Zwischen uns ein seidener Faden,
von Auge zu Auge, schimmernd im Licht.
Liebestrunken mein Herz,
fädelt goldene Tropfen,
den Faden zur Kette.
Unter der Bürde vergehst du.
Von Auge zu Auge
-
Louisa
Hallo Lydie!
Mir gefällt der Rythmus und die Anfangsidee des seidenen Fadens, der von einem Auge zum andern führt... Das erinnert mich einerseits an das Damoklesschwert, andererseits an die Bibel ("Auge um Auge, Zahn um Zahn") -
Vielleicht könntest du auch dieses Bild des "reißenden Fadens" und was dann geschehen könnte noch einbauen.
Es würde mich zumindest weitaus mehr interessieren als der derzeitige Mittelteil, bei dem ich vor allem die erste Zeile "Liebestrunken mein Herz" streichen würde.
Vor noch drei Jahren hätte ich nämlich genauso gedichtet, da war mein Herz auch liebestrunken
- Aber heute würde ich es lieber anders formulieren, da man mit solchen Äußerungen leicht im Verdacht des Abgenutzten, des Kitsch steht - und es zudem auch wenig eigenes hat. Man denkt ja, auf Grund der toten Romantiker: "Ja, so ist es, wenn ich verliebt bin! Da ist mein Herz liebestrunken!"
Aber ich glaube man denkt und sagt das eben nur deshalb, weil die toten Romantiker es uns ins Ohr flüstern. In Wirklichkeit fühlt sich diese Liebe für dich persönlich ja ganz anders an. In einem anderen Forum habe ich mal gelesen, dass ein Mädchen geschrieben hat: "Mir beißen Stichlinge in den Bauch, wenn ich dich sehe" -
Das fand ich sehr gelungen und einzigartig.
Die Kunst besteht nun meiner MEinung nach darin so lange nachzudenken, bis dir etwas einfällt, was eben dieses "liebestrunkene Herz" in deinem Leben, in deiner Vorstellung bedeutet.
Wenn du dafür eine Übersetzung fändest - wobei ja schon der schimmernde Faden als Bild ausreichen würde, dann würde auch das Gedicht gewinnen.
Deshalb würde ich nur weiterdichten:
(...)
von Auge zu Auge, schimmernd im Licht.
Es fädeln goldene Tropfen
den Faden zur Kette,
unter der du zerbrichst.
(Die letzte Zeile ist ein Beispiel, denn auch dein letzter Vers ist mir ein wenig zu abstrakt und zu weit weg von diesem schönen Faden-Bild. Vielleicht würde es auch schon ausreichen mit der "Kette" abzuschließen, denn eine Kette symbolisiert ja schon diese gewisse Ausweglosigkeit und Gefangenschaft der eigenen Gefühle.)
Ansonsten hat´s mir gefallen!
Schönen Tag!
l
Mir gefällt der Rythmus und die Anfangsidee des seidenen Fadens, der von einem Auge zum andern führt... Das erinnert mich einerseits an das Damoklesschwert, andererseits an die Bibel ("Auge um Auge, Zahn um Zahn") -
Vielleicht könntest du auch dieses Bild des "reißenden Fadens" und was dann geschehen könnte noch einbauen.
Es würde mich zumindest weitaus mehr interessieren als der derzeitige Mittelteil, bei dem ich vor allem die erste Zeile "Liebestrunken mein Herz" streichen würde.
Vor noch drei Jahren hätte ich nämlich genauso gedichtet, da war mein Herz auch liebestrunken
- Aber heute würde ich es lieber anders formulieren, da man mit solchen Äußerungen leicht im Verdacht des Abgenutzten, des Kitsch steht - und es zudem auch wenig eigenes hat. Man denkt ja, auf Grund der toten Romantiker: "Ja, so ist es, wenn ich verliebt bin! Da ist mein Herz liebestrunken!" Aber ich glaube man denkt und sagt das eben nur deshalb, weil die toten Romantiker es uns ins Ohr flüstern. In Wirklichkeit fühlt sich diese Liebe für dich persönlich ja ganz anders an. In einem anderen Forum habe ich mal gelesen, dass ein Mädchen geschrieben hat: "Mir beißen Stichlinge in den Bauch, wenn ich dich sehe" -
Das fand ich sehr gelungen und einzigartig.
Die Kunst besteht nun meiner MEinung nach darin so lange nachzudenken, bis dir etwas einfällt, was eben dieses "liebestrunkene Herz" in deinem Leben, in deiner Vorstellung bedeutet.
Wenn du dafür eine Übersetzung fändest - wobei ja schon der schimmernde Faden als Bild ausreichen würde, dann würde auch das Gedicht gewinnen.
Deshalb würde ich nur weiterdichten:
(...)
von Auge zu Auge, schimmernd im Licht.
Es fädeln goldene Tropfen
den Faden zur Kette,
unter der du zerbrichst.
(Die letzte Zeile ist ein Beispiel, denn auch dein letzter Vers ist mir ein wenig zu abstrakt und zu weit weg von diesem schönen Faden-Bild. Vielleicht würde es auch schon ausreichen mit der "Kette" abzuschließen, denn eine Kette symbolisiert ja schon diese gewisse Ausweglosigkeit und Gefangenschaft der eigenen Gefühle.)
Ansonsten hat´s mir gefallen!
Schönen Tag!
l
-
Lydie
Hallo Louisa,
Ich lese gerade noch einmal Deine Besprechung und muss noch ein wenig nachdenken.
Aber vielen Dank erst einmal.
Stichlinge sind Fische, nicht wahr?
Immerhin bleiben wir damit ja im Fliessenden. Da ist ein Berührungspunkt.
Ich werde mich auf eine Louisa-Entdeckungsreise machen und melde mich dann noch einmal zum Thema schimmernder Faden, trunkenes Herz, goldene Kette, Bürde und Liebe.
Ganz lieber Gruss!
von Lydie
Ich lese gerade noch einmal Deine Besprechung und muss noch ein wenig nachdenken.
Aber vielen Dank erst einmal.
Stichlinge sind Fische, nicht wahr?
Immerhin bleiben wir damit ja im Fliessenden. Da ist ein Berührungspunkt.
Ich werde mich auf eine Louisa-Entdeckungsreise machen und melde mich dann noch einmal zum Thema schimmernder Faden, trunkenes Herz, goldene Kette, Bürde und Liebe.
Ganz lieber Gruss!
von Lydie
Sind nich alle anderen Bilder dafür auch schon irgendwie - benutzt? Die Stichlinge sind originell, aber auch etwas weit hergeholt. Sind doch Stichlinge eher winzige Fischlein. Aber Bombe, Flugzeuge oder Schmetterlinge im Bauch, Lava in den Adern, liebestrunkenes Herz? Was kann man in so einer Situation schon schreiben? Zumal sich dann, wenn man mitten drin ist, alles genau so anfühlt wie die Klischees. Müsste vielleicht mal einen Wettbewerb starten für das originellste aber noch authentische Liebesgedicht.
H
H
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