Frühes Licht
holt große Farben aus dem Nebel
Himmelsaquarelle füllen sich
mit unendlichem Blau
auf die Dächer malt sich jenes Rot
das alle Kinder lieben und
in jedem Farbenkasten fehlt
in warmes Weiß getauchte Wände
sind in der Sonnenpartitur
von hier zum Horizont ein Decrescendo
wie Städte, Wälder, Wasser in der Ferne
rote Töne still verbergen
besprüht mit bläulichhellem Grau
filigrane Schatten flechten
feine Texturen in den Blick
und Schwarz fängt an zu leuchten
[Morgen - geändert in:] Perspektive
Hallo, Amanita,
Du schreibst auf, was Du vielleicht lieber gemalt hättest, aber es war grad das Erforderliche nicht zur Hand. Dass Du gleich am Anfang die Farben als "groß" lobst, gefällt mir nicht so gut. Für mich finge der Text unter dem Titel "Frühes Licht" mit
"Himmelsaquarelle" sehr gut an ...
Du schreibst:
In "das alle Kinder Lieben" ist "das" ein Akkusativ, und dann kann man es schlecht in "in jedem Farbenkasten fehlt" unterbringen, denn dort ist, bei Wortgleichheit, ein Nominativ-das erforderlich. Ich würde es einfach wiederholen!
Die paradoxen Fügungen gefallen mir (warmes Weiß, leuchtendes Schwarz), unendliches Blau, filigrane Schatten und feine Texturen fallen dagegen ab. Der Versuch, außer der Malerei auch noch die Musik (Partitur, Decrescendo) mit einzubeiziehen, überlädt den Text, dem ohnehin, trotz des Titels, die Perspektive, der Fluchtpunkt fehlt.
Falls er auf einem Foto beruht, wäre es interessant, das zu sehen!
Gruß
Quoth
Du schreibst auf, was Du vielleicht lieber gemalt hättest, aber es war grad das Erforderliche nicht zur Hand. Dass Du gleich am Anfang die Farben als "groß" lobst, gefällt mir nicht so gut. Für mich finge der Text unter dem Titel "Frühes Licht" mit
"Himmelsaquarelle" sehr gut an ...
Du schreibst:
jenes Rot
das alle Kinder lieben und
in jedem Farbenkasten fehlt
In "das alle Kinder Lieben" ist "das" ein Akkusativ, und dann kann man es schlecht in "in jedem Farbenkasten fehlt" unterbringen, denn dort ist, bei Wortgleichheit, ein Nominativ-das erforderlich. Ich würde es einfach wiederholen!
Die paradoxen Fügungen gefallen mir (warmes Weiß, leuchtendes Schwarz), unendliches Blau, filigrane Schatten und feine Texturen fallen dagegen ab. Der Versuch, außer der Malerei auch noch die Musik (Partitur, Decrescendo) mit einzubeiziehen, überlädt den Text, dem ohnehin, trotz des Titels, die Perspektive, der Fluchtpunkt fehlt.
Falls er auf einem Foto beruht, wäre es interessant, das zu sehen!
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
Quoth hat geschrieben:Du schreibst auf, was Du vielleicht lieber gemalt hättest, aber es war grad das Erforderliche nicht zur Hand.
Ich sehe hier eher eine Malerin vor mir, die sich ihr bereits gemaltes Bild am frühen Morgen anschaut und die Wirkung des frühes Lichtes auf ihr Bild.
Gerade die erste beiden Sätze gefallen mir sehr gut und auch dieser Part:
Amanita hat geschrieben:filigrane Schatten flechten
feine Texturen in den Blick
und Schwarz fängt an zu leuchten
Nur mit dem Einbezug der Musik hab ich (noch) Probleme.
Hier geht es um das Phänomen der Farbperspektive (die keinen Fluchtpunkt braucht, Quoth).
Es gibt kein Bild dazu, auch kein Foto, der Text soll nur die Vorstellung perspektivisch eingesetzter Farbklänge ermöglichen (ohne den Leser aber festlegen zu wollen).
Danke für den Hinweis auf den grammatischen Fauxpas, ich wusste: Da stimmt was nicht, hatte sogar das II. das drin - um es dann wieder rauszustreichen.
Es gibt kein Bild dazu, auch kein Foto, der Text soll nur die Vorstellung perspektivisch eingesetzter Farbklänge ermöglichen (ohne den Leser aber festlegen zu wollen).
Danke für den Hinweis auf den grammatischen Fauxpas, ich wusste: Da stimmt was nicht, hatte sogar das II. das drin - um es dann wieder rauszustreichen.
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