Wort der Woche ~ TATORT ~

Trixie

Beitragvon Trixie » 08.06.2012, 22:23

WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -




~ T A T O R T ~

Ada
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Beitragvon Ada » 12.06.2012, 17:37

Blut. Dunkel und klebrig. Das Laminat verdorben. Bis der Lappen drüber wischt. Die Zecke lebt nicht mehr. Hoffentlich.

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birke
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Beitragvon birke » 12.06.2012, 18:00

bettgeflüster.
jeder ort ein ort der tat.
tat-sächlich. tat-weiblich.
die juniwiese hustet leise
den gulli hinab rollen träume.
woanders rollen sie sich wieder auf.
meine liebe zu dir ist überall.
überall, wo du willst.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.06.2012, 12:45


tatort - wildnis

wenn niemand mehr sagt
"ruhig brauner"
wenn alle gezähmt
niemand sich mehr aufbäumt
sind wir wilde

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.06.2012, 16:16


monsieur rattot


das muss man sagen
wie auch immer es ihm gelang
bei all seinen sonnenstunden
blieb blass wie ziegenkäse
bis auf die dunklen ränder
unter den nägeln

er wühlt
mit den händen
in der verschissenen erde
um die laternen schwankt er
und schnarcht auf dem abluftgitter
einer würstlesbude
das fläschchen abendgebet
umhüllt von braunem papier
noch in der hand

man male sich aus
er bereite beete für wiesenblumen
deren samen in einem weißen tütchen
schlummern, vielleicht aus einer beilage
der bunten, die er aus einem abfallkorb
geangelt haben könnte und
wenn man mit ihm spräche
gäbe er weise worte
von sich
in seiner plastiktüte
fänden sich gedichte
ganz bestimmt
auf besagtem papier
(das wäre sein grund
des trinkens)
und der mond schien helle
man lüde (herrlich
wie falsch das kling)
ihn herzlich ein
zu sich
nach haus

doch das auge bricht schon
am eiter seiner offenen füße
und die erinnerung taucht auf
dass sein gesicht einst sicher
die schlagzeilen zierte

ja, monsieur rattot
begräbt tag für tag
seine toten

Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Mucki
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Registriert: 07.09.2006
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Beitragvon Mucki » 28.06.2012, 17:53


Wenn die Drachen schweigen
Gaia friedlich schläft
ihre Kinder behütet weiß
dann ist es Zeit
für Tatendrang an Orten
die einst verborgen
dann ist es Zeit
für deinen freien Geist
zu gebären zu gewähren
Lieder nun zu singen
die Drachen nicht rufen
dich nicht suchen und verfluchen
dann ist es Zeit
für deine Wahrheit


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