Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
warum du, buntgeboren
jenseits der jahre
nicht ich
im schachbrettmuster
keine farbe
dringt zu mir
seitdem spinn ich den kokon
um mich
weht der wind
besonders kalt
und ich weiß
wechselnd, reißend
träume mich
aus der zeit
jenseits der jahre
nicht ich
im schachbrettmuster
keine farbe
dringt zu mir
seitdem spinn ich den kokon
um mich
weht der wind
besonders kalt
und ich weiß
wechselnd, reißend
träume mich
aus der zeit
wir haben nichts
gesagt, gefühlt
haben wir
unsere hände
und der blick
sagte alles
und das abwenden
führte
zu nichts
gesagt, gefühlt
haben wir
unsere hände
und der blick
sagte alles
und das abwenden
führte
zu nichts
und wir halten
unsere hände
vom himmel fern
(was könnte ferner sein)
und wir sprechen
von nichts
außer uns
weiß niemand
von der dunkelheit
von der weichheit
der erde
und wir hören uns
in jedem grashalm
(was könnte näher sein)
vom sehen
ganz zu schweigen
(hier folgt ein lächeln
das niemand sieht)
und wir halten
wort
unsere hände
vom himmel fern
(was könnte ferner sein)
und wir sprechen
von nichts
außer uns
weiß niemand
von der dunkelheit
von der weichheit
der erde
und wir hören uns
in jedem grashalm
(was könnte näher sein)
vom sehen
ganz zu schweigen
(hier folgt ein lächeln
das niemand sieht)
und wir halten
wort
wenn wir?
wenn wir auf dem seil tanzen
zwischen den seilen tanzen
abseilen aufzäumen einseifen
(wenn wir mal inne hielten)
wenn wir nicht nur schwüre
mit dem wind jagten
wenn wir selbst mit dem wind jagten
wenn wir worte in stürme schleuderten
und darauf vertrauten
dass sie mit uns stürmten
wenn wir abstürzten
sie dann da wären
wie fliegende teppiche
uns wieder einfingen
(wenn sie dann inne hielten)
oder netz seien
unsere schwüre oder sturmworte
weil sie uns erinnern
dass wir seiltänzer sind
akrobaten
die fallen und fliegen
wenn wir auf dem seil tanzen
zwischen den seilen tanzen
abseilen aufzäumen einseifen
(wenn wir mal inne hielten)
wenn wir nicht nur schwüre
mit dem wind jagten
wenn wir selbst mit dem wind jagten
wenn wir worte in stürme schleuderten
und darauf vertrauten
dass sie mit uns stürmten
wenn wir abstürzten
sie dann da wären
wie fliegende teppiche
uns wieder einfingen
(wenn sie dann inne hielten)
oder netz seien
unsere schwüre oder sturmworte
weil sie uns erinnern
dass wir seiltänzer sind
akrobaten
die fallen und fliegen
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