Der Wendenkönig,
heimlicher Herrscher der Aussätzigen,
jener Kolonien der ersten heiligen Krankheiten.
und
Die weise Schlange,
von der sie sagen
sie züngele den Gefangenen,
Das Mädchen, uns alle, frei.
Die Kronenschlange,
ungeduldig und spöttisch:
Ich lecke dich,
Ich wecke mich in dir
Ich umschlängle dich
Umzische dich
Mit heißen Zöpfen
O Schultierchen
Lauf, lauf !
Lass die Affenschaukeln !
Lös die Flechten !
Der Wendenkönig,
dem Mädchen nachsehend:
Ach, flöchte dir nicht – schon - am Magerhals
Die Gänsehaut.
@ Renée Lomris
1. Fassung:
Nun, Ach, Schon
Ich lecke dich,
Ich wecke mich in dir
Ich umschlängle dich
Umzische dich
Mit heißen Zöpfen
O Schultierchen
Lauf, lauf !
Lass die Affenschaukeln !
Lös die Flechten !
Ach, flöchte dir nicht – schon - am Magerhals
Die Gänsehaut.
@ Renée Lomris
Nun, Ach, Schon (Gesicht 2)
Liebe Renée,
ich kann mir fast nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast, aber für mich klingt das nach Kinderpornografie. Besonders die ersten beiden Zeilen und das "lauf, lauf!". Als wäre es aus der Perspektive eines Pädophilen geschrieben, damit man sich in ihn hinein versetzen kann.
?
Viele Grüße
fenestra
ich kann mir fast nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast, aber für mich klingt das nach Kinderpornografie. Besonders die ersten beiden Zeilen und das "lauf, lauf!". Als wäre es aus der Perspektive eines Pädophilen geschrieben, damit man sich in ihn hinein versetzen kann.
?
Viele Grüße
fenestra
Liebe Fenestra,
Ich musste etwas schlucken, als ich deinen Kommentar las, Ich erwarte von einem lyrischen Text (auch von anderenß nicht, dass er meine Intentionen verdeutlicht, eher, dass er ein gemeinsames Feld betritt. Die Pädophilie war zwar nicht weit weg, keinesfalls aber die Perspektive desselben vertritt. Insofern als ich eine Gefahr darstellen wollte ... Gar nicht erläutert ist die erste Strophe, die - von der intention her etwas ganz anderes ausdrückt. Eine Legende, die ich nicht weiter erklären will, denn ich will noch abwarten, wie das <Gedicht noch von anderen verstanden wird.
Danke für deinen Denkanstoß, ich muss sehen, wie ich das Gedicht verändern kann, um meine Intentionen klarer auszudrücken, ohne ins Erklären zu geraten.
Deinen Kommentar habe ich mit Interesse gelesen!
liebe Grüße
Renée
Ich musste etwas schlucken, als ich deinen Kommentar las, Ich erwarte von einem lyrischen Text (auch von anderenß nicht, dass er meine Intentionen verdeutlicht, eher, dass er ein gemeinsames Feld betritt. Die Pädophilie war zwar nicht weit weg, keinesfalls aber die Perspektive desselben vertritt. Insofern als ich eine Gefahr darstellen wollte ... Gar nicht erläutert ist die erste Strophe, die - von der intention her etwas ganz anderes ausdrückt. Eine Legende, die ich nicht weiter erklären will, denn ich will noch abwarten, wie das <Gedicht noch von anderen verstanden wird.
Danke für deinen Denkanstoß, ich muss sehen, wie ich das Gedicht verändern kann, um meine Intentionen klarer auszudrücken, ohne ins Erklären zu geraten.
Deinen Kommentar habe ich mit Interesse gelesen!
liebe Grüße
Renée
Hallo Renée,
beim ersten Lesen hatte ich die Assoziation, dass ein LI hier mit sich selber spricht, an früher denkt, an seine Kindheit, dann an Pubertät und am Schluss an das Heute. Aber ich kam mit der ersten Strophe nicht klar.
Jetzt hab ich fenestras Kommentar gelesen und ja, ihre Assoziation ist tatsächlich so lesbar.
Saludos
Mucki
beim ersten Lesen hatte ich die Assoziation, dass ein LI hier mit sich selber spricht, an früher denkt, an seine Kindheit, dann an Pubertät und am Schluss an das Heute. Aber ich kam mit der ersten Strophe nicht klar.
