Geliebte Scheherezade
nimm meine Sprache
teile sie in Stücke
und wenn die Zeit kommt
und wenn die Zeit kommt
befreundet sich auch unsere Asche
vermischt sich unser Sehnen
Geliebte Scheherezade
streu Wirklichkeiten zusammen
als seien wir die nackte Zutat
und wenn die Zeit kommt
und wenn die Zeit kommt
Geliebte Scheherezade
versprich mir dein Luftwort
in tausend und einem Traum
und wenn die Zeit kommt
und wenn die Zeit kommt
drehen sich die blassen Herzen zu
Geliebte Scheherezade
Wenn die nicht "geliebte Scheherazade" heißen würde und mich folglich nicht so sehr an rührselige Kabel-1-Filme erinnern würde, könnte ich daran gefallen finden.
Ich würde dieses "geliebte Sch...." also überall streichen. Dann ist es zwar immer noch etwas dick aufgetragen, aber erträglicher.
Schönen Tag.
Ich würde dieses "geliebte Sch...." also überall streichen. Dann ist es zwar immer noch etwas dick aufgetragen, aber erträglicher.
Schönen Tag.
und wenn die Zeit kommt
und wenn die Zeit kommt
Geliebte Scheherezade
Soll wohl mit diesen Wiederholungen so eine zarte Melodie erzeugt werden? (Klang)
Da ich selten Filme sehe, kann ich Louisa nicht richtig verstehen.
Mich erinnert dies an etwas anderes, ist mir aber im Moment entfallen
Jedenfalls gefällt mir der Klang und die Idee ganz gut. (musste spontan mitsummen)
LG., Maija
Die Wiederholungen gefallen mir gut, ebenso stechen besondere Bilder außerordentlich hervor:
Dazwischen finde ich aber vieles sprachlich auch schwach bzw. unbildhaft:
passt nicht zu "Sprache", etwas in Stücke teilen wirkt lyrisch redundant
mir gefallen solche als Gegenstände behandelten Allgemeinplätze nicht, das hat immer so etwas Dramatisches
finde ich ganz OK als Bild - aber es passt gar nicht in den Bildkontext sonst, daher kommt mir "Zutat" ziemlich fremd in dem Text vor.
Den Scheherezade-Bezug fand ich deshalb schön, weil ich durch ihn nachgelesen habe, wie es überhaupt zu 1001 Nacht kam - eine schöne Geschichte hinter den Geschichten. Allerdings verstehe ich nicht, die Anwendung des Textes dieses Bildes, der ja eher um Verstreuung für Vereinigung bittet und Turmbabelmäßig auf die Sprache Bezug nimmt - allerdings fehlt da wohl eher mir das Hintergrundwissen.
befreundet sich auch unsere Asche
drehen sich die blassen Herzen zu
Dazwischen finde ich aber vieles sprachlich auch schwach bzw. unbildhaft:
teile sie in Stücke
passt nicht zu "Sprache", etwas in Stücke teilen wirkt lyrisch redundant
streu Wirklichkeiten zusammen
mir gefallen solche als Gegenstände behandelten Allgemeinplätze nicht, das hat immer so etwas Dramatisches
als seien wir die nackte Zutat
finde ich ganz OK als Bild - aber es passt gar nicht in den Bildkontext sonst, daher kommt mir "Zutat" ziemlich fremd in dem Text vor.
Den Scheherezade-Bezug fand ich deshalb schön, weil ich durch ihn nachgelesen habe, wie es überhaupt zu 1001 Nacht kam - eine schöne Geschichte hinter den Geschichten. Allerdings verstehe ich nicht, die Anwendung des Textes dieses Bildes, der ja eher um Verstreuung für Vereinigung bittet und Turmbabelmäßig auf die Sprache Bezug nimmt - allerdings fehlt da wohl eher mir das Hintergrundwissen.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
mir gefällt das!
es geht für mich in die richtung einer nicht erwiderten liebe. das lyrich scheint dieser scheherazade hier ausgeliefert zu sein. das wird für mich am schluss deutlich: und wenn die zeit kommt, drehen sich unsere herzen zu. hier steht nicht: wenden sich zu. zudrehen hat für mich was von abstellen, den hahn zudrehen. beide werden sterben, wenn die zeit kommt. an der überliebe, an der nicht-liebe zugrunde gehen.
ich weiß nicht mehr genau, ob der sultan die schöne scheherazade liebte. sie muss jedoch in angst gelebt haben. denn das ausbleiben der geschichten hätte ihren tod bedeutet. und letztlich war der sultan in den bann gezogen von ihrer phantasie und wurde süchtig nach ihren geschichten...(nein,nein,nein!!! ich google jetzt nicht!!!)
mich berührt der text mit seiner sehr melancholischen grundstimmung.
lieben gruß: Niko
es geht für mich in die richtung einer nicht erwiderten liebe. das lyrich scheint dieser scheherazade hier ausgeliefert zu sein. das wird für mich am schluss deutlich: und wenn die zeit kommt, drehen sich unsere herzen zu. hier steht nicht: wenden sich zu. zudrehen hat für mich was von abstellen, den hahn zudrehen. beide werden sterben, wenn die zeit kommt. an der überliebe, an der nicht-liebe zugrunde gehen.
ich weiß nicht mehr genau, ob der sultan die schöne scheherazade liebte. sie muss jedoch in angst gelebt haben. denn das ausbleiben der geschichten hätte ihren tod bedeutet. und letztlich war der sultan in den bann gezogen von ihrer phantasie und wurde süchtig nach ihren geschichten...(nein,nein,nein!!! ich google jetzt nicht!!!)
mich berührt der text mit seiner sehr melancholischen grundstimmung.
lieben gruß: Niko
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