Morgenstunden

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 23.08.2010, 10:30

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Zuletzt geändert von Zakkinen am 30.08.2010, 11:08, insgesamt 5-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 23.08.2010, 13:50

Hallo,
das gefällt mir gut.
Sehr plastisch, sehr detailliert beschrieben (MS?).
Ich sehe das am ehesten als Filmszene, bewegtes Bild eines Morgens sozusagen.

Vielleicht könnte man etwas straffen oder z.B. hier:

Wieder ein paar blaue Flecken mehr, aber nichts Dramatisches. Aufstehen ist wichtig, wenn man fällt, immer wieder aufstehen.
Anstatt der Plattitüde wörtliche Rede machen: "Kommt, steh auf, Aufstehen ist wichtig." - "Ach, du und deine schlauen Sprüche. Du kannst sie dir ja leisten." Oder so.

Auch würde
Materieller Schaden, unwichtig
streichen.

Gruß
klara

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 23.08.2010, 14:03

Hallo Klara,

danke. Ich werde noch noch mal überarbeiten, klar. Da sind Vorschläge hilfreich. Muss mir auch noch mal einfallen lassen, wie ich die Ebene der Selbstmotivation besser reinkriege. Da gehören nämlich eigentlich Deine beiden Streichungen hin.

Grüße
Henkki

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 23.08.2010, 14:40

Moin Henkki,

Einzelheiten mag ich jetzt (noch) nicht beleuchten, aber den ersten Leseeindruck kann ich dir sagen:

Sehr schnell, fast atemlos durch die kurzen Sätze und die knappe direkte Rede, was wohl der Morgenhektik gerecht wird. Irgendwie wird Hoffnung und Resignation miteinander verwoben, ohne Trennung. Es fehlt erfreulicherweise die große Geste, dafür gefallen mir die kurzen Gedanken-Einschübe sehr gut (z.B. "Kaffeetage mag ich lieber als Teetage." oder "Kaffee auf Zahnpasta schmeckt nicht"). Auch, dass mittendrin der Name der unaussprechlichen Kaffeemaschine fällt (die kenn ich noch!), bremst angenehm; im letzten Teil des Textes könnte was ähnliches nochmal vorkommen.

Die Anmerkungen von Klara finde ich gut und richtig. Wie gesagt finde ich vielleicht noch die Muße, einzelne Stellen zu beleuchten, aber grundsätzlich ist das schon super komprimiert und magnetisch. Es zieht, und das Ursächliche schwingt ständig mit, ohne plakativ zu sein.

Klasse, Alder!

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 25.08.2010, 22:06

Hallo Klara,

ich habe ein wenig geändert. Vielleicht ist es besser so.

Hallo Tom,

danke Dir. Ich habe über Deinen Vorschlag nachgedacht, aber noch keine zündende Idee. Vielleicht kommt es noch.

Liebe Grüße
Henkki

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.08.2010, 23:02

Lieber Henkki,

das finde ich einen gelungenen Beitrag zum Monatsthema und viel wichtiger: einen gelungenen Text! Einfach und ohne Tränendrüse beschreibst du Szenen, die sich - so fühlt es sich für mich an und dass ist das wichtige - genau so abspielen und sonst ist "man" eben nicht dabei, wodurch sich etwas auftut: diese beiden Menschen und beide Seiten von ihnen sind aufgehoben (sonst können ja nur die beiden je für sich ihre sehen, in ihrem "drinstecken" und die anderen höchstens erahnen, aber der Text kann eben beide zugleich zeigen und dadurch wirkt es so, als berühre man ein Stück weit etwas Menschliches, was sonst verborgen bleiben muss, obwohl es doch so gut bewältigt wird, wie es geht.
Klaras Tipps zur Rede/Gedankengestaltung finde ich sehr gut! Ansonsten rund und fertig für mich.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Trixie

Beitragvon Trixie » 26.08.2010, 10:47

Hi Henkki,

alles, was Lisa geschriebt hat, möchte ich doppelt unterstreichen und als mein eigenes verkaufen ;-).

Ein für mich perfekter Text für diese Situation. Ohne Pathos. Ohne Kitsch. Hart. Aber warum auch nicht?

Danke für den Text...

Grüße
Trix

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 26.08.2010, 19:38

Hallo Henkki,
das gefällt mir sehr! Ich wollte eigentlich nur einen Blick hineinwerfen und kam dann gar nicht mehr davon los. Besonders die Stelle mit dem iPhone - wo ganz kurz eine über das Alltägliche hinausgehende Sehnsucht angerissen und gleich wieder beiseite geschoben wird - ist großartig.
Gruß von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 28.08.2010, 18:03

Hallo Ihr,

ich wollte mich nur kurz für die Kommentare bedanken. Auf Klaras Vorschläge hin habe ich etwas geändert. Mehr wörtliche Rede von ihr geht nicht, die Asymmetrie ist ein wesentlicher Bestandteil.