Jetzt hab ich fenestras Kommentar gelesen und ja, ihre Assoziation ist tatsächlich so lesbar.
Saludos
Mucki
hallo, ich habe nun dummerweise diesen mir fast peinlichen Text geänder,t ohne die erste Fassung zu speichern, ich habe auch noch keinen neuen Titel gefunden; Das Ganze waere bestiööt besser in der Lupe aufgehoben ::: würdest du das umtransportieren, Mucki?
Heute abend stelle ich die alte Fassung zum Vergleich ein.
Bis dahin
lG
Renée
Heute abend stelle ich die alte Fassung zum Vergleich ein.
Bis dahin
lG
Renée
Liebe Renee,
ich weiß jetzt nicht, ob ich zu einer anderen Fassung kommentiere als fenestra - aber gleich als ich diesen Text las, war ich begeistert.
Für mich weißt der Text weder eine eindeutige Perspektive eines Pädophilen auf, noch fände ich das von vorneherein problematisch - denn ein Text mit einer solchen Perspektive kann doch durchaus seine Berechtigung, anzuerkennenden Intentionen haben. Es kommt halt dann darauf an, ob der Leser/ich die Schilderungen problematisch oder fruchtbar finde (eine ungefilterte, auf Luststeigerung ausseiende Komposition etwa könnte dies sein).
Ich sehe bei diesem Text überhaupt keine eindeutige Ich-Perspektive, ich sehe (und das passt hervorragend zum Wettbewerb .-)) eine Bild-Perspektive. Für mich greift der Text Empfindungen/Zustände auf.
Dieses Bild ist für mich zudem ein verinnerlichtes, demnach wenn überhaupt perspektivisch, dann opferperspektivisch, wenn auch von außen ("der Wendekönig, dem Mädchen nachsehend") beschrieben wird, aber ich sehe das eher als evozierende Regieanweisung, nachgeahmt einem Theaterstück. Ich verstehe nicht alle bis kaum irgendwelche Bezüge (wenn mir auch klar ist, das welche da sind - hilfst du mir?), aber für mich erzählt der Text von dem "Ruckeln des Ichs (einer Frau)", die hineingerät/stolpert/gestoßen wird in eine Metamorphose, die von der Erzählinstanz als Krankheit bezeichnet wird und für mich zugleich ein völlig etabliertes/abertausendfach stattfindendes Moment beschreibt - nur eben in besonderer Wahrnehmung. Hierfür benutzt es Referenzen (Schlange / Paradies / König / Zöpfe), die zum einen auf das Christentum verweisen, für mich aber teilweise nur "emotional" genutzt werden - um allerdings parallele Mechanismen (Fangen / Ausbrechen / Verlieren / Nicht zurückkönnen / verflucht/sündig sein usf. auszudrücken.
ja, irgendwie so... (schwierig). Du siehst, ein bisschen Hilfe brauche ich noch mindestens - trotzdem meine ich, dass ich den Text erkannt habe. Weshalb ich den Text auch gern wieder in der Wettbewerbsrubrik, nicht zuletzt, um ihm meine Stimme zu geben.
liebe Grüße,
Lisa
ich weiß jetzt nicht, ob ich zu einer anderen Fassung kommentiere als fenestra - aber gleich als ich diesen Text las, war ich begeistert.
Für mich weißt der Text weder eine eindeutige Perspektive eines Pädophilen auf, noch fände ich das von vorneherein problematisch - denn ein Text mit einer solchen Perspektive kann doch durchaus seine Berechtigung, anzuerkennenden Intentionen haben. Es kommt halt dann darauf an, ob der Leser/ich die Schilderungen problematisch oder fruchtbar finde (eine ungefilterte, auf Luststeigerung ausseiende Komposition etwa könnte dies sein).
Ich sehe bei diesem Text überhaupt keine eindeutige Ich-Perspektive, ich sehe (und das passt hervorragend zum Wettbewerb .-)) eine Bild-Perspektive. Für mich greift der Text Empfindungen/Zustände auf.
