Liebe leonie,
mir gefällt der Text auch wieder - es hat seinen Reiz, wenn ein Autor kurz hintereinander zwei so verschiedene Texte einstellt
. Ich glaube, was auch die anderen spüren, ist dass an manchen der Stil in dem Text beim Schreiben erst entstand - das ist ja immer so. Anschließend muss man dann meist die eingesetzten Stilmittel etwas reduzieren. Mir sind z.B. die häufigen "so"s aufgefallen, ich finde, mindestens eines, besser aber zwei (vor wie und vor braun) könnten noch fallen - der Klang kommt trotzdem an.
Was die Umbrüche angeht stimme ich Mucki nicht zu, obwohl ich auch gestockt habe, aber ich glaube, es gibt prinzipiell zwei Lesarten des Textes, die eine ist so, wie du ihn gesetzt hast und dann gibt es noch eine viel "flüssigere*" (hab unten mal probiert und mich jetzt so reingesteigert, das mir das doch auch gefiele .-) ) - beides hat wohl seine Idee. Ich mag, dass der Text mit versteckten (bzw. halb angedeuteten) Reimen arbeitet und so einen Rhythmus schafft, der zum Stil passt. Erst war mir das Ende noch etwas zu "aberbetont", denn eigentlich hast du ja den Kontrast schon in Nacht bzw. Traum und Wirklichkeit, warum dann in der zweiten Nacht die Hand fort ist (im Traum) fand ich erst nicht intuitiv, aber nun mag ich es. Ich würde diese Wendung allerdings durch einen Titel unterstützen.
Liebe Grüße,
Lisa
*
Zwei Nächte / Zwischen Nächten (oder so etwas)
Deine Hand war nie bei mir
doch warum träumt´ ich dann
von ihr, von Dir
wie ich nie träumte -
Da war ein Augenblick, ein Streifen
fingerspitzend
mir wurd´ so warm, so leicht
bis in den Tag
reichte der Traum:
Ich zog die Jacke aus, obwohl ein Wind
braun die Blätter von den Bäumen strich
und wollte weiterträumen,
wollt`Räume öffnen Dir und deiner Hand.
Doch in der nächsten Nacht
verschwand die Hand
und nur ein Hauch
strich dunkel mir durchs Haar.