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Bezugnehmend auf Deinen Brief
in dem alles steht was du mir niemals sagen wolltest
gebe ich dieses Missverhältnis zu
das besteht und weiterbestehen bleibt
im Gegensatz zu unserer Blauäugigkeit
Du wirfst mir vor an nichts zu glauben
und trotzdem das Wort zu führen
Die Sünden und ihr Bekenntnis
das ist was du nicht verstehst
und ich sage Dir Das ist dieses Missverhältnis
dass es diese Art von Bekenntnissen gibt
die man macht
ohne sie jemals zu verstehen
wollte Dir nur kurz mitteilen, dass ich gut damit leben kann, wenn Du nicht im Einzelnen sagst, was eine Kritik bei Dir bewirkt, oder womöglich umgehend zur Änderung schreitest. Das können manche, andere funktionieren anders, und das kann ich dann sehr gut respektieren.
dass dieser text vielleicht mein unpersönlichster text überhaupt ist.
Renée Lomris hat geschrieben:
um die Geschäftsbrieftonalität weiter zu führen ..., dann allerdings ( ich würde dann eine Zeile streichen) kommt die Kernaussage vom Glauben, der Sünde und dem Bekenntnis. Daran gefällt mir, dass das Unerverständnis ... und damit das Missverhältnis auf unterschiedlichen Anschauungen aufbaut, ... nicht so schlecht als Gehalt einer "Dichtung" - hier an dieser Stelle doch sehr dicht, oder?
Renée Lomris hat geschrieben:
und ich sage Dir
Das so entstandene Missverhältnis
(siehe Anlage)
veranlasst Bekenntnisse
deren Sachbearbeitung nicht lohnt.
Renée Lomris hat geschrieben:
Ich glaube, dass häufig in der Kritik genau der Hinweis steckt, den man braucht, um in die eigene Richtung weiter gehen zu können. Mir schien dieses "Bezugnehmend" das Wort, das mich am meisten inspiriert hat ...
fenestra hat geschrieben:
Was mich total verblüfft hat, ist diese Aussage von dir:dass dieser text vielleicht mein unpersönlichster text überhaupt ist.
Ich hatte gedacht (und sicher haben andere das auch so empfunden), dass dieser Text sogar sehr privat ist und du vielleicht deshalb dazu nichts mehr preisgibst. Ich selbst experimentiere ja gern mit verschiedenen Texterzeugungsverfahren, ich nehme manchmal auch Versatzstücke und Assoziationen, baue auch mal Texte ohne jede Intention. Immer spannend, was die Leser dann hineindenken. Wenn das bei diesem Text hier auch so war, finde ich das doch sehr mitteilenswert, also im Sinne von "mit uns teilen", denn das wirft ein interessantes Licht darauf, warum welcher Text wie wirkt und wie man die Sprache als Medium einsetzen kann.
Quoth hat geschrieben:es ist unheimlich schwer, die Missverständnisse des Beziehungslebens in Poesie zu übersetzen - so schwer, dass ich es nie versuchen würde. Es kommen dann Begriffe herein wie "Bezugnehmend", "Missverhältnis", "Blauäugigkeit", "Scherbenhaufen", "Bekenntnis(se)", noch mal "Missverhältnis" - lauter Begriffe, die eher in die Paartherapie als in ein Gedicht gehören.
Quoth hat geschrieben:Nach wie vor ist er für mich ein Brief, der mehr aufs Kopfkissen oder in den Briefkasten des Partners (oder der Partnerin) gehört, gerade die Distanzierung gelingt ihm auf Grund der alltäglichen, fast bürokratischen Wortwahl nicht - leider ist gerade das der Ton vieler wirklicher Auseinandersetzungen. In dieser Hinsicht kann ich auch Renée Lomris nicht folgen, so sehr ich ihre Fähigkeit, Widersrpüche zu vermitteln, bewundere. Aber vielleicht kann ich mich einfach auch mit soviel Realismus in gebrochenen Zeilen nicht anfreunden. Ich bin gespannt, ob Du diesen Weg weitergehst.
es geht mir zum einen darum, dass man sich zu seinen Sünden bekennen kann, dass man Fehler als Fehler und Fehlleistungen als Fehlleistungen erkennen kann, ohne deswegen zu bereuen. Nicht das trotzige: ich würde es wieder tun, aber: ich weiß es war ein Fehler, aber es war notwendig. Ist das verständlich?
die Distanzierung gelingt ihm auf Grund der alltäglichen, fast bürokratischen Wortwahl nicht - leider ist gerade das der Ton vieler wirklicher Auseinandersetzungen. In dieser Hinsicht kann ich auch Renée Lomris nicht folgen, so sehr ich ihre Fähigkeit, Widersrpüche zu vermitteln, bewundere.
Max hat geschrieben: Leider steht ja bei den Lobeshymnen recht wenig darüber, was an dem Text so toll empfunden wird,
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