Dieses Bild ist für mich zudem ein verinnerlichtes, demnach wenn überhaupt perspektivisch, dann opferperspektivisch, wenn auch von außen ("der Wendekönig, dem Mädchen nachsehend") beschrieben wird, aber ich sehe das eher als evozierende Regieanweisung, nachgeahmt einem Theaterstück. Ich verstehe nicht alle bis kaum irgendwelche Bezüge (wenn mir auch klar ist, das welche da sind - hilfst du mir?), aber für mich erzählt der Text von dem "Ruckeln des Ichs (einer Frau)", die hineingerät/stolpert/gestoßen wird in eine Metamorphose, die von der Erzählinstanz als Krankheit bezeichnet wird und für mich zugleich ein völlig etabliertes/abertausendfach stattfindendes Moment beschreibt - nur eben in besonderer Wahrnehmung. Hierfür benutzt es Referenzen (Schlange / Paradies / König / Zöpfe), die zum einen auf das Christentum verweisen, für mich aber teilweise nur "emotional" genutzt werden - um allerdings parallele Mechanismen (Fangen / Ausbrechen / Verlieren / Nicht zurückkönnen / verflucht/sündig sein usf. auszudrücken.
ja, irgendwie so... (schwierig). Du siehst, ein bisschen Hilfe brauche ich noch mindestens - trotzdem meine ich, dass ich den Text erkannt habe. Weshalb ich den Text auch gern wieder in der Wettbewerbsrubrik, nicht zuletzt, um ihm meine Stimme zu geben.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
Renée schrieb ja bereits, dass sie die ursprüngliche Fassung nicht gekennzeichnet hat. Der Text begann, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, direkt mit der Zeile "ich lecke dich". Alles, was davor jetzt steht, fehlte. Was danach kommt, ist unverändert geblieben, neu hinzugekommen sind aber die Zeilen:
"Der Wendenkönig,
dem Mädchen nachsehend:"
lg
fenestra
Renée schrieb ja bereits, dass sie die ursprüngliche Fassung nicht gekennzeichnet hat. Der Text begann, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, direkt mit der Zeile "ich lecke dich". Alles, was davor jetzt steht, fehlte. Was danach kommt, ist unverändert geblieben, neu hinzugekommen sind aber die Zeilen:
"Der Wendenkönig,
dem Mädchen nachsehend:"
lg
fenestra
Hallo Ihrs,
Der Text ist nach eingehender Betrachtung des Mädchens mit Zöpfen entstanden. Am liebsten hätte ich einen Prosatext geschrieben. Die Beziehung zur weisen Schlange, die den heimlichen Wendenkönig krönt, war sofort da. Die Erinnerund an diesen (furchtbaren) Affenschaukelzustand, den (glaube ich) fast alle Mädchen älterer Generationen kennen, dem es zu entrinnen gilt. Der Appell einer drohend spöttischen Instanz. Und "die Entdeckung der bereits vorhandenen Gänsehaut."
Mein ehemals geschätztes " Am Himmel wie auf Erden " von Werner Bergengruen war Ausgangspunkt (kann das Buch nicht mehr lesen, brrr). Es erinnert mich an Zustaende äußerster Not der Aussätzigen; und ich erinnere noch an damalige Emotionen und Ängste, die der Text vermittelte.
Jetzt weiß ich noch nicht, wie ich weiter arbeiten werde. Viel werde ich nicht ändern. Fenestra, Mucki, wie findet ihr nun
die neue Fassung?
lG
Renée
Der Text ist nach eingehender Betrachtung des Mädchens mit Zöpfen entstanden. Am liebsten hätte ich einen Prosatext geschrieben. Die Beziehung zur weisen Schlange, die den heimlichen Wendenkönig krönt, war sofort da. Die Erinnerund an diesen (furchtbaren) Affenschaukelzustand, den (glaube ich) fast alle Mädchen älterer Generationen kennen, dem es zu entrinnen gilt. Der Appell einer drohend spöttischen Instanz. Und "die Entdeckung der bereits vorhandenen Gänsehaut."
Mein ehemals geschätztes " Am Himmel wie auf Erden " von Werner Bergengruen war Ausgangspunkt (kann das Buch nicht mehr lesen, brrr). Es erinnert mich an Zustaende äußerster Not der Aussätzigen; und ich erinnere noch an damalige Emotionen und Ängste, die der Text vermittelte.
