Beitragvon Ylvi » 15.05.2011, 12:23
wie sie die Geschichte krümmt
bis sie sich lehnen kann
an seine Kühle
immer der Abgleich, Winkelzüge, einen Teppich
unter die Füße schieben, die Fragen:
was wäre zu tun, was wäre zu sagen, was
wenn sie einfach in seiner Sichtweite säße
ihr aufgeschlagenes Buch in der Hand
einfach so! ohne woher, wohin, wozu
(die ausgewachsene Version des Sesamstraßensongs)
und vor lauter hin und weg, die eigenen Gedanken
lesend würde sie erröten, weil das Schwarz
plötzlich am Himmel hängt und Nacht heißt und lacht
weil man es fürchtet, wie das Schweigen
das einem die Entfernung zwischen zwei
Sternen beweist, die doch aussahen
als berührten sie sich aus der Ferne
die Geschichte ist rund, denkt sie
so krümmt sie den Raum, um uns herum
jedes Wort war ein Wimpernschlag
wir sahen uns - wir sahen uns nicht
mit zähem Kaugummi zwischen den Zähnen
voreinander stehen - zzz (Kopfschütteln)
Löcher wären Atempausen an den Rändern
fänden sich Hasenspuren neben Ranunkeln
dort sammelten wir Luft in Sprudelflaschen
und ließen sie in Innenstädten, Bahnhöfen
und unseren Blicken frei, wer zählt schon
die Sekunden eines Kusses, wären wir
froh gingst du vorbei - einfach so!
wie ein Stern sich zum anderen neigt
Auf Wiedersehen (ein Nicken)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)