Sehnsucht der Poeten
Da ist dann noch dieser eine Wettbewerb, an dem ich keinen Teil nehmen werde. Schon der Name des Wettbewerbes: Sehnsucht. Als hätte der gutmütige Veranstalter mit weichem Herzen einen sehr guten Freund mit zu schlankem Portmoney, der an chronischen Anfällen der Langeweile zu zerbrechen droht und sein Leiden nur durch das regelmäßige Absondern poetischen Schleims gemildert werden kann . Und mit ein bisschen Bares, of course.
Und der, ja, grad der, der Freund des gutmütigen Verlegers, produzierte rein zufällig neulich unter diesem unfassbar bescheuerten Titel „Sehnsucht“, ein, wie er selbst behauptete- ernstnickendfördernden, und wie er nicht behauptete- nur ihm selbst verständlichen Text, eine lyrische Orgie voller üblicher Verzerrung nach Mond, Liebe , Zukunft oder Sonstigem ,das grad nicht da ist, hätte aber da sein können hätte der Hund den Hasen gefangen als er leider pissen musste.(Der Hund, versteht sich.) Und als er so nicht wusste wohin damit, der Autor, und als er so am dritten Krügel Bier mit seinem Freund dem Verleger saß, erschien den beiden die glänzende Idee, dem bevorstehendem Wettbewerb den Titel seines Textes zu geben. Der arme Poet hatte eben schon ein Text fertig, der gutmütige Verleger hatte eben schon einen Gewinner und der Wirt hatte noch jede Menge Bier an die beiden zu verkaufen.
Ich lasse lieber den Tag auf mich zukommen als ihn vorbeizusehnen.
Darum sag ich euch, hütet euch vor der Sehnsucht.
Sie wird euch an der Nase herumführen.
Das ist sie nicht wert.
Einmal, ich weiß es genau, wird diese überbewertete hochpoetischgewachsene und elendlichaufgeblasene Sehnsucht auch an mich heran getorkelt von ihrem Thron kommen und von oben herab einen Handkuss verlangen, als stünde er ihr zu. Ich schwöre es, ich werde aus vollem Hals schreien: „Hilfe! Zur Hilfe! Die da ist NICHT meine Mama! Entführung!!!“ Ich werde zubeissen.
Einen Rotz drauf kleben!
Sehnsucht der Poeten
Hallo pjesma, ein "beinahe rotzfrecher (??)" Text, den ich gerne gelesen habe ! 
Ein bisschen was zum Kritteln hätte ich trotzdem anzubieten: der Ausdruck "poetischer Kotzbrocken" ist mir im Textkontext zu slapstickhaft. Auch das "grad" im nächsten Abschnitt, macht auf mich den Eindruck, dass die Autorin zwar alle rhetorischen Register ziehen möchte (diese aber nicht zieht). Die Kommasetzung läßt im Folgenden sehr zu wünschen übrig. Auch Doppelverwendungen von Wörtern vermindern manchmal den Humorfaktor (auch von SEHR ironischen Sätze ...
).
liebe Grüße !

Ein bisschen was zum Kritteln hätte ich trotzdem anzubieten: der Ausdruck "poetischer Kotzbrocken" ist mir im Textkontext zu slapstickhaft. Auch das "grad" im nächsten Abschnitt, macht auf mich den Eindruck, dass die Autorin zwar alle rhetorischen Register ziehen möchte (diese aber nicht zieht). Die Kommasetzung läßt im Folgenden sehr zu wünschen übrig. Auch Doppelverwendungen von Wörtern vermindern manchmal den Humorfaktor (auch von SEHR ironischen Sätze ...
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liebe Grüße !
Zuletzt geändert von Eule am 26.01.2012, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.
hallo eule und danke 
die kotzbrocken hab ich in schleim "verzaubert"...
))
bei dem rest, wäre ich dir sehr dankbar wenn du es bei der gelegenheit ganz genau ortest, damit ich es ändern kann---ich übersehe die kommafehler...?
"grad" brauchte ich zum dampf ablassen
mea culpa, hast recht, gehts auch ohne
lg

die kotzbrocken hab ich in schleim "verzaubert"...
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bei dem rest, wäre ich dir sehr dankbar wenn du es bei der gelegenheit ganz genau ortest, damit ich es ändern kann---ich übersehe die kommafehler...?
"grad" brauchte ich zum dampf ablassen
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lg
Hallo pjesma, gerade klappts evtl. mit dem genauer werden:
Denke, nach "ernstnickendfördernden" könnte vielleicht der Gedankenstrich besser passen, dann müsste nach "behauptete" ein entsprechendes gesetzt werden, ansonsten hinter "können" (der Aufzählungen wegen) und dann noch vor "als".
In dieser Zeile würde ich dann noch eines der doppelten "als" verändern, ebenso in der folgenden, sowie in der nächsten das doppelte "Text". Im nächsten Satz fehlte mir ein Komma vor "als".
Viele Grüße !
Denke, nach "ernstnickendfördernden" könnte vielleicht der Gedankenstrich besser passen, dann müsste nach "behauptete" ein entsprechendes gesetzt werden, ansonsten hinter "können" (der Aufzählungen wegen) und dann noch vor "als".
In dieser Zeile würde ich dann noch eines der doppelten "als" verändern, ebenso in der folgenden, sowie in der nächsten das doppelte "Text". Im nächsten Satz fehlte mir ein Komma vor "als".
Viele Grüße !

