WORT DER WOCHE ~ türmen ~

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birke
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Beitragvon birke » 31.07.2015, 18:02

WORT DER WOCHE

- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -


~ türmen ~
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Niko

Beitragvon Niko » 31.07.2015, 18:27

Schreiben Sicher
Sein Können
Türmen Entgegen
Sehen Mehr
Stehen Hinter Meer
Es Wogen

Blüht Einfaches
Blüht Gegen Strom
Schnellen Wir
Angenommen Es
Wäre Anders
Über Natürlich Über
Sinnlich Wir
Leben Uns
Davon

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.08.2015, 12:25

Türmt sich Frage auf Frage, werfe ich das Zeichen weg, wie die Ameise das A, um über den Fluss zu gelangen.

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birke
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Beitragvon birke » 02.08.2015, 12:22

dichten
worte türmen
und streichen
so dass nichts 
zusammenfällt
oder aus einander
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 02.08.2015, 12:54

Du türmst dich mir
bis ans höchste
bis ins tiefste
bis zum letzten
Wort

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.08.2015, 22:19

Bin weder Hölderlin, noch wohne ich bei Familie Zimmer. Dennoch lebe ich in einem Turm. Niemand kann ihn niederreißen. In die Nähe zu gelangen, verhindert ein breiter Wassergraben, gefüllt mit knallroten Piranhas. Manchmal muss ich sie neu anmalen, damit ihr warnendes Signal-Neon-Rot erhalten bleibt. Sie beißen mich nicht, weil ich ihnen regelmäßig das Futter gebe, nachdem sie gieren. Es gibt keine Brücke über dem Graben, weil ich keine benötige. In meinem runden Zimmer, ganz oben im Turm, habe ich alles, was ich zum Leben brauche. Eigentlich sogar viel zu viel von allem. Es türmt sich inzwischen zu einem riesigen, instabilen Stapel.
Es ist Zeit, den Turm einstürzen zu lassen. Doch wer füttert dann die Piranhas?

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birke
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Beitragvon birke » 03.08.2015, 18:15

komm, lass uns türmen
egal, wohin, dort
wo dein turm sich 
nicht halten kann
erzittert die nacht
und wir
sind uns zugeneigt
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

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Niko

Beitragvon Niko » 03.08.2015, 20:05

Türmen. Stürmen zu den Türmen,
Stirne hirnen unter Schirmen,
drucksen, fuchsen, mucksen, glucksen.
Übergebüren führen Türen
hirnstirnschirmwärts über Düren.
(Wo kein Fuchs druckst und muckst und gluckst!)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 03.08.2015, 21:49

Du türmst dich auf
zu Katastrophen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.08.2015, 22:44

eine wandelnde katastrophe
türme probleme zu hauf
hab ich keine
schaff ich mir welche
so bin ich gebaut
oder der turm in mir
wer weiß das schon

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 03.08.2015, 23:52

Ein Wort
türmt sich
auf deinen Dunkelblick
noch warm
vom Mut einer Julinacht
noch zittrig
von dieser Nähe,
in der das Schweigen elektrisierte

wieder
sage ich
immer
denkst du

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.08.2015, 15:31

morgen haben wir unser 32-jähriges
wer hätte das gedacht (niemand! wir auch nicht)
und türmen möcht' ich noch lange nicht
da ist so viel vertrautheit
hunderte von running gags haben sich so ergeben
wir sprechen unsere eigene sprache
die kein anderer versteht (ich schmunzle gerade)
wir sind beide wie kinder
und das ist das beste daran

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 13.08.2015, 21:32

Wir türmen
Vertrautheiten auf,
die niemand sonst versteht

jondoy
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Beitragvon jondoy » 15.08.2015, 18:59

wir türmen vor uns
verlassen uns auf die schräge in uns
lassen uns fallen wie der pisaner
in der waagechten hätten wir uns gehalten
an den händen und an den mündern
wenn unsere füße uns nicht einen strich durch
den kopf gemacht hätten
sie haben uns fortgeschleift in ihre kniehöhlen
das lot aufgefressen von unten bis oben
das grüne gras wuchs aus unseren mündern
die köpfe hatten keine farben mehr
um es zu bemalen
sie zogen uns durch fersentundren
in den oasen ihrer ozeane versetzten sie uns stromschläge
die fenster ihrer türme sind gruben
die ruhe danach sucht den regen
und finden uns wieder
im regen in unserem gesicht


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