 'wörtlich'.

der text entwirft ein bild, und in exakt in diesem bild bewegt sich antons erweiterung.

der text schildert ein dilemma, und exakt auf dieses dilemma bezieht sich antons vorschlag.

was will man mehr?

Verfasst: 02.03.2008, 14:13
von Mucki
Hi aram,

ich vermute, dass ich den Text ganz andes lese als du.
Ich sehe hier kein Dilemma, sondern eine Reflexion des Ichs. Das Ich fordert sich selbst auf, in einem Zustand 'geistiger Reife', aus seinem bisherigen Ich herauszuschälen, hinter sein Ego zu stellen (sprich Demut zu zeigen) und fragt sich dann 'übersetzt': Erkennst du in diesem 'neuem Menschen' dich selbst wieder? Erkennst du, wer du eigentlich sein kannst?

So wie Anton es 'übersetzt', wäre es mehr in Richtung (jetzt übertrieben dargestellt):
Hey, guck dich an, was bist du doch für eine Egomane! Tritt dir gefälligst in den Hintern. Aber auch das wird dir nicht helfen!

Verstehst du, was ich meine?
Ach, ich wünschte, der anonyme Autor könnte sich hier anonym äußern ...
Saludos
Mucki

Verfasst: 02.03.2008, 15:25
von aram
liebe mucki, jeder hat scheinbar so seine eigenen interpretationen - deine finde ich ziemlich speziell.

ich bin bescheidener, mir genügt als thema hier die 'technische unmöglichkeit' einer selbst-erkenntnis, mit welchen inhalten auch immer.

der text impliziert: selbst wenn du aus dir heraus und hinter dich zurücktreten könntest, würdest du möglicherweise wenig anfangen können mit dem, was du siehst.

anton dreht nun sehr humorvoll den spieß um und fragt - na ob das was du siehst vielleicht was mit dir anfangen könnte? -

eine hypothetische dissoziation führt zur logischen konsequenz einer faktischen dissoziation, die dann auch durch 'in den hintern treten' wohl nicht mehr in verbindung mündet.

ein schöner witz über die beschränktheit unserer gedankenmodelle - wasch mich, aber mach mich nicht nass.


ps.
anderer witz zu ner ähnlichen situation: "als ich heute die eier im hühnerstall einsammelte, waren es nur 13 - die unglückszahl!! - jetzt ist mir auch klar, warum es nicht mehr waren!"

Verfasst: 02.03.2008, 15:50
von Mucki
Hi aram,

stimmt *g* Es kommt darauf an, wie man es liest. Sicher ist auch die Interpretation von Anton möglich, wobei ich jedoch in dieser eher eine negativ/resignierende Konnotation sehe, woraus sich logischerweise auch der ironisch-humorvolle Kommentar von ihm ergibt.
Ich lese die Zeilen eher im 'positiven' Sinne, davon ausgehend, dass sich das Ich bereits in einem 'höheren' oder nenn es reiferen Zustand befindet, aufgrunddessen es überhaupt zu dieser Frage an sich selbst kommt. Auch lege ich in der Zeile "die vor dir geht" den Fokus auf das Wort "vor". Dieses "vor" lese ich als 'weiterentwickelt'. Ja, vielleicht ist meine Lesart ziemlich speziell, kann schon sein,-)
Saludos
Mucki
P.S. Köstlich, dein Schwankerl mit den Hühnereiern,-)