Hallo!
rief immer wieder
die sterbende Frau
von Zimmer 19.
Die Tür war offen
damit der Tod
nicht anzuklopfen brauchte.
Sie streckte eine Hand aus
als wenn sie etwas
anfassen wollte,
die Klingel,
eine Hand vielleicht.
Hallooo!
Endlich kamen zwei junge,
gut gelaunte Schwestern.
Was ist denn los?
fragten sie
mit Verwunderung,
wie man mit einem Kind spricht
das sich am kleinen Finger
leicht verletzt hat.
Da wurde sie still.
Jetzt ist das Zimmer leer.
θάνατος
Hallo Klimperer,
mir ist das zu platt (auch Strophe 2) und vor allem zu wertend - aus einer beobachtenden, urteilenden, aber nicht selbst handelnden Position, Perspektive heraus - als dass ich mich auf den Blick einlassen und ihn "teilen" kann, oder mich das Erzählte, durch die Sprache des Gedichtes, auf andere Weise "trifft", anrührt, als wenn als Nachricht dort stünde, dass eine alte Frau allein in ihrem Krankenzimmer gestorben ist.
Und auch wenn du vermutlich schreiben wirst, dass es genau so war, glaube ich dem Gedicht nicht, dass gerade junge Krankenschwestern, die noch nicht lange auf diese Weise und in dieser Verantwortung mit dem Tod konfrontiert werden, in dieser Situation so reagieren, oder zumindest wie es hier mitschwingt, oder mir vom Erzähler "untergeschoben" wird, mit ihrer guten Laune darüber hinweggehen und die Frau und das Sterben, ihre Angst und Einsamkeit nicht wahr und ernst nehmen.
Die letzte Zeile kann man sicher als schlichte Beobachtung lesen. Durch die Zeilen davor, klingt es jedoch für mich wie noch ein Wink mit der Moralkeule über den Köpfen der Herzlosen.
Mich würde interessieren, warum du keinen deutschen Titel nimmst, hat das einen Grund und Zusammenhang mit dem Gedicht, den ich nicht sehe?
Liebe Grüße
Flora
mir ist das zu platt (auch Strophe 2) und vor allem zu wertend - aus einer beobachtenden, urteilenden, aber nicht selbst handelnden Position, Perspektive heraus - als dass ich mich auf den Blick einlassen und ihn "teilen" kann, oder mich das Erzählte, durch die Sprache des Gedichtes, auf andere Weise "trifft", anrührt, als wenn als Nachricht dort stünde, dass eine alte Frau allein in ihrem Krankenzimmer gestorben ist.
Und auch wenn du vermutlich schreiben wirst, dass es genau so war, glaube ich dem Gedicht nicht, dass gerade junge Krankenschwestern, die noch nicht lange auf diese Weise und in dieser Verantwortung mit dem Tod konfrontiert werden, in dieser Situation so reagieren, oder zumindest wie es hier mitschwingt, oder mir vom Erzähler "untergeschoben" wird, mit ihrer guten Laune darüber hinweggehen und die Frau und das Sterben, ihre Angst und Einsamkeit nicht wahr und ernst nehmen.
Die letzte Zeile kann man sicher als schlichte Beobachtung lesen. Durch die Zeilen davor, klingt es jedoch für mich wie noch ein Wink mit der Moralkeule über den Köpfen der Herzlosen.
Mich würde interessieren, warum du keinen deutschen Titel nimmst, hat das einen Grund und Zusammenhang mit dem Gedicht, den ich nicht sehe?
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Flora hat geschrieben:Mich würde interessieren, warum du keinen deutschen Titel nimmst, hat das einen Grund und Zusammenhang mit dem Gedicht, den ich nicht sehe?
θάνατος bedeutet Tod auf griechisch, wie ich dem Google-Übersetzer entnehmen konnte. Aber ich stelle mir die gleiche Frage wie Flora, Carlos. Warum fremdsprachige Worte als Titel? Du machst das ja öfter.
