Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
die nester in meinem haar
verlassen
oder verschwunden
hast du sie
mitgenommen
geleert
geglättet
für eine neue zeit
oder steh ich
an einem anderen ort
dort, wo vögel
keine nester bauen
verlassen
oder verschwunden
hast du sie
mitgenommen
geleert
geglättet
für eine neue zeit
oder steh ich
an einem anderen ort
dort, wo vögel
keine nester bauen
gedankenknast
da sind weder gitter
noch mauern oder schlösser
synapsen knallen kurz
und stellen sich quer
wer stellt die kaution
die keine währung kennt
wer stellt den kopf
unter bewährung mit auflagen
die nicht erfunden sind
die gedanken sind nicht
auf freiem fuß
vergessen heißt wohl