WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -
~ D E L I K A T ~
Wort der Woche ~ DELIKAT ~
Die Situation erschien ihm äußerst heikel. Unsicher schaute er sich im Gastraum um. Sie hatte darauf bestanden, sich hier mit ihm zu treffen. Das Feinschmeckerlokal war die erste Adresse am Platz. Natürlich konnte sie ihn, in ihrer Eigenschaft als seine Galeristin und Förderin zum Essen einladen. Vielleicht war es genauso, wie sie es ihm erklärt hatte.
Gerade hier fallen wir nicht auf. Mitten in der Höhle des Löwen … „Bösen“ hatte sie gesagt und den Versprecher korrigiert. Aber er konnte es nicht vergessen. Es wurde viel über den Besitzer des Lokals, seinen ehemaligen Liebhaber, Michele, gemunkelt. Von Mafiakontakten und zur sonstigen Halb-wenn nicht Unterwelt der Provinzstadt. Damals hatte er von all dem noch nichts gewusst.
Jetzt hatte er Angst, dass ihm diese Geschichte gegenwärtig schaden könne, bei seinen Ambitionen Richtung internationalem Kunstmarkt.
Aber Rosanna hatte sich nicht abbringen lassen und so wartete er hier zehn Minuten vor dem Termin, um mit ihr ein delikates Unterfangen bei einem mindestens ebenso delikaten Essen zu besiegeln. Dieses Unternehmen würde nur entfernt etwas mit Kunst zu tun haben, es sei denn, man betrachtete, den Schmuggel von Kokain zwischen Kunstwerken, vorbei an den Kontrollen des Schweizer Zolls als ein Kunststück.
Die Tür ging auf. Rosanna erschien am Arm von Michele.
©GJ20120213
Gerade hier fallen wir nicht auf. Mitten in der Höhle des Löwen … „Bösen“ hatte sie gesagt und den Versprecher korrigiert. Aber er konnte es nicht vergessen. Es wurde viel über den Besitzer des Lokals, seinen ehemaligen Liebhaber, Michele, gemunkelt. Von Mafiakontakten und zur sonstigen Halb-wenn nicht Unterwelt der Provinzstadt. Damals hatte er von all dem noch nichts gewusst.
Jetzt hatte er Angst, dass ihm diese Geschichte gegenwärtig schaden könne, bei seinen Ambitionen Richtung internationalem Kunstmarkt.
Aber Rosanna hatte sich nicht abbringen lassen und so wartete er hier zehn Minuten vor dem Termin, um mit ihr ein delikates Unterfangen bei einem mindestens ebenso delikaten Essen zu besiegeln. Dieses Unternehmen würde nur entfernt etwas mit Kunst zu tun haben, es sei denn, man betrachtete, den Schmuggel von Kokain zwischen Kunstwerken, vorbei an den Kontrollen des Schweizer Zolls als ein Kunststück.
Die Tür ging auf. Rosanna erschien am Arm von Michele.
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