Wenn ich dich verlassen haben werde
und nichts als eine flüchtige Erinnerung bleibt
grasen die Pferde weiter vor dem Winterhimmel
Aber am schmerzhaftesten war
der Moment als sich unser Schweigen traf
auf ihrem Rücken
und sie hielten einfach stand.
Zum wunderbaren hü von pjesma viewtopic.php?f=43&t=14578
[zurückbleibt auf bleibt zurückgestutzt, weil Flora da einfach Recht hat. Danke.]
Hier die ursprüngliche Version:
Wenn ich dich verlassen haben werde
und nichts als eine flüchtige Erinnerung zurückbleibt
grasen die Pferde weiter vor dem Winterhimmel
Unberührt von den Worten
die wir wie Messer durch die Luft warfen
treffsicher
unbedacht
Aber am schmerzhaftesten war
der Moment als sich unser Schweigen traf
auf dem Rücken der unbeteiligten Pferde
uns sie hielten einfach stand.
Wenn ich dich verlassen haben werde
Zuletzt geändert von Xanthippe am 04.12.2013, 08:27, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Xanthippe,
ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, was für ein wunderbares Gedicht du da eingestellt hast.
Wahrscheinlich war das nicht dein Vorhaben, aber wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, sieht man hier ein Paar, das sich beim Reiten heftigst streitet.
Man muss sich fast ducken vor den fliegenden Messern!
Ich stimme Scarletts Meinung vollkommen zu.
Ein Freund,
Carlos
ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, was für ein wunderbares Gedicht du da eingestellt hast.
Wahrscheinlich war das nicht dein Vorhaben, aber wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, sieht man hier ein Paar, das sich beim Reiten heftigst streitet.
Man muss sich fast ducken vor den fliegenden Messern!
Ich stimme Scarletts Meinung vollkommen zu.
Ein Freund,
Carlos
Hallo Xanthi,
mir geht es anders mit diesem Text als scarlett und Klimperer.
Für mich wiederholt er sich auf eine Weise, die für mich nicht für den Text wirkt. Die Pferde grasen weiter, darin impliziert ist für mich schon das "unberührt" sein, das dann im "unbeteiligt" noch einmal aufgegriffen wird. Und warum sollten sie nicht standhalten, wenn sie unberührt/unbeteiligt sind?
Die Messer sind kein neues Bild, aber auch keines, das für mich hier passt, weder zu den Menschen noch dem Bild der Pferde. (Wenn man nicht davon ausgeht, dass es sich hier um ein Messerwerferpärchen im Zirkus handelt. .-)) Auch sprachlich fällt dieser Abschnitt für mich ab.
Aus rhythmischen Gründen würde ich in der zweiten Zeile nur "bleibt" schreiben.
Liebe Grüße
Flora
mir geht es anders mit diesem Text als scarlett und Klimperer.
Für mich wiederholt er sich auf eine Weise, die für mich nicht für den Text wirkt. Die Pferde grasen weiter, darin impliziert ist für mich schon das "unberührt" sein, das dann im "unbeteiligt" noch einmal aufgegriffen wird. Und warum sollten sie nicht standhalten, wenn sie unberührt/unbeteiligt sind?
Die Messer sind kein neues Bild, aber auch keines, das für mich hier passt, weder zu den Menschen noch dem Bild der Pferde. (Wenn man nicht davon ausgeht, dass es sich hier um ein Messerwerferpärchen im Zirkus handelt. .-)) Auch sprachlich fällt dieser Abschnitt für mich ab.
Das finde ich ganz wunderbar und würde es um die ersten drei Zeilen der zweite Strophe ergänzen. So reduziert wäre für mich alles enthalten und der Raum geschaffen, um davon berührt zu werden, die Stille wahrnehmen zu können, den Schmerz und darüber aber auch von den "Messerworten" zu wissen, ohne dass sie benannt werden müssten. Gerade auch, wenn man Pjesmas Text dazu liest, oder es mit ihm zusammen "wirken" soll, wäre für mich hier weniger mehr.Wenn ich dich verlassen haben werde
und nichts als eine flüchtige Erinnerung zurückbleibt
grasen die Pferde weiter vor dem Winterhimmel
► Text zeigen
Aus rhythmischen Gründen würde ich in der zweiten Zeile nur "bleibt" schreiben.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ihr lieben Drei,
erst einmal einen ganz herzlichen Dank an euch für eure Reaktionen. Ich hatte nicht damit gerechnet. Pjesmas Gedicht ist mir nur einfach nachgegangen und dann war diese Antwort da. Für etwas Besonderes habe ich es nicht gehalten, noch weniger für etwas besonders Gelungenes, wie ihr, Monika und Klimperer mir jetzt geschrieben habt, und zwar aus genau dem Grund, den auch Flora in ihrer Kritik anführt, ich habe keine wirklich neuen Bilder für das Ende einer Beziehung gefunden, die fliegenden Messer, die stoische Umwelt, allein die Pferde haben mich so sehr gereizt, dass ich dachte, na gut, stell ich es mal ein. Und dann passiert so etwas, dass da zwei Menschen sind, die sich sehr angesprochen fühlen und eine, die gewohnt kluge und konstruktive Kritik äußert. Das ist schön, weil es ja unter anderem auch zeigt, auch wenn das Gedicht u.U. nicht sehr gut ist, hat es doch Potential (und das ist wichtig in einem Jahr, in dem ich häufiger als einmal geglaubt habe, die Verbindung zum Gedichteverfassen endgültig verloren zu haben).