Jetzt weiß ich noch nicht, wie ich weiter arbeiten werde. Viel werde ich nicht ändern. Fenestra, Mucki, wie findet ihr nun
die neue Fassung?
lG
Renée
Liebe Renée,
ich würde ja überhaupt nichts ändern dran, es ist so wild, es macht was mit einem, und ich habe da viele vermischte Bilder, vom Wendenkönig aus der Sage, von der Kronenschlange des Pharaos, den 7 Plagen, der Lepra, selbstverständlich lässt mich die Affenschaukel auch nicht kalt.
Sehr viele anregende Elemente um einen Kern gewoben, der das Not-Gefühl des Erwachsenwerdens eines Mädchens betrachtet.
Das ist mein Leseeindruck.
Liebe Grüße
ELsa
ich würde ja überhaupt nichts ändern dran, es ist so wild, es macht was mit einem, und ich habe da viele vermischte Bilder, vom Wendenkönig aus der Sage, von der Kronenschlange des Pharaos, den 7 Plagen, der Lepra, selbstverständlich lässt mich die Affenschaukel auch nicht kalt.
Sehr viele anregende Elemente um einen Kern gewoben, der das Not-Gefühl des Erwachsenwerdens eines Mädchens betrachtet.
Das ist mein Leseeindruck.
Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Renée,
vieles von dem, was Elsie schreibt, lese ich auch in deinem Gedicht.
Die erste Fassung, die du eingestellt hattest, ist für mich ein völlig anderer Text und evozierte daher auch diese Assioziationsmöglichkeit, die fenestra auftat (die jetzige hingegen nicht).
Wenn du möchtest, verschiebe ich es zurück in den Monatsthema-Wettbewerbs-Ordner, damit dein Gedicht bei der Sonderwahl teilnehmen kann. Sag mir bitte bald Bescheid, da ich die Sonderwahl am 1.8, zeitgleich mit der Monatswahl, starte.
Saludos
Mucki
vieles von dem, was Elsie schreibt, lese ich auch in deinem Gedicht.
Die erste Fassung, die du eingestellt hattest, ist für mich ein völlig anderer Text und evozierte daher auch diese Assioziationsmöglichkeit, die fenestra auftat (die jetzige hingegen nicht).
Wenn du möchtest, verschiebe ich es zurück in den Monatsthema-Wettbewerbs-Ordner, damit dein Gedicht bei der Sonderwahl teilnehmen kann. Sag mir bitte bald Bescheid, da ich die Sonderwahl am 1.8, zeitgleich mit der Monatswahl, starte.
Saludos
Mucki
Liebe Renee,
wie wäre denn - weil ich auch genau das wilde mag, wie Elsa schreibt, macht es etwas mit einem - wenn du diesen Text so lässt und ab vom Wettbewerb die Prosaversion noch schreibst? Wäre doch toll, wenn sich ein Text durch sowas ergänzt? Ich wäre jedenfalls schon mal mehr als neugierig auf ihn und einige sagten ja, dass Prosa besser passen würde.
Fenestra: Danke...soweit ich mir das vorstellen kann, verstehe ich dann die Assoziation/vermutete Perspektive, ich hatte das nicht ganz verstanden, dass der Text so deutlich von oben abwich, danke, ich hoffe, meine "Widerrede" kam dadurch nicht falsch an
liebe Grüße,
Lisa
wie wäre denn - weil ich auch genau das wilde mag, wie Elsa schreibt, macht es etwas mit einem - wenn du diesen Text so lässt und ab vom Wettbewerb die Prosaversion noch schreibst? Wäre doch toll, wenn sich ein Text durch sowas ergänzt? Ich wäre jedenfalls schon mal mehr als neugierig auf ihn und einige sagten ja, dass Prosa besser passen würde.
Fenestra: Danke...soweit ich mir das vorstellen kann, verstehe ich dann die Assoziation/vermutete Perspektive, ich hatte das nicht ganz verstanden, dass der Text so deutlich von oben abwich, danke, ich hoffe, meine "Widerrede" kam dadurch nicht falsch an
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lisa hat geschrieben:wenn du diesen Text so lässt und ab vom Wettbewerb die Prosaversion noch schreibst? Wäre doch toll, wenn sich ein Text durch sowas ergänzt? Ich wäre jedenfalls schon mal mehr als neugierig auf ihn und einige sagten ja, dass Prosa besser passen würde.
Das würde mich auch sehr sehr interessieren!
Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen
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