das habe ich gerade u.a. ausgegraben, weil es mich an allerlei's text erinnerte, ist schon was älter ...
Monolog
Dir nicht unverwandt
bin ich nicht du
Wie du nie ich warst
Geheftet sind wir
an den Wunden
Wo du bluten musstest*
schmerzt mich die Narbe
Täglich
begrabe ich
dein unsterbliches Hoffen
neu
Deine Tagträume
zerteilen mir die Nacht
* war "blutest" geändert auf Vorschlag Floras
Monolog
Liebe Scarlett,
ist gar kein Grammatikproblem ... geht glaube ich beides, heißt nur anderes:
An die Wunden heißt, da sind die Wunden (allgemein), an die sind wir beide geheftet.
An den Wunden funktioniert vermutlich besser wenn man "zusammen"-geheftet im Kopf ergänzt. Wir sind dann daran zusammengeheftet, wie eben Papier z.B an den Rändern zusammengeheftet wird.
Danke!
Max
ist gar kein Grammatikproblem ... geht glaube ich beides, heißt nur anderes:
An die Wunden heißt, da sind die Wunden (allgemein), an die sind wir beide geheftet.
An den Wunden funktioniert vermutlich besser wenn man "zusammen"-geheftet im Kopf ergänzt. Wir sind dann daran zusammengeheftet, wie eben Papier z.B an den Rändern zusammengeheftet wird.
Danke!
Max
Lieber Max,
es ist interessant: man merkt sprachlich, dass der Text etwas zurückliegt, er verwendet Worte mit relativ großen Gesten, aber wenn man ihnen zuschaut, wie sie erheben und wozu sie dort stehen, was sie zeigen sollen, dann spürt man, dass es die Stimme des Textes schafft, ganz klar und "insgesamt" zu sprechen.
Noch interessanter ist, dass in diesem Text eigentlich bis in den tiesten Kern von einer - hier ist das Wort vielleicht angebracht - "Tragik" zwischen den Menschen erzählt, von der ich auch oft, genau in dieser Verhältnismäßigkeit, erzählen möchte. Aber ich habe es erst gar nicht gemerkt, so verschieden ist der Aufbau . Ich glaube, das liegt besonders daran, dass ich die gern die innere Widerstandsthematik betone und die die innere Geschichte, die ein jeder dabei trägt.
Manchmal frage ich mich, ob diese absurde Heftung aneinander Not tut - und ob sich die Kultur irgendwann an sich selbst kuriert und ein paar Schritte zurückfährt und einige Kondensate fallen werden - denn so existentiell, notwendig, "wahr" der beschriebene Zustand von dir ist, so ist er doch letztlich gemacht (in dem Sinne, dass sich die Menschen selber machen), so mein Gefühl inzwischen. Mir scheint, der Energieaufwand ist doch recht hoch.
Jedenfalls ist der Text bei aller feinen, traurigen, tiefen Beobachtung sehr raffiniert gestrickt: eigentlich paradox, wie sie aneinanderhängen, aber nur allzu verständlich, warum es nicht aufgeht.
Beim Titel überlege ich. Er erzeugt zwar einerseits eine starke Spannung nach dem Lesen, andererseits entscheidet der Text sich mit ihm für mich zu stark, im Grunde "schwebt" (auf eine schwere Art) der Text doch in einer komplexeren Haltung, oder nicht?
liebe Grüße,
Lisa
es ist interessant: man merkt sprachlich, dass der Text etwas zurückliegt, er verwendet Worte mit relativ großen Gesten, aber wenn man ihnen zuschaut, wie sie erheben und wozu sie dort stehen, was sie zeigen sollen, dann spürt man, dass es die Stimme des Textes schafft, ganz klar und "insgesamt" zu sprechen.
Noch interessanter ist, dass in diesem Text eigentlich bis in den tiesten Kern von einer - hier ist das Wort vielleicht angebracht - "Tragik" zwischen den Menschen erzählt, von der ich auch oft, genau in dieser Verhältnismäßigkeit, erzählen möchte. Aber ich habe es erst gar nicht gemerkt, so verschieden ist der Aufbau . Ich glaube, das liegt besonders daran, dass ich die gern die innere Widerstandsthematik betone und die die innere Geschichte, die ein jeder dabei trägt.
Manchmal frage ich mich, ob diese absurde Heftung aneinander Not tut - und ob sich die Kultur irgendwann an sich selbst kuriert und ein paar Schritte zurückfährt und einige Kondensate fallen werden - denn so existentiell, notwendig, "wahr" der beschriebene Zustand von dir ist, so ist er doch letztlich gemacht (in dem Sinne, dass sich die Menschen selber machen), so mein Gefühl inzwischen. Mir scheint, der Energieaufwand ist doch recht hoch.
Jedenfalls ist der Text bei aller feinen, traurigen, tiefen Beobachtung sehr raffiniert gestrickt: eigentlich paradox, wie sie aneinanderhängen, aber nur allzu verständlich, warum es nicht aufgeht.
Beim Titel überlege ich. Er erzeugt zwar einerseits eine starke Spannung nach dem Lesen, andererseits entscheidet der Text sich mit ihm für mich zu stark, im Grunde "schwebt" (auf eine schwere Art) der Text doch in einer komplexeren Haltung, oder nicht?
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
das finde ich einen sehr interessanten Blickwinkel.
Dass meine Worte in den Texten wie in vielen früheren die große Geste üben, stimmt wohl ...
Ich weiß nicht, ob die Heftung des Ichs am Ich aufzuheben ist - ist das Gefühl der Identität mit sich nicht notwendig um zu überleben?
Liebe Grüße
Max
das finde ich einen sehr interessanten Blickwinkel.
Dass meine Worte in den Texten wie in vielen früheren die große Geste üben, stimmt wohl ...
Ich weiß nicht, ob die Heftung des Ichs am Ich aufzuheben ist - ist das Gefühl der Identität mit sich nicht notwendig um zu überleben?
Liebe Grüße
Max
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