Überrascht hat mich, dass man beide Seiten sehen kann. Ich empfinde den Text eher als einseitig, fast schon wertend. Aber umso besser, wenn Ihr das nicht so seht.

Grüße
Henkki

Sam

Beitragvon Sam » 29.08.2010, 13:11

Hallo Henkki,

ein wirklich guter und sehr beklemmender Text. Ungeschminkter Alltag eines Paares, in dem ein Partner sehr krank ist und der andere sich fast bis zur Selbstaufgabe darauf eingestellt hat. Dadurch, dass du die Fluchtimpulse des Erzählers nur andeutest, gewinnt der Text noch. Da ist keine Larmoyanz, aber auch nichts "heldenhaftes" an dem Erzähler. Er tut es, weil er nun mal da und gesund ist. Dadurch, dass du den Hintergrund völlig wegläst und auch über die Gefühle des Protagonisten nichts verlauten lässt, wird das Alltägliche noch mehr herausgestellt. Man weiß ja nicht, wie lange die Situation schon so ist, und wie lange es noch so weitergehen wird. Und weil alles an Hintergrundinformationen fehlt, gibt es nichts, außer eben diesen Morgen, in dem sich der Erzähler wie in einer Endlosschleife befindet.

Wertend empfinde ich den Text nicht. Natürlich ist er aus der Perspektive des Erzählers geschrieben, aber diese Einseitigkeit finde ich passend, da es in diesem Text ja nicht darum geht, wie ein kranker oder behinderter Mensch sein Leben meistert, sondern wie der gesunde Partner in dieser Situation agiert.

Sehr gut geschriebener und auch sehr nachdenklich machender Text!

Gruß

Sam

Yorick

Beitragvon Yorick » 30.08.2010, 10:56

Hallo Zakkinen,

ja, sehr beklemmend. Den Text habe ich als deprimierend, auswegslos und mutlos empfunden. Die beiden bereiten sich gerade die Hölle auf Erden, sind gefangen in ihrer Situation. Dabei schreit aus den Zeilen Angst, Übervorderung und die Sehnsucht nach Liebe. Der letzte Absatz trifft übel ins Mark. Der Text hat das Potential, einem mindestens den Tag, wenn nicht die Woche zu verderben. Das fühlt sich an wie ein langsames, qualvolles Ersticken.

Nur der Absatz mit dem iPhone ist an mir vorbeigerauscht. Da stand nichts für mich drin. Falls es eine Andeutung einer Affäre sein sollte, habe ich das Gefühl, das stört die Geschichte. Falls es etwas anderes ist, habe ich keine Ahnung, was und warum. (Abgesehen davon bin ich kein Freund von Markennamen in Texten. Es müsste mMn schon ein guter Grund sein, warum es unbedingt ein iphone sein muss und kein x-bel Smartphone, besser noch unbestimmter).

Grüße,
Yorick.

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 30.08.2010, 11:01

Hallo Yorick,

danke. Mit dem iPhone hatte ich auch ein wenig Probleme. Nennen, nicht nennen? Wenn ich Smartphone schreibe, klingt es für mich zu konstruiert. Ich werde noch mal darüber nachdenken.

Und ja, es ist eine Andeutung von etwas Erwünschtem oder Erhofften. Nicht notwenigerweise einer Affaire, einfach nur der Möglichkeiten, die es außerhalb noch gibt. Affaire ist eine der Möglichkeiten, allerdings finde ich sie zu groß und denke sie nicht so. Wenn es also zu eindeutig klingt, ist es noch falsch.

Ich wollte Dir nicht den Tag versauen ;)

Grüße
Henkki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 01.09.2010, 10:49

Lieber Henkki,

Mann, der Text schafft mich. So gut geschrieben *neid* ein Ersticken in einem Alltag, der ungeheure Kraft kosten muss, der so atemlos und in Hetze weitergehen wird, bis die Erlösung eintritt. Eines Tages.

Toller Text!

Gänsehautgrüße
ELsa
Schreiben ist atmen

Gerda

Beitragvon Gerda » 10.09.2010, 02:43

Lieber Henkki,

möchte dir nur sagen, dass mich deine Erzählung mitgenommen hat. Ich begann zu lesen und konnte nicht aufhören.
Der letzte Satz verleitet mich zu Spekulationen ... wir hier doch die "Flucht" erwogen?
Ein richtig guter Text!

Liebe Grüße
Gerda


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