Kunst
In den Ideenstaub
langer Jahre
das Jetzt hinein zeichnen
Lichtbilder malen
von dem
was kommt
[Wunderkammer] - Amanitas Blog
Wunderkammer
Aus allen Zeiten zusammengetragen
ins Heute geschoben
jedes mit jedem
zum Bild verbunden
Da sind Korallengewächse
wie Aderwerk
Fischhäute neben Riesenschnecken
aus fernem Fang
Kerbige Hörner
von Bilderbuchtieren.
Knisternde Nester
und eingetrocknete Eier des Wüstenwarans
Ein rötlicher Haarzopf
Zaubersprüche
aus feuchten Kellern ein Aquarell:
ein Mädchenporträt
Cyanblaues Glas neben Hämatit
Rosen von Jericho
Gedrucktes, Gelacktes -
feine Muster
Eine Kindergeige.
Verlorene Noten.
Doppelte Köpfe
in Formalin
Skelette, schaurig
schlackernd verdrahtet:
Ein kleiner Schädel ist auch dabei,
lacht
Aus allen Zeiten zusammengetragen
ins Heute geschoben
jedes mit jedem
zum Bild verbunden
Da sind Korallengewächse
wie Aderwerk
Fischhäute neben Riesenschnecken
aus fernem Fang
Kerbige Hörner
von Bilderbuchtieren.
Knisternde Nester
und eingetrocknete Eier des Wüstenwarans
Ein rötlicher Haarzopf
Zaubersprüche
aus feuchten Kellern ein Aquarell:
ein Mädchenporträt
Cyanblaues Glas neben Hämatit
Rosen von Jericho
Gedrucktes, Gelacktes -
feine Muster
Eine Kindergeige.
Verlorene Noten.
Doppelte Köpfe
in Formalin
Skelette, schaurig
schlackernd verdrahtet:
Ein kleiner Schädel ist auch dabei,
lacht
Hi Amanita,
klar, dass dich Wunderkammern inspirieren, wenn du selbst eine hast! Und das ist bestimmt nicht die Einzige. ,-)
Ich habe auch eine "Art" von Wunderkammer, sprich eine uralte Holztruhe mit tausend verrückten Sachen, die sich so im Laufe der Zeit angesammelt haben (meine "Schatzkiste"). Ich hab da schon lang nicht mehr reingeschaut. Wer weiß, vielleicht mach ich das demnächst mal und schreibe darüber. Inspirierend ist es allemal, wie man an deinem Gedicht gut sehen kann. ,-)
Saludos
Gabriella
klar, dass dich Wunderkammern inspirieren, wenn du selbst eine hast! Und das ist bestimmt nicht die Einzige. ,-)
Ich habe auch eine "Art" von Wunderkammer, sprich eine uralte Holztruhe mit tausend verrückten Sachen, die sich so im Laufe der Zeit angesammelt haben (meine "Schatzkiste"). Ich hab da schon lang nicht mehr reingeschaut. Wer weiß, vielleicht mach ich das demnächst mal und schreibe darüber. Inspirierend ist es allemal, wie man an deinem Gedicht gut sehen kann. ,-)
Saludos
Gabriella
2012
quergesummte 5
5 die kRankende
5 die STAUnENDE...
5 die mAchBare
quergesummte 5
5 die kRankende
5 die STAUnENDE...
5 die mAchBare
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Hallo Amanita,
dein Eingangssatz gefällt mir sehr.
In einem Buch mit lyrischen Vierzeilern, dass ich gerade lese, steht auch so ein in den Grundzügen ähnlicher Gedanke drin, die Autorin zitiert ihn als Beweggrund für ihr Schaffen..
"Kunst entsteht dann wenn die verborgene Phantasie des Künstlers und das
Erscheinungsbild der Wirklichkeit übereinkommen, neue Gestalt anzunehmen."
(Khalil Gibran)
Namaste, Stefan
dein Eingangssatz gefällt mir sehr.
Amanita hat geschrieben:Kunst
In den Ideenstaub
langer Jahre
das Jetzt hinein zeichnen
Lichtbilder malen
von dem
was kommt
In einem Buch mit lyrischen Vierzeilern, dass ich gerade lese, steht auch so ein in den Grundzügen ähnlicher Gedanke drin, die Autorin zitiert ihn als Beweggrund für ihr Schaffen..
