Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
Lasst mich schlafen, schenke meine augen fort.
Obacht Obacht,
das gefühl der anderen leben
zu gut drin zu sein
um ..-
Und ein Mann weint, er hat die Seife vergessen.
Wenn wir wahr sind, dann sind wir es in der Nacht.
Obacht Obacht,
das gefühl der anderen leben
zu gut drin zu sein
um ..-
Und ein Mann weint, er hat die Seife vergessen.
Wenn wir wahr sind, dann sind wir es in der Nacht.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Der alte Apfelbaum
im großen Garten
ist überwuchert
und die Feige trägt schwer
ich sehe schon den rostigen Pavillon
zum Dichten
die Fensterläden werde ich
himmelblau streichen
und Zimmerdecken öffnen
später einen Rotwein trinken
in der Abendsonne
dazu trockenes Baguette
und ein Kuss
… schöner Kitsch
das Gebälk ist verwurmt
die Rohre verbleit
die Böden verfault
das Bad lindgrün
die Haut so dünn
der Rücken krumm
die Nägel blau
mir ist es gleich
ich bin verliebt
im großen Garten
ist überwuchert
und die Feige trägt schwer
ich sehe schon den rostigen Pavillon
zum Dichten
die Fensterläden werde ich
himmelblau streichen
und Zimmerdecken öffnen
später einen Rotwein trinken
in der Abendsonne
dazu trockenes Baguette
und ein Kuss
… schöner Kitsch
das Gebälk ist verwurmt
die Rohre verbleit
die Böden verfault
das Bad lindgrün
die Haut so dünn
der Rücken krumm
die Nägel blau
mir ist es gleich
ich bin verliebt
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Gar jetzt / Ersatzgottesdienst für das, was noch übrig ist
Gar jetzt läuten die Glocken!,
das Gedicht wäre Betrug,
täten sie es nicht
Klopf klopf
Mir müssen schon sehr die Bilder ausgehen,
dass ich auf sowas Wert lege,
wie ja auch bekannt ist,
weshalb man schwere Steine auf die Gräber legt
Und wie nun die Glocken verhallen, da..
aber da muss ich ja schweigen..
Klopf, klopf, Adrenalines Herz macht klopf, klopf,
denn sonst passiert nichts, denn sonst fällt kein Wort
Gar jetzt läuten die Glocken!,
das Gedicht wäre Betrug,
täten sie es nicht
Klopf klopf
Mir müssen schon sehr die Bilder ausgehen,
dass ich auf sowas Wert lege,
wie ja auch bekannt ist,
weshalb man schwere Steine auf die Gräber legt
Und wie nun die Glocken verhallen, da..
aber da muss ich ja schweigen..
Klopf, klopf, Adrenalines Herz macht klopf, klopf,
denn sonst passiert nichts, denn sonst fällt kein Wort
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Im Mittelalter sind Glocken lauter
Reichtage und Betrug... doch weiter
würde ich nichts, nichts, nichts
umgehen als sei es ein Geheimnis
Die Trennwand vom Beichtstuhl
ist immer löchrig
Ich steckte einst die Hoffnung durch
Reichtage und Betrug... doch weiter
würde ich nichts, nichts, nichts
umgehen als sei es ein Geheimnis
Die Trennwand vom Beichtstuhl
ist immer löchrig
Ich steckte einst die Hoffnung durch
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
maulwürfe im nebel
deine lippen auf einer fotografie. meine finger
traumwandeln darüber. sie versprechen sich nicht
aber wenn... flammt es auf, wie sambuca
und falling in love. das gibt es bei uns nicht
so lange... wir wissen nicht, wo es endet
ich laufe dir voraus. verschwinde
im nebel werd ich umrissen. von dir getauft
zeichne entlang dieser ränder. male mich aus
holst mich ein. wir gehen in gedanken
einen schritt weiter. zusammen verloren
was nur in den höhlen dieser worte wächst
die sich durch die tage graben
erscheint mir so nah. versprechend
dass ich die hand danach strecke
schließt du sie
schickst mich nach haus
mit einer wurzel
piano
leg mir ruhig steine in den weg. ich sammle sie alle auf
fühle den leisen rest deiner wärme auf meiner haut
von bergen sprechen wir. wenn der morgen uns erreicht
werden dort schon bäume gewachsen sein
und in ihren zweigen leere nester. noch flaumgefüllt
die sätze. wir legen uns hinein
kühlen unsere stirn. rechnen zwei weniger eins
nur um uns sicher zu sein. erklär mir die logik von grenzfunktionen
(wusstest du, dass man die verhuschten schritte von eichhörnchen hört
wenn man sein ohr ganz dicht an den stamm hält)
streifen dennoch unsere mäntel ab. stellen eine bank in aussicht
murmelgrün werden wir sie lachen
im mondschatten sind wir dunkler. liebkosen
was wir wissen. wissen wir was
ich frage mich. säen wir die nacht
verstecken wir nicht heimlich lichter
tanzen blues mit glühwürmchengesichtern
Kein Wort mehr sag / lausch den geschlachteten Schafen
Verlauf dich im Sommer,
dass du nicht mehr in den Winter findest,
denk an all die geschlachteten Schafe,
wie frei sie sind und dabei doch so weiß.
Wenn sie träumen über den Gräsern und dem Blut,
ganz sacht bleib dann dort, wo du bist.
Das heißt sterben. Das heißt bleiben.
Verlauf dich im Sommer,
dass du nicht mehr in den Winter findest,
denk an all die geschlachteten Schafe,
wie frei sie sind und dabei doch so weiß.
Wenn sie träumen über den Gräsern und dem Blut,
ganz sacht bleib dann dort, wo du bist.
Das heißt sterben. Das heißt bleiben.
Zuletzt geändert von Lisa am 19.09.2008, 23:48, insgesamt 1-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Wenn Du im Winter mit dem Rudel heulst
wenn Dir die Kälte im Mark sitzt
Eis auch das dichte Fell durchdringt
Gedenke in Deinen Träumen der Schafe
ihres warmen Bluts
ihres letzten ungläubigen Blicks
ihr Leben rinnt nun auch durch Deine Adern
wenn Dir die Kälte im Mark sitzt
Eis auch das dichte Fell durchdringt
Gedenke in Deinen Träumen der Schafe
ihres warmen Bluts
ihres letzten ungläubigen Blicks
ihr Leben rinnt nun auch durch Deine Adern
Zuletzt geändert von Max am 21.09.2008, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
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