Allen Herbstes los
Seinen Lauf nimmt der Winter
verronnen der Herbst
die Lust, alle Farben verblasst
nachts wuchern die Bilder, was
bedeuten gemailte Träume
Gut, dass es dich gab
dich und die Bücher, deren
Seiten uns wie lang verlorene
Geschwister verbanden, wir
lasen uns neu
Januar, ich fühle die Leere
so entfalle ich mir, ohne Himmel
aus dem Off deine Stimme
weit fort ist sie, ich bin
halb ohne dich
Allen Herbstes los
Rita hat geschrieben:ZaunköniG
ich bin für jede Kritik dankbar, die sich auf den Text bezieht, meine Person nicht angreift und vor allem berechtigt ist, also sich nicht an Dingen festhält, die an den Haaren herbeigezogen sind.
Um das mal abzuschließen:
1. Die genitivische Fügung im Titel
Dass es sich bei dem Titel um eine Ellipse handelt, habe ich bereits erklärt, ich hoffe, du stimmst mir zu. Ich versuche extra für dich mal so heranzugehen: Wenn du statt "des Herbstes" schreibst "Dessen los (sein)", also mit besitzanzeigendem Pronomen im Genitiv statt des Substantivs, müsste dir die Fügung "Des Herbstes los" eigentlich verständlich sein. Das hat überhaupt nichts mit "künstlerischer Freiheit" zu tun, wie du annimmst, sondern das ist ein ganz gewöhnlicher Titel im Genitiv und deshalb auch keiner besonderen Diskussion wert. In der Normalsprache würde man schreiben: Den Herbst los. Beide Formen sind grammatikalisch richtig, wobei "Des Herbstes los" lyrisch überhöht zu verstehen ist, also in den Bereich der lyrischen Sprache gehört.Ciao, Rita
Deine überhöhte Sprache ist anscheinend nicht nur mir zu hoch, aber lassen wir das.
Rita hat geschrieben:2. Der Anapäst
Noch ein Wort zum Anapäst, er stellt sich so dar: unbetont - unbetont - betont. Wenn du also das von dir angeführte Beispiel in den letzten drei Silben " ... Straßen fliegt Laub" als Anapäst bezeichnest, befindest du dich im Irrtum, denn sowohl fliegt als auch Laub werden betont. Bitte mach dich künftig vorher schlau, ehe du uns ein X für ein U vormachen willst.
In diesem Sinne schließe ich die Diskussion ab.
Ciao, Rita
Im Normalfall beginne ich eine Zeile von links zu lesen, und so definiere ich auch ein Metrum. Wenn du wie von mir vorgeschlagen, nach dem Komma ein Zeilenumbruch einfügst ergibt sich:
Es ist windig,
durch die Straßen fliegt Laub.
und Abrakadabra wird aus dem X ein U.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Ja Rita,
die Kadenzen, hier eine einsilbig katalektische, habe ich mit Löffeln gefressen, bis sie mir in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Normalerweise lasse ich das nicht so raushängen, aber wenn mich jemand für dumm verkaufen will, lasse ich es gerne mal drauf ankommen.
die Kadenzen, hier eine einsilbig katalektische, habe ich mit Löffeln gefressen, bis sie mir in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Normalerweise lasse ich das nicht so raushängen, aber wenn mich jemand für dumm verkaufen will, lasse ich es gerne mal drauf ankommen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Ach nötig...
Es gibt nicht vieles was man wirklich braucht. Eher finde ich es lustig.
Da wird einem erst Sprach- und Lesekompetenz abgesprochen und wenn dann mal ein Argument sticht ist der selbe Legatheniker plötzlich der Besserwisser...
Es gibt nicht vieles was man wirklich braucht. Eher finde ich es lustig.
Da wird einem erst Sprach- und Lesekompetenz abgesprochen und wenn dann mal ein Argument sticht ist der selbe Legatheniker plötzlich der Besserwisser...
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Ein Anapäst ist so eine langsamer Boogie, oder?
durch die Straßen fliegt Laub.
"fliegt" höre ich hier nicht betont. Betont höre ich hier Stra und Laub. Wenn "fliegt" auch betont wäre, dann würde der Kontext etwa so aussehen:
"Erwin, durch die Straßen segelt Laub?" "Nein, Erna. Durch die Straßen FLIEGT Laub." "Durch die Straßen FLIEGT Staub?" "Ja. Nein! Durch die Straßen FLIEGT LAUB! LAUB, nicht Staub. Und es FLIEGT, nicht segelt. Durch die Straßen FLIEGT LAUB."
Ich lese es nicht so. Ich lese es so: Durch die STRA-ßen fliegt LAUB. da da DAA da da DAA
Astreiner 3/4-Takt. Da hat doch der Zaunkönig Recht.
durch die Straßen fliegt Laub.
"fliegt" höre ich hier nicht betont. Betont höre ich hier Stra und Laub. Wenn "fliegt" auch betont wäre, dann würde der Kontext etwa so aussehen:
"Erwin, durch die Straßen segelt Laub?" "Nein, Erna. Durch die Straßen FLIEGT Laub." "Durch die Straßen FLIEGT Staub?" "Ja. Nein! Durch die Straßen FLIEGT LAUB! LAUB, nicht Staub. Und es FLIEGT, nicht segelt. Durch die Straßen FLIEGT LAUB."
Ich lese es nicht so. Ich lese es so: Durch die STRA-ßen fliegt LAUB. da da DAA da da DAA
Astreiner 3/4-Takt. Da hat doch der Zaunkönig Recht.
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