Saludos
Gabriella
Kalimera, Flora, salve Gabriellla!
Warum ich ab und an fremdschprachige Titel verwende?
Das habe ich mich auch bei anderen Autoren gefragt, bei Ezra Pound, verbi gratia:
"BLANDULA, TENELLA, VAGULA", "AU SALON", AU JARDIN". Eva Hess hat die Überschfriften unübersetzt übernommen.
Sogar den Titel eines Gedichts, dessen Anlass dadurch erklärt wird, hat sie direkt übernommen: "IN EXITUM CUISDAM".
Δώρια, lautet der griechische Titel eines anderen Gedichts von ihm.
Wenn ich einem Gedicht den Titel "SAUDADE" anstatt "SEHNSUCHT" geben würde, würde ich das Gleiche wie Pablo Neruda bei einem seiner Gedichte tun.
Was ist denn verkehrt an einer humanistischen Bildung, die über das Englische hinaus geht?
Wenn ich einem Gedicht den Titel "EUTHANASIE" geben würde, würde sich niemand darüber wundern. Im Wörterbuch kann man die Etymologie dieser Vokabel nachlesen: "Aus dem Griechischen EU, schön, und THANATOS, Tod.
Wie wird die Angst, die Furcht vor allem Fremden definiert? XENOPHOBI E ...
mvh
Κλιμπερερ
Warum ich ab und an fremdschprachige Titel verwende?
Das habe ich mich auch bei anderen Autoren gefragt, bei Ezra Pound, verbi gratia:
"BLANDULA, TENELLA, VAGULA", "AU SALON", AU JARDIN". Eva Hess hat die Überschfriften unübersetzt übernommen.
Sogar den Titel eines Gedichts, dessen Anlass dadurch erklärt wird, hat sie direkt übernommen: "IN EXITUM CUISDAM".
Δώρια, lautet der griechische Titel eines anderen Gedichts von ihm.
Wenn ich einem Gedicht den Titel "SAUDADE" anstatt "SEHNSUCHT" geben würde, würde ich das Gleiche wie Pablo Neruda bei einem seiner Gedichte tun.
Was ist denn verkehrt an einer humanistischen Bildung, die über das Englische hinaus geht?
Wenn ich einem Gedicht den Titel "EUTHANASIE" geben würde, würde sich niemand darüber wundern. Im Wörterbuch kann man die Etymologie dieser Vokabel nachlesen: "Aus dem Griechischen EU, schön, und THANATOS, Tod.
Wie wird die Angst, die Furcht vor allem Fremden definiert? XENOPHOBI E ...
mvh
Κλιμπερερ
Hola Carlos,
ich wollte nur wissen, was dich motiviert, Fremdwörter zu benutzen. Ich selbst habe weder eine Xenoglossophobie, noch eine Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. Persönlich favorisiere ich lateinische Fremdwörter, da ich sie gut derivieren kann. Meinem Lateinlehrer sei Dank! Er war in der Lage, diese tote Sprache, durch Theaterstücke, für uns Schüler sehr lebendig zu machen.
Xenologophilismische Grüße ,-)
Gabriella
ich wollte nur wissen, was dich motiviert, Fremdwörter zu benutzen. Ich selbst habe weder eine Xenoglossophobie, noch eine Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. Persönlich favorisiere ich lateinische Fremdwörter, da ich sie gut derivieren kann. Meinem Lateinlehrer sei Dank! Er war in der Lage, diese tote Sprache, durch Theaterstücke, für uns Schüler sehr lebendig zu machen.
Xenologophilismische Grüße ,-)
Gabriella
Pjotr hat geschrieben:Ja wohin streckt sie ihre Hand nun aus? Das wird jetzt gar nicht mehr bebildert. Zum Nachttisch hin? Unter die Bettdecke? Zum Haltebügel? Oder einfach nur in die Luft?
Wenn schon Bilder, denn schon Bilder.
Mit viel Hochachtung
P.
Eine Hand, die ins Leere greift, ist kein Bild, Pjotr?
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