was ich bin, I

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 07.07.2014, 13:43


.

ein brunnen
mit worten gefüllt

der stille spiegel
gezähmt vom tag

doch in der nacht
fließen die buchstaben
die buchstaben fließen
über




_____________________________________
"gezähmt vom tag", vorher "zähmt den tag"

.
Zuletzt geändert von birke am 07.07.2014, 21:36, insgesamt 2-mal geändert.
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ecb

Beitragvon ecb » 07.07.2014, 18:18

... denn er speist sich aus der Tiefe und ihrem veborgenen Geschehen - kommt mir dabei als Gedanke.

Liebe Grüße
Eva

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.07.2014, 19:09

Und mir kommen hier folgende Gedanken in den Sinn, liebe Diana:

um dem Titel zu entsprechen, fände ich es hier fein, so weiterzuschreiben wie in der ersten Strophe.
Strophe 2 könnte dann z.B. lauten:

der stille spiegel
am tag


etwa in diese Richtung. Das gefiele - mir persönlich - besser.

Liebe Grüße
Gabi

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birke
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Beitragvon birke » 07.07.2014, 20:49

danke, eva & gabi!

also, ja, ich verstehe, worauf du hinaus willst, liebe gabi, dein gedanke hat was.
wobei ich das "zahme", gezähmte schon brauche.

so könnte es vielleicht auch gehen:

der stille spiegel
gezähmt vom tag


liebe grüße
diana
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 07.07.2014, 20:56

Hallo Diana, "gezähmt vom Tag" - daran hatte ich sofort gedacht, denn das empfinde ich als logischer.

stiller spiegel
gezähmt vom Tag (?)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.07.2014, 21:15

birke hat geschrieben:der stille spiegel
gezähmt vom tag

ja, das finde ich gut!

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birke
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Beitragvon birke » 07.07.2014, 21:31

ja, ist in der tat logischer ;-)
allerdings werde ich den artikel wohl beibehalten, denn so lässt sich die zeile davor auch noch darauf beziehen.
danke, amanita, und auch dir noch mal, gabi!
liebe grüße,
diana
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Klimperer

Beitragvon Klimperer » 08.07.2014, 09:33

Ein sehr gutes Gedicht, Birke.

In der Originalversion blieb ich in der zweiten Strophe hängen, jetzt finde ich es viel besser.

Teil I eines lyrischen Selbstporträts ...

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birke
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Beitragvon birke » 08.07.2014, 12:06

ja ... danke, carlos :smile:
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 08.07.2014, 12:27

Hallo Birke,

hmm... ich bin diesmal nicht so angetan. Das fängt schon beim "mächtigen" Titel an, der so groß und bestimmend daherkommt. Und das Gedicht will dann auch nicht aus sich heraus, oder in mich hinein. .-) Ich verstehe auch den Wechsel von Worten zu Buchstaben nicht so richtig, es kommt mir vor, als wollte es nur die Wiederholung vermeiden. Wahrscheinlich hätte ich auch keinen Kommentar geschrieben, aber genau das, was ich spannend fand nämlich:
"der stille spiegel
zähmt den tag"

ist nun auch noch rausgefallen. :sad: Für mich wäre das genau der Kern gewesen, von dem aus ich das Gedicht weitergedacht hätte. Weniger konkret, weniger "logisch", mehr Freiraum. Nur noch mal als zusätzlichen Denkanreiz:

doch in der nacht

ein brunnen
mit worten gefüllt

der stille spiegel
zähmt den tag

doch in der nacht
laufe ich
über


Liebe Grüße
Flora
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Beitragvon birke » 08.07.2014, 12:41

liebe flora, na, dann bin ich doch froh, dass du doch noch kommentiert hast; jedes feedback ist ja interessant für mich.

also, was die worte und die buchstaben angeht, das ist schon bewusst so gewählt und nicht nur der wiederholungsvermeidung geschuldet – nämlich aus dem grund, weil sich die worte dann wieder neu zusammensetzen können, also unter umständen ganz andere worte überfließen.

sodann freut es mich eigentlich, dass du diese stelle mochtest, dass der spiegel nämlich den tag zähmt, und nicht umgekehrt. denn es kann durchaus auch sinn machen ... aber an sich ist es so herum, wie es jetzt da steht, doch stimmiger für mich. (und für die meisten anderen offenbar auch ...)

tjaja, der titel, ok, der ist vielleicht tatsächlich überdenkenswert, weil etwas „groß“ (?)… andererseits trifft er für mich genau.

danke dir auf jeden fall!

liebe grüße
birke
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Beitragvon Ylvi » 08.07.2014, 12:56

also, was die worte und die buchstaben angeht, das ist schon bewusst so gewählt und nicht nur der wiederholungsvermeidung geschuldet – nämlich aus dem grund, weil sich die worte dann wieder neu zusammensetzen können, also unter umständen ganz andere worte überfließen.
In dem Moment, in dem sie aber (über)fließen, sind es doch schon Worte, die sich dann zu neuen Wortkombinationen, Sätzen, Zeilen ... zusammensetzen? Sonst sehe ich nur Buchstabensuppe. :o)) Und der Brunnen "Ich" war in meiner Vorstellung so tief, dass er alle Worte fasst, die dem LIch bekannt sind?
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Beitragvon birke » 08.07.2014, 13:23

nein, die worte sind ja dann in bewegung, auch in sich in bewegung. Und deshalb sind es dann die buchstaben, die fließen, nicht die worte als ganzes. – jedenfalls nicht nur. :)
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Beitragvon Mucki » 08.07.2014, 13:41

birke hat geschrieben:tjaja, der titel, ok, der ist vielleicht tatsächlich überdenkenswert, weil etwas „groß“ (?)… andererseits trifft er für mich genau.

Mich macht der Titel neugierig, Diana.
Und da eine I dahinter steht, gehe ich davon aus, dass es eine Reihe wird und bin gespannt, wie es weitergeht. ,-)

Liebe Grüße
Gabi


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