Die Prüfung

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.08.2009, 14:55

Die Prüfung

Bereits zweieinhalb nervenaufreibende Tage quälte ich mich durch das Assessmentcenter. Zum Abschluss stand eine heikle Aufgabe an, die, so wurde gemunkelt, den Charakter der Trainees beurteilte. Nervös saßen wir an unseren Tischen, im Visier der Prüfungskommission.
Abteilungsleiter Schuhmann verteilte einen Zettel, betonte, die Zeit sei wichtig! Ich riss das Blatt an mich. 25 Sätze standen darauf.
1: "Lesen Sie alle Zeilen nacheinander sorgfältig durch."
Mancher Krimifan liest den Schluss zuerst. Das würde ich nie machen! Doch Ausnahmen ...
Schmunzelnd beschrieb ich das Papier und gab es ab.
25: "Ihre Aufgabe besteht einzig darin, Ihren Nachnamen auf den Fragebogen zu setzen."


(c) Gabriella Marten Cortes 2009

Trixie

Beitragvon Trixie » 18.08.2009, 21:52

Hi Mucki,
was mir als erstes auffällt ist, dass es viel länger scheint, als es ist! Du packst zeitlich gesehen ziemlich viel rein und es sind alle Infos geben, sogar Platz für Namen hast du!
Das mit der Pointe, naja, du weist ja ein bisschen darauf hin, dass es um die letzte Zeile gehen muss, aber was dann letztendlich los ist, erfährt man wirklich erst in der letzten Zeile. Gefällt mir, find ich gut. Auch, dass du nicht den ganzen Text nur auf die Pointe hinarbeitest, sondern eine richtige Geschichte erzählst! So, jetzt hab ich vermutlich mehr geschrieben als dein Text hat, hehe!

Hast du schon viele Drabbles geschrieben?

Grüßleins!

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.08.2009, 22:06

Hi Trix,

danke dir für deine Einschätzung!
Ja, man kann eine ganze Menge in 100 Worte packen. Die ursprüngliche Geschichte hab ich einfach drauf los geschrieben und sie hatte über 300 Worte. Dann hieß es: raus, was raus kann. ,-)
Ich habe ein paar Drabbles geschrieben, früher mal, aber nicht viele.

Saludos
Mucki

DonKju

Beitragvon DonKju » 18.08.2009, 22:07

Hallo Gabriella,

flüssig geschrieben - gut erzählt - Pointe treffend gesetzt; Nun weiß man also, wie's geht ... jedenfalls ungefähr ...

Liebe Grüße Hannes

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.08.2009, 22:14

Danke Hannes ;-)

Saludos
Mucki

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 18.08.2009, 22:16

Anregende Geschichte! Am Ende springe ich noch mal zwischen 1. und 25. hin und her und freue mich mit der Kandidatin über ihre Pfiffigkeit. :smartass:

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.08.2009, 22:50

*Grins* fenestra,
ich habe mich auch mit der Kandidatin gefreut. ;-)

Schmunzelgruß
Mucki

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Mnemosyne
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Beitragvon Mnemosyne » 19.08.2009, 11:26

Hallo Gabriella,
wow, gut vorgelegt! Wenn das der Anfang ist, bin ich auf das Ende gespannt.
Lustigerweise habe ich mal von einem Einstellungstest gelesen, der tatsächlich nach diesem Prinzip funktionierte.
Liebe Grüße
Merlin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.08.2009, 12:33

Hi Merlin,

danke dir! Da freu ich mich.
Lustigerweise habe ich mal von einem Einstellungstest gelesen, der tatsächlich nach diesem Prinzip funktionierte.

Da hast du ganz richtig gelesen. ;-) Ein Assessmentcenter enthält unzählige, verschiedene Tests, wobei jeder Test eine andere Eigenschaft des Bewerbers im Fokus hat. Mal geht es um Reaktionsschnelligkeit, mal um Entscheidungsfreudigkeit, um Führungsstärke, Durchsetzungsvermögen, Belastbarkeit in Stresssituationen, Redegewandtheit, Überzeugungskraft, Konkurrenzverhalten, etc. etc. Bei dem obigen Test geht es darum, herauszufinden, ob der Trainee sich wirklich daran hält, alle Punkte einen nach dem anderen durchzulesen, also, ob er ein gehorsamer "Regelbefolger" ist oder ob es jemand ist, der abweicht, über den Tellerrand schaut.

Saludos
Mucki


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