Grund

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Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 08.04.2008, 14:41

Am GrundSatz
zerbricht der Mensch

Ich war

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 12.04.2008, 01:13

Hm, warum sich hier wohl noch niemand zu Wort gemeldet hat?

Mir jedenfalls vernachlässigt dieser Text (wie viele andere seiner Länge und Art) zu sehr die sinnliche Dimension von Sprache und kommt daher nur über die Kopfebene bei mir an - was einfach zu wenig ist, finde ich.

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.04.2008, 01:43

Gute Frage, Ferdi,
ich habe diese Zeilen schon so oft gelesen und versuche, zu ergründen, was der Autor damit ausdrücken möchte.
Dabei komme ich immer wieder zu der gleichen Lesart:
LI befand sich bereits (Ich war) am Grund im Sinne von Abgrund, hat diesen aber überwunden. Ich lese dieses "Ich war" immer weiter: "Ich war dort".
Das Wort GrundSatz bereitet mir Schwierigkeiten. Warum Grundsatz, warum das große S. Das verstehe ich nicht.
Hier ist mir zu sehr verdichtet worden.
Saludos
Mucki

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Sethe
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Beitragvon Sethe » 12.04.2008, 21:47

Hmm, ich lese den Text etwas anders.

Der Mensch geht zu Grunde bzw. zerbricht, wenn er/sie zu sehr nach - besser nur- nach Grundsätzen, Prinzipien etc. lebt. Wenn der Grundsatz die Menschlichkeit überwiegt, und dadurch die Menschlichkeit abhanden kommt.
Hier ist das passiert. "Ich war" Mensch, jetzt bin ich nur noch ein Grundsatz. Der Mensch ist zerbrochen.

Ich lese das "Ich war" als Ich war ein Mensch.

Gruß
Sethe
Was ich tu, das tu ich, was ich tat, das wollte ich tun.
(aus: "Ich schließe mich selbst ein" von Joyce Carol Oates)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.04.2008, 23:27

Hallo Sethe,

eine interessante Lesart, die du hast. Ja, sie könnte da auch drin stecken. Wobei ich mich immer noch frage, warum das "Satz" groß geschrieben ist. Vielleicht meint der Autor einmal die Prinzipien und zum anderen auch einen bestimmten Satz, der hier unausgesprochen bleibt, evtl, weil er nicht ausgesprochen werden kann. Es könnte etwas Politisches sein. Wer weiß ...
Das ist das Problem bei so extrem kurzen Texten. Sie können vieles ausdrücken, in alle möglichen Richtungen gehen.
Saludos
Mucki

Anton

Beitragvon Anton » 13.04.2008, 01:47

in alle möglichen Richtungen gehen


'ein Text, der alles bedeudet, bedeutet im Grunde nichts' ist, glaube ich, so oder so ähnlich mal irgendwo geschrieben worden.

Gefällt mir.

gruß


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