(In Klammern)

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poeta

Beitragvon poeta » 23.10.2011, 10:15

(In Klammern)

Wie mein siamesischer Zwilling sitzt du neben mir, angeklebt. Du glaubst gar nicht, wie es mich nervt, seit Jahren deine Atemluft recyclen zu müssen.

Ich wünschte, du säßest mir gegenüber an einen Tischchen im Volksgarten, zwischen uns dampfender Kaffee, und du würdest mir einmal in die Augen schauen; oder ich könnte mit dem Bogart-Verschnitt flirten, der hinter dir sitzt und die Parkluft mit seinen Filterlosen verpestet.

"Ich mach nur mal eben das Fenster auf, Liebling, und eine neue Flasche Wein!"
Zuletzt geändert von poeta am 29.10.2011, 06:50, insgesamt 1-mal geändert.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.10.2011, 13:11

Huhu Poeta,

in der Tat Kurzprosa. Sehr spannend. (und ich liebe das Klammerlesen). (denn ein Gutteil unserer Gedankenzeit leben wir in Klammern). Du reißt viel an (zu viel?). Eigentlich sind es drei Kurzprosatexte? Drei Lieben, drei Leben, drei Männer? Ein Treiben. Das letzte Leben bildet die Klammer und ist nicht Klammer, ist nicht Konjunktiv, "ist ist". Gute Leben sind Leben, die die Gedankenklammern nicht auflösen wollen. Vielleicht. O ä ich stottere. Auch wenn der letzte Satz die Basis ist, stoße ich mich an ihm. Er klingt künstlich. Aufgesetzt pointiert? Zu dick der Finger? Ich überlegte schon, ob nicht vielleicht indirekte Rede besser sei, aber dann entfernte sich der Ausgangspunkt, "der wirkliche Bodengrund", der, der die Gedankentauben auflässt und Basislager ist. Hm.
O, komischer Kommentar.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

poeta

Beitragvon poeta » 24.10.2011, 21:03



hallo nifl,

Nifl hat geschrieben:Du reißt viel an (zu viel?). Eigentlich sind es drei Kurzprosatexte? Drei Lieben, drei Leben, drei Männer? Ein Treiben.

findest du? ist ja interessant. ich dachte eigentlich nur eine einzige szene beschrieben zu haben, gedanken des beengten unbehagens und erträumte perspektiven der öffnung und ein sich-arrangieren mit der realtät: öffnen des fensters und ausflüchte in den alkohol.
erzählst du mir mal bei gelegenheit, welche drei geschichte, drei lieben, drei leben, drei männer sich dir hier offenbart haben
den letzten satz empfindest du als künstlich, aufgesetzt, zu dick aufgetragen? hmm! wäre neugierig, ob das andere genauso sehen.

danke dir für deine klammer-auflös-aktion.
liebe grüße, poeta




Gerda

Beitragvon Gerda » 24.10.2011, 22:40

Liebe poeta,

ich sehe eine Szene.
Der erste Absatz schildert knapp den status quo der Beziehung aus Sicht der Frau (erfährt man erst im 3. Abs., dass es die Sicht einer Frau ist, obwohl ... es könnte ja auch ein homosexuelles Paar sein, geht mir gerade durch den Kopf, wie auch immer), das aneinander Kleben aus Gewohnheit, man weiß nicht wie es anders sein sollte. (Siamesicher Zwilling)
Der zweite Absatz ist eine Traumfantasie eben jener Frau, zu deren Umsetzung es aber des sich "Bequemens" bedarf , eine Änderung herbeizuführen, sich zu bewegen ...
Was mit dem letzten Satz ad absurdum geführt wird ...
Man lebt nebeneinander her, träumt vom besseren Leben, belässt aber alles so wie es ist: leidenschafts- und ereignislos, weil es bequemer ist, als Träume oder Erkenntnisse umzusetzen.

Bei den Formulierungen stört mich das recyclen. Es ist nur eine Empfindung, die ich nicht begründen kann.

Ich finde ich den letzten Satz treffend.

Ein Stückchen Prosa, das deprimiert. Ich möchte lieber nicht wissen, bei wie vielen Paaren es so "zugeht".

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.10.2011, 23:11

Hallo poeta,

wie der Titel schon ankündigt und auch durch die gesetzten Klammern unterstreicht, beschreibst du hier eine Szene, in der sich eine Frau von ihrem Partner total umklammert fühlt, keine Luft zum Atmen hat, nicht genügend Freiräume hat.
Ist alles deutlich und für mich nachvollziehbar geschrieben. Und der letzte Satz zeigt, wie sie eine Ausrede findet, um wenigstens kurz mal Luft zu holen, wobei ich hier die Flasche Wein nicht gleich mit "Flucht in den Alkohol" gelesen habe, sondern den ganzen Satz als Flucht. Ich finde den letzten Satz gut so.

