oh, lord

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ecb

Beitragvon ecb » 08.03.2013, 08:44

wenn ich nun zurückkehre nach alledem, bleibt, soweit ich erkennen kann, nichts zurück in falschen händen;

nur der mond läßt nach, when it´s sleepy time, down south;

weil meine eigenen leer sind, halte ich sie auf, und etwas scheint sich hineinzulegen, aber ich kann mich irren; es ist schwer, sich in die verhältnisse hineinzuversetzen;

und das komischte ist, ich habe nie etwas so geliebt, das mir vollkommen unbekannt blieb;
ich habe nie etwas aus eben diesem grunde geliebt;

in einem augenblick der lähmung kommt es zu einem kontakt; nach menschlichem ermessen kann es sich um einen leichten stromstoß handeln; die karte, an die ich so viel mühe und sorgfalt gewandt hatte, flammt auf und zerfällt zu ein paar flocken, die niedergehen wie schnee;

nun weiß ich, was es war.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.03.2013, 13:38

Hallo Eva,

auch nach mehrfachem Lesen bleiben die Zeilen für mich rätselhaft. Es könnte sich um eine Art Ritual handeln? :12:

Saludos
Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 22.03.2013, 14:01

der titel will mich auf janis joplin festnageln...... von daher versuche ich immer in ebendiese richtung zu deuteln....

http://www.youtube.com/watch?v=JmxFIHwQQxM

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.03.2013, 14:08

Oder: "When its sleepy time down south" von Louis Armstrong
Die Titelzeile ist ja kursiv im Text vorhanden.

poeta

Beitragvon poeta » 23.03.2013, 08:42

hi ecb, eva,
nun weiß ich, was es war.

ich weiß es zwar (noch) nicht so genau, was es war, weil es wenig greifbar erscheint: ein etwas in leeren, aufgehaltenen händen, das sich hineinlegt oder auch nicht, das unbekannt bleibt und dennoch oder vielmehr gerade darum geliebt wird. ich möchte meinen, dass es um eine topographie von 'heimat' geht, handgezeichnet, so wie man sichs ausmalt, mit viel sorgfalt und dem willen, zu ergründen, wie sichs anfühlt. und da zerfällt es auch schon, gerade in dem moment, da man glaubt ein bisschen 'begriffen' zu haben.
ich lese sehnsucht zwischen deinen zeilen, sehnsucht, irgendwo hinzugehören, sehnsucht nach verbundenheit und bindung, nach liebe; sucht und suche und eine menge anstrengung auf dem weg - und eine erkenntnis, die aber auch nicht festhalten kann, was war.

gern gelesen, liebe grüße poeta


ps: bei 'das komischste' ist dir ein 's' abhanden gekommen.

ecb

Beitragvon ecb » 23.03.2013, 19:25

Yes, von alledem - Blues, Janis Joplin, Sehnsucht und Unvermögen, auch der Titel für sich, also Metaphysisches und insofern vielleicht in dieser Textgestalt zu ungreifbar, abstrakt, ich weiß es nicht, aber es ist gut zu erfahren, wie ihr lest, da stellt sich die Aufgabe noch einmal.

Vielen Dank für eure Gedanken!
Liebe Grüße
Eva Bild


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