nera hat geschrieben:flora, siehst du immer alle linien horizontal? ich weiß nicht, warum das besser sein soll? pjotr hat es schon geschrieben,: so mit horizontalen linien wäre die aufahme nur mit einer leiter möglich gewesen.
Ich habe das Foto nicht verzerrt, nur gedreht. Nichts anderes, als wenn du deine Kamera ein wenig gedreht hättest? Ich weiß nicht, warum du dazu auf eine Leiter hättest steigen müssen? Und ich weiß nicht, ob es besser ist, ich kann nur nochmal sagen, dass der Grad der Schrägheit für mich eben unabsichtlich aussieht. Wie wenn man ein Bild aufhängt und es eigentlich gerade sein sollte, man es aber nicht geschafft hat.
Zu Pjotrs Gedanken zu den drei Bildern. Im Hinblick auf den Bildausschnitt, sehe ich das auch so, darum ging es mir aber auch nicht und mehr Mauermaterial hatte ich nun einfach nicht zur Verfügung. Mich hat hier nur interessiert, ob eine Drehung entweder die Mauer, oder die „Uhr“ geraderücken kann und wie das auf mich wirkt. Es wäre vermutlich sinniger gewesen, die entstandenen weißen Ecken dran zu lassen. Aber mehr habe ich nicht gemacht, weder verzerrt, noch verschoben, oder an Helligkeit, Farbe oder anderem verändert.
nera hat geschrieben:und nein, nicht jedes bild erzählt eine geschichte. ein blauer himmel ist blau. wobei ich mir gar nicht sicher sein kann, ob dieses blau von allen genauso blau gesehen wird. die geschichten entstehen in den jeweiligen betrachtern.
Ja, ob der Fotograf eine Geschichte erzählen wollte, oder die, die der Betrachter sieht, ist ja eine andere Frage. Und nicht jedes Bild erzählt jedem Betrachter eine Geschichte. Ich kann auch da nur von mir ausgehen. Wenn mich ein Bild anspricht, dann erzählt es mir auch etwas, vielleicht ist die Beziehung auch umgekehrt.
Pjotr hat geschrieben:Zwei Zutaten für ein Bild mit Geschichte:
Mit dem Begriff "Geschichte" sind überlicherweise Kreaturen verbunden, oder personifizierte Sachen. Zutat Nr. 1 ist also irgendetwas organisch aussehendes.
"Geschichte" impliziert Zeitverlauf, also Veränderung, Bewegung. Zutat Nr. 2 ist demnach die Darstellung einer Laufbahn mittels irgendeiner Form oder Symbolik, oder durch den Eindruck von Bewegung.
Zutaten für ein Bild mit Geschichte ist für mich ein Bild und ein Betrachter, bei dem das Bild etwas auslöst, dem es etwas sagt. Ich brauche dafür weder Figuren, noch Bewegung.
nera hat geschrieben:in welche richtung ich mich bewege? mich interessieren keine geschichten, sondern die zusammenhänge zwischen den tönen oder farben, den linien, den strukturen und texturen. und warum sie welche emotionen auslösen. ich finde es zb. sehr spannend, wenn nifl das gelbe bild nichtssagend findet oder du die mauerfugen gerne gerade sehen möchtest. oder warum porträs, die zu nahe ran gehen, zu "nahe" empfunden werden. ich weiß es nicht. vielleicht geht es in richtung bestandsaufnahme, fragen stellen, aber nicht in geschichten erzählen.
Diese Art Rückmeldung könnte ich dir gerne öfter geben, ich habe allerdings dabei gelegentlich das Gefühl, dass du das nicht interessant, oder spannend findest, sondern einfach genervt bis und dann lass ich es lieber.