"Kunst entsteht dann wenn die verborgene Phantasie des Künstlers und das
Erscheinungsbild der Wirklichkeit übereinkommen, neue Gestalt anzunehmen."
(Khalil Gibran)
Namaste, Stefan
Hallo Amanita,
als ich diesen Text las, musste ich natürlich gleich an deinen Text "Auflösung" denken. "Auflösung" ist sehr viel distanzierter geschrieben. Hier geht es privater zu. Der subjektive Rückblick auf das Elternhaus. Auch diesen Text finde ich sehr fein. Ich gehe als Leser gerne mit durch diese schwankenden Erinnerungen des LIs.
Sätze wie
gehen so richtig in mich rein.
Beim Beginn
frage ich mich, ob es nicht stärker wirken würde, wenn du den ersten Satz und den Traum insgesamt komplett rausnähmest, dafür dann die zwei Sätze, in denen der Traum spricht, änderst, also so beginnst:
Ich laufe durch seine Räume, durch nachtschwarze Stille, und taste und ahne. An der Stelle, wo meine Mutter gelegen hat, tot, zwei Tage lang, denke ich mir ein Kreuzzeichen; ich denke es nur, denn das Haus soll ja verkauft werden, da erzählt man solche Details lieber nicht.
Es ist schon verkauft. Habe doch die Kindheit längst hinausgetragen, ...
Du hast einen Faible für das Wort "lachen", das ist mir schon oft aufgefallen.
Dies ist mir hier ein bisschen zu "rosig".
Und hier
passt das "lachten" für mich nicht hinein.
Ansonsten finde ich deine Geschichte sehr gelungen!
Liebe Grüße
Gabi
als ich diesen Text las, musste ich natürlich gleich an deinen Text "Auflösung" denken. "Auflösung" ist sehr viel distanzierter geschrieben. Hier geht es privater zu. Der subjektive Rückblick auf das Elternhaus. Auch diesen Text finde ich sehr fein. Ich gehe als Leser gerne mit durch diese schwankenden Erinnerungen des LIs.
Sätze wie
Amanita hat geschrieben:Erst starb der Vater und mit ihm sein Garten. Die bunte Fülle unter dem Sommerblau möchte ich jeden Tag malen. Manchmal gelingt es mir.
gehen so richtig in mich rein.
Beim Beginn
Amanita hat geschrieben:Manchmal träume ich von ihm. Ich laufe durch seine Räume, durch nachtschwarze Stille, und taste und ahne. An der Stelle, wo meine Mutter gelegen hat, tot, zwei Tage lang, denke ich mir ein Kreuzzeichen; ich denke es nur, denn das Haus soll ja verkauft werden, da erzählt man solche Details lieber nicht. Du, es ist schon verkauft, sagt mir der Traum. Hast doch die Kindheit längst hinausgetragen, ...
frage ich mich, ob es nicht stärker wirken würde, wenn du den ersten Satz und den Traum insgesamt komplett rausnähmest, dafür dann die zwei Sätze, in denen der Traum spricht, änderst, also so beginnst:
Ich laufe durch seine Räume, durch nachtschwarze Stille, und taste und ahne. An der Stelle, wo meine Mutter gelegen hat, tot, zwei Tage lang, denke ich mir ein Kreuzzeichen; ich denke es nur, denn das Haus soll ja verkauft werden, da erzählt man solche Details lieber nicht.
Es ist schon verkauft. Habe doch die Kindheit längst hinausgetragen, ...
Du hast einen Faible für das Wort "lachen", das ist mir schon oft aufgefallen.
Amanita hat geschrieben:Manchmal lachten wir in den Himmel, hinein in den rosigen Abenddunst.
Dies ist mir hier ein bisschen zu "rosig".
Und hier
Amanita hat geschrieben:Andere verwirrten mich, ließen so manches Gefäß zerschellen und lachten.
passt das "lachten" für mich nicht hinein.
Ansonsten finde ich deine Geschichte sehr gelungen!
Liebe Grüße
Gabi
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