Zu Deinen Einwänden, Flora. Ja, die Messer sind fast schon Klischee. Trotzdem kann dieser Teil nicht ganz entfallen, wie Du es in Deiner Version vorschlägst, dass es dann nicht mehr mein Gedicht wäre, wäre nicht weiter schlimm, aber ich empfinde die beiden Teile als zusammenhanglos ohne den Mittelteil. Vielleicht stecke ich aber auch noch zu sehr in meiner eigenen Intention drin.
Andererseits ist Dein Einwand, dass es ja eine Replik (oder jedenfalls etwas durch Pjesmas Gedicht angestossenes) ist, ziemlich spannend. Ich versuche noch einmal in dieser Richtung weiterzudenken. Bis dahin ganz herzlichen Dank an euch alle, mein Tag hat sehr beschwingt angefangen, als ich all das heute morgen lesen durfte.
Herzliche Grüße Xanthi
erst einmal einen ganz herzlichen Dank an euch für eure Reaktionen. Ich hatte nicht damit gerechnet. Pjesmas Gedicht ist mir nur einfach nachgegangen und dann war diese Antwort da. Für etwas Besonderes habe ich es nicht gehalten, noch weniger für etwas besonders Gelungenes, wie ihr, Monika und Klimperer mir jetzt geschrieben habt, und zwar aus genau dem Grund, den auch Flora in ihrer Kritik anführt, ich habe keine wirklich neuen Bilder für das Ende einer Beziehung gefunden, die fliegenden Messer, die stoische Umwelt, allein die Pferde haben mich so sehr gereizt, dass ich dachte, na gut, stell ich es mal ein. Und dann passiert so etwas, dass da zwei Menschen sind, die sich sehr angesprochen fühlen und eine, die gewohnt kluge und konstruktive Kritik äußert. Das ist schön, weil es ja unter anderem auch zeigt, auch wenn das Gedicht u.U. nicht sehr gut ist, hat es doch Potential (und das ist wichtig in einem Jahr, in dem ich häufiger als einmal geglaubt habe, die Verbindung zum Gedichteverfassen endgültig verloren zu haben).
Zu Deinen Einwänden, Flora. Ja, die Messer sind fast schon Klischee. Trotzdem kann dieser Teil nicht ganz entfallen, wie Du es in Deiner Version vorschlägst, dass es dann nicht mehr mein Gedicht wäre, wäre nicht weiter schlimm, aber ich empfinde die beiden Teile als zusammenhanglos ohne den Mittelteil. Vielleicht stecke ich aber auch noch zu sehr in meiner eigenen Intention drin.
Andererseits ist Dein Einwand, dass es ja eine Replik (oder jedenfalls etwas durch Pjesmas Gedicht angestossenes) ist, ziemlich spannend. Ich versuche noch einmal in dieser Richtung weiterzudenken. Bis dahin ganz herzlichen Dank an euch alle, mein Tag hat sehr beschwingt angefangen, als ich all das heute morgen lesen durfte.
Herzliche Grüße Xanthi
Hallo Xanthi,
mir gefällt deine lyrische Replik auf pjesmas "hü" auch sehr gut. Kürzen würde ich nur minimal: die Messer könntest du streichen, das "zurück" vor "bleibt" und die letzte Zeile. Vllt. wäre das genau der "Mittelweg"? Also so:
Wenn ich dich verlassen haben werde
und nichts als eine flüchtige Erinnerung bleibt
grasen die Pferde weiter vor dem Winterhimmel
Unberührt von den Worten
die wir durch die Luft warfen
treffsicher
unbedacht
Aber am schmerzhaftesten war
der Moment als sich unser Schweigen traf
auf dem Rücken der unbeteiligten Pferde
Liebe Grüße
Gabi
mir gefällt deine lyrische Replik auf pjesmas "hü" auch sehr gut. Kürzen würde ich nur minimal: die Messer könntest du streichen, das "zurück" vor "bleibt" und die letzte Zeile. Vllt. wäre das genau der "Mittelweg"? Also so:
Wenn ich dich verlassen haben werde
und nichts als eine flüchtige Erinnerung bleibt
grasen die Pferde weiter vor dem Winterhimmel
Unberührt von den Worten
die wir durch die Luft warfen
treffsicher
unbedacht
Aber am schmerzhaftesten war
der Moment als sich unser Schweigen traf
auf dem Rücken der unbeteiligten Pferde
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
ganz spontan gefällt mir dein Vorschlag außerordentlich gut, das Klischee ist weg und mein Mittelteil bleibt erhalten. Herzlichen Dank für Dein Mitdenken!
Xanthi
ganz spontan gefällt mir dein Vorschlag außerordentlich gut, das Klischee ist weg und mein Mittelteil bleibt erhalten. Herzlichen Dank für Dein Mitdenken!
Xanthi
eigentlich, liebe gabi, ist der text für mich noch nicht fertig. ich habe einige ideen, aber es gelingt noch nicht richtig, sie umzusetzen... ich fürchte, das ist nicht die antwort, die dir weiterhilft, oder?
Jetzt hat es über Nacht noch einmal gearbeitet und ich habe jetzt (erschrocken
) festgestellt, dass ich nun doch weitesgehend Floras Vorschlag übernommen habe.
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