Ein Klang zum Sprachspiel.
Ich finde den Text sehr lustig. An einigen Stellen scheint es mir grammatisch nicht ganz zu stimmen ("ernstnickendfördernden", müsste das nicht "ernst nickend zu fördernden" heißen? - und der Satz "der an chronischen Anfällen der Langeweile zu zerbrechen droht und sein Leiden nur durch das regelmäßige Absondern poetischen Schleims gemildert werden kann" enthält, glaube ich, einen nicht ganz korrekten Dreher) - aber ich würde das gar nicht ändern wollen, es gibt dem Text so einen eigenwilligen Charme, genauso wie die Schreibweise "Portmoney" :o)
Die Stelle mit dem Hund ist einfach hinreißend.
Grüße von Zefira
Die Stelle mit dem Hund ist einfach hinreißend.
Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Liebe pjesma,
deine ureigene Sprache macht natürlich den Hauptanteil dieses, für mich witzigen Textes aus.
Das Thema ist gut gewählt und auch, dass ein vermeintlicher lit. Wettbewerb (warum eigentlich ist ein Verleger, Veranstalter?) nur einen enizgen "Wettbewerbsteilnehmer" hat ... Diesen Gedanken finde ich amüsant.
Allerdings bin ich des Lobes nicht so voll, wie meine "Vorredner".
Mir ist nicht recht klar, weshalb das Erzählich gleich mit dem ersten Satz eingebracht wird.
Die Geschichte, in der, "der Hund, den Hasen nicht ...", finde ich ziemlich ausgelutscht.
Ich halte sie in der Schriftform nicht mehr für erzählbar.
Liebe Grüße
Gerda
deine ureigene Sprache macht natürlich den Hauptanteil dieses, für mich witzigen Textes aus.
Das Thema ist gut gewählt und auch, dass ein vermeintlicher lit. Wettbewerb (warum eigentlich ist ein Verleger, Veranstalter?) nur einen enizgen "Wettbewerbsteilnehmer" hat ... Diesen Gedanken finde ich amüsant.
Allerdings bin ich des Lobes nicht so voll, wie meine "Vorredner".
Mir ist nicht recht klar, weshalb das Erzählich gleich mit dem ersten Satz eingebracht wird.
Die Geschichte, in der, "der Hund, den Hasen nicht ...", finde ich ziemlich ausgelutscht.
Ich halte sie in der Schriftform nicht mehr für erzählbar.
Liebe Grüße
Gerda
danke fürs gefallen und auch für nichtgefallen , beides ist legitim
!
ich weiß nicht recht was ich antworten sollte...würde ich das in eine richtige geschichte ausarbeiten, müsste ich bzw. könnte ich ruhig das erzählich rausschmeißen oder in hintergrund schicken und es alles etwas anders anlegen. nun ist die wahrheit aber dass dieses hier ohne zu großen anspruch schnell entstanden ist, mehr oder weniger als ein etwas motziger tagebucheintrag...über eine bescheuerte schreibvorgabe die mich absolut nicht inspirierte und für die dann "sehnsucht" herhalten musste...ich hatte das bedürfnisses mit menschen die auch schreiben zu teilen, weil ich davon ausging das sich schon mancher von uns gefragt hat beim lesen mancher schreibvorgabe "wer denkt sich denn solche titel aus??? und warum?"
das es da eine geschichte vom hund und hase gibt, wusste ich nicht, gerda? ich kenne es nur als kurzer deftiger spruch, der verwendet wird wenn einer zu viel mit "hätte" und "wäre" zu erklären versucht. und daher seh ich da kein problem es zu verwenden un der schriftform. (aber wenn da eine längere geschichte gibt(?), wüsste ich gerne wie sie richtig geht!)
liebe grüße
pjesma
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ich weiß nicht recht was ich antworten sollte...würde ich das in eine richtige geschichte ausarbeiten, müsste ich bzw. könnte ich ruhig das erzählich rausschmeißen oder in hintergrund schicken und es alles etwas anders anlegen. nun ist die wahrheit aber dass dieses hier ohne zu großen anspruch schnell entstanden ist, mehr oder weniger als ein etwas motziger tagebucheintrag...über eine bescheuerte schreibvorgabe die mich absolut nicht inspirierte und für die dann "sehnsucht" herhalten musste...ich hatte das bedürfnisses mit menschen die auch schreiben zu teilen, weil ich davon ausging das sich schon mancher von uns gefragt hat beim lesen mancher schreibvorgabe "wer denkt sich denn solche titel aus??? und warum?"
das es da eine geschichte vom hund und hase gibt, wusste ich nicht, gerda? ich kenne es nur als kurzer deftiger spruch, der verwendet wird wenn einer zu viel mit "hätte" und "wäre" zu erklären versucht. und daher seh ich da kein problem es zu verwenden un der schriftform. (aber wenn da eine längere geschichte gibt(?), wüsste ich gerne wie sie richtig geht!)
liebe grüße
pjesma
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