Saludos
Gabriella

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 25.10.2011, 07:49

Hallo Poeta,

ich sehe auch nur eine Geschichte, das Zwillingsbild scheint mir aber noch nicht wirklich durchgängig zu greifen?

Warum "wie mein siamesischer Zwilling"? Ich sah erst auf der einen Seite den Zwilling und auf der anderen Seite ihn angeklebt. Entweder "Wie ein siamesischer ...." oder "Als mein siamesischer ...", oder?
Das "angeklebt" braucht es nicht, da man den Zwilling nicht mehr "ankleben" muss, er ist festgewachsen, was für mich auch auf übertragener Ebene besser passt.

Der Titel erscheint mir eine Doppelung. Warum zum Zwillingsgedanken auch noch umklammern? Wenn sich die Klammern auf ihre Gedanken beziehen, das Unausgesprochene, würde ich diese im Text auch in Klammern setzten.
Du glaubst gar nicht, wie es mich nervt, seit Jahren deine Atemluft recyclen zu müssen.
Das "recyceln" klingt zwar witzig, geht aber nicht so wirklich auf, wenn sie nicht gerade eine Pflanze ist? :o) Vielleicht meinst du eher: ... deine recycelte Luft atmen zu müssen. ? Das ist zwar auch falsch, zeigt aber darin für mich schön, wie sehr ihr eingeengtes Gefühl auch von ihrer eigenen Wahrnehmung und Interpretation abhängt.
oder ich könnte mit dem Bogart-Verschnitt flirten, der hinter dir sitzt und die Parkluft mit seinen Filterlosen verpestet.
Das verstehe ich auch nicht in Bezug zum Zwillingsgedanken, das geht doch eher besser/ einfacher, wenn sie nebeneinander sitzen? Ist das nicht als ihre "Schwäche" zu verstehen, dass sie das nicht macht? Also als neuer vom Zwilling losgelöster Gedanke (Wenn ich wenigstens in der Lage wäre mit dem Bogart-Verschnitt zu flirten, der die Parkluft mit ...)
"Ich mach nur mal eben das Fenster auf, Liebling, und eine neue Flasche Wein!"
Durch das "Liebling" dachte ich, er würde hier sprechen, dann hätte ich aber ein "Wir machen ..." erwartet (@Zwilling). Wenn sie das sagen soll und auch die Flucht in den Alkohol anklingen soll, wäre für mich etwas in diese Richtung stimmiger: "Bleib sitzen. Ich mach nur mal eben das Fenster auf, Herrmann." (Und genehmige mir einen Klaren.)

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

poeta

Beitragvon poeta » 26.10.2011, 18:46



hallo gerda,
herzlichen dank für deine rückmeldung, die mir zeigt, dass der kurztext jedenfalls bei dir genauso aufgenommen wurde, wies von mir gedacht war. prima *freu*!
zum "recyclen" (die stelle wurde ja auch von flora bekrittelt) komme ich später noch, wenn du so nett sein willst, bei meiner antwort an flora mitzulesen, dann muss ichs nicht doppelmoppeln. danke. :smile:


hallo gabriella,
auch du scheinst keine nennenswerte probleme mit dem textverständnis gehabt zu haben und ihn einigermaßen zustimmend durchzuwinken.
wobei ich hier die Flasche Wein nicht gleich mit "Flucht in den Alkohol" gelesen habe, sondern den ganzen Satz als Flucht.

ich schrieb ja weiter oben auch von "ausflüchten", wollte hier nicht gleich ein "sich-dem-suff-ergeben" ausdrücken, aber der alkohol kann schon über manches ein wenig hinwegtäuschen. ich würde auch den ganzen satz einerseits als winzigen aufbruch, andererseits als "auf-der sicheren-seite-bleiben" und ein wenig "schönfärben" der situation sehen. auch dir ein herzliches danke für deine kleine analyse.


hallo flora,
dein kommentar hats wie immer in sich, ist geschenk und herausforderung gleichermaßen. ich schätze dein genaues und kritisches hinsehen sehr :smile: .
Warum "wie mein siamesischer Zwilling"? Ich sah erst auf der einen Seite den Zwilling und auf der anderen Seite ihn angeklebt. Entweder "Wie ein siamesischer ...." oder "Als mein siamesischer ...", oder?

o.k. ich streiche das "m", obwohl ich das reflexive daran schon mochte und ich eigentlich glaube, dass man es schon als vergleich verstehen und sich ein "wenn ich einen hätte" dazudenken kann.
auf "angeklebt" möchte ich nicht verzichten - ich denke mir da ein "nur angeklebt" im gegensatz zu verwachsen dazu und ich möchte es genau so überflüssig an den satz drangepappt stehen lassen, sehe das hier als formale entsprechung dessen, was sie fühlt.
Das "recyceln" klingt zwar witzig, geht aber nicht so wirklich auf, wenn sie nicht gerade eine Pflanze ist? :o) Vielleicht meinst du eher: ... deine recycelte Luft atmen zu müssen. ?

das bild ist klar oder? gemeint ist, dass keine frischluft dazukommt, eine die "abluft" des anderen (und umgekehrt) in einem "ewigen kreislauf" einatmen zu müssen , für mich macht es da wenig unterschied, ob nun sie oder er recyclet. am leider fremdverb recyclen gefällt mir vor allem der kreislauf, der da drinsteckt, es bedeutet eigentlich auch nur dem kreislauf der wiederverwertung zuführen und beschränkt sich nicht auf die eigentlich aufbereitung. nachteil ist, dass es ein englisches wort ist und ich lieber beim deutschen bleiben würde. hat d jemand eine idee, wie man das elegant lösen könnte? (was meint ihr, meinst du gerda?)
Das verstehe ich auch nicht in Bezug zum Zwillingsgedanken, das geht doch eher besser/ einfacher, wenn sie nebeneinander sitzen? Ist das nicht als ihre "Schwäche" zu verstehen, dass sie das nicht macht?

ich denke, durch formulierungen wie "bogart-verschnitt", "parkluft verpesten" wird unterschwellig vermittelt, dass es ihr gar nicht ums "fremdflirten" sondern darum, sich entfalten zu können, wahrgenommen und wertgeschätzt, "erwählt" zu werden, wie auch selbst zu demonstrieren, wählen zu können.
"Bleib sitzen. Ich mach nur mal eben das Fenster auf, Herrmann." (Und genehmige mir einen Klaren.)

ist nicht dein ernst, oder? ich mags viel subtiler und auch mehrdeutiger, denn sie hängt ja auch an dem kerl und glaubt ihn zu lieben, die flasche wein wird so auch wieder zum kitt für den "angeklebten". s'ist halt alles nicht so einfach! aber das fenster aufzumachen und ein bisschen frischlauft reinzulassen, ist auf alle fälle eine gute idee!
dankeschön für deine anmerkungen!

liebe grüße euch allen, poeta


Gerda

Beitragvon Gerda » 27.10.2011, 00:06

Liebe poeta,

zum "recyclen" oder "recyceln".
wiederverwerten, oder auch regenerieren fällt mir ein oder umwälzen ... ja, umwälzen, das hört sich besser an, denn das trifft bei Luft ja zu. Wäre das nicht passend? Was meinst du?

Liebe Grüße
Gerda

poeta

Beitragvon poeta » 29.10.2011, 07:01

hallo gerda,
danke fürs gedankenmachen. irgrndwie kommt mir das "wälzen" schon sehr wuchtig daher, obwohl du natürlich recht hast. hmm, und ich vermisse den kreislauf, die endlosschleife... vielleicht doch "... deine abluft atmen zu müssen (dir zuatmen zu müssen)", ich weiß nicht? ich glaube, ich sollte noch mal drüber schlafen.

liebe grüße, poeta

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Beitragvon ferdi » 29.10.2011, 09:25

Hallo Poeta,

Flora hat schon recht mit dem "recyclen" - da müsste das "Ich" eine Pflanze sein, kein weiterer "Sauerstoffverbraucher", sonst geht es nicht auf mit der "Wiederaufbereitung"?!

Bei Kleidung sagt man ja "auftragen", aber "deine Luft aufatmen" klingt dann vielleicht doch ein wenig seltsam ;-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Gerda

Beitragvon Gerda » 29.10.2011, 09:58

Liebe poeta,

ich dachte in "Umwälzen", sei der Kreislauf enthalten. Beispiel: Ventilator.

Liebe Grüße
Gerda

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 29.10.2011, 10:37

Hallo poeta, thematisch finde ich Deinen Text sehr gut und anregend, aber manche Formulierungen kommen für mich eher schwächelnd rüber. Gleich schon zu Beginn:

Wie ein siamesischer Zwilling sitzt du neben mir, angeklebt.

Das "Wie" schwächt ab, das "neben mir sitzen", vor allem aber das "angeklebt". Das starke Bild des Siamesischen Zwillings, von dem man nur mit Hilfe eines Messers getrennt werden kann (also nicht mal aus eigener Kraft) wird hier banal. Angeklebt zu sein, klingt eher provisorisch bzw. vergleichsweise leicht trennbar.
Und ich gebe Flora recht, das Bild des siamesischen Zwillings wird nicht bei- oder durchgehalten.

Außerdem habe ich Probleme mit den "Filterlosen", mit denen die Luft verpestet wird. Gerade weil Du zuvor auf die (ungute) Atemluft hingewiesen hast, finde ich das Luftverpesten hier nicht passend, zumal es ja für etwas Positives, Interessantes stehen soll (oder habe ich das falsch verstanden?). Es dampft und dunstet mir in Deinem Text ein bisschen viel, und man kann nicht anders als völlig unentschieden zu reagieren, was da nun gut, was übel gemeint sein könnte.

Der Schluss ist mir einfach zu freundlich. Ich frage mich: Warum thematisiert sie die "siamesischen" Probleme überhaupt. Der ist doch prima, der Kerl. Den Hinweis auf ein Alkoholproblem kann ich da nicht entdecken, da würde ich eher hinterm Bett versteckte (leere) Weinflaschen vermuten - oder das Öffnen der Weinflasche, anbiedernd für beide, vor dem Frühstück (oder so ähnlich).

Luft aufatmen gefällt mir übrigens sehr!

poeta

Beitragvon poeta » 03.11.2011, 09:53

tut mir leid, wenn ich euch auf antwort habe warten lassen. ich konnte nicht eher.


hallo ferdi,
o.k. ich beharre nicht auf recyclen, eigentlich hat es mir daran nur die silbe "cycle", die was von einem geschlossenen kreislauf impliziert, angetan. mir gefällt dein vorschlag von "aufatmen", das hier ganz konträr zum erleichterten aufatmen besetzt ist. andererseits ists ein hübsches wortspiel, hat aber mit der geschichte nicht wirklich viel zu tun. ich habe mein "zuatmen" auch noch nicht aus dem rennen genommen :blink2: .


liebe gerda,
klar beschreibt auch umwälzen einen kreislauf, der steckt hier nur nicht direkt im wortstamm drin. das wort ist schon treffend, mir erscheint es aber hier einfach zu "wuchtig" (im wortstamm die "walzen"), wenn du verstehst, was ich sagen möchte? Dank dir!


hallo amanita,
manche Formulierungen kommen für mich eher schwächelnd rüber

stimmt! könnte das absicht sein?
Das "Wie" schwächt ab, das "neben mir sitzen", vor allem aber das "angeklebt". Das starke Bild des Siamesischen Zwillings, von dem man nur mit Hilfe eines Messers getrennt werden kann (also nicht mal aus eigener Kraft) wird hier banal. Angeklebt zu sein, klingt eher provisorisch bzw. vergleichsweise leicht trennbar.
ja, es wird abgeschächt. die frau nimmt ihren eigenen vergleich sofort wieder zurück. angeklebt klingt für mich vor allem "überflüssig", genau wie das "angeklebt" im satz drangepappt wird. provisorisch möchte ich nicht sagen, in der technik wird heute sehr viel, sehr halt- und strapazierbar geklebt, das ist hochtechnologie, leicht zu lösen auch nicht unbedingt, aber nicht durchdrungen, ineinander verwachsen, nicht so, dass eine ohne den anderen nicht leben könnte

es wird von diesem ersten bild der siamensischen zwillinge permanent bis zum "versöhnlichen" ende hin abgeschwächt. die frau möchte ein bisschen mehr luft haben nicht die trennung, sie möchte ihren mann ansehen, von ihm gesehen, beachtet, wertgeschätzt werden. sie möchte öffnung, ihn vor neuem hintergrund sehen, vergleichen können, wohl wissend, dass dort die luft nicht besser ist. der andere muss "filterlos paffen", weil er ja nicht wirklich lockt, sondern nur eine art katalysator für die beziehung darstellt.
ich habe hier bewusst nicht in schwarz-weiß sondern in grautönen gemalt, ausgehend vom dunklen klecks der siamesischen zwillinge heller werdend bis hin zum liebling und der flasche wein, die schon flucht und schönfärberei bis hin zum beginnenden alkoholismus (manche paare ergeben sich mangels anderer perspektiven gemeinsam allmähllich dem suff!) sein könnte, genauso wie ein signal, die position zu verändern, an der beziehung zu arbeiten und luft rein zu lassen, oder am gerade noch erträglichen in kräfteraubendem balanceakt auszuharren, sich immer wieder freiräume zu erkaufen und zu erschummeln...

möglicherweise ist es eine generationsfrage? viele partnerschaften in der generation meiner eltern scheinen aber so oder ganz ähnlich zu funktionieren, besonders wenn beide in pension und viel enger zusammen sind als früher.

ja, liebe amanita, eigentlich hast dus schon so gelesen, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber wohl für dich nicht so zugeordnet. du hättest dir, denke ich, eine viel tatkräftigere und entschiedenere protagonistin gewünscht. es wäre für mich sehr interessant, was du aus diesem grundszenario gemacht, wohin du es entwickelt hättest. :smile:
vielen herzlichen dank für die eingehende beschäftigung mit diesem text und das beisteuern deines blickwinkels.


euch allen ein dankeschön und liebe grüße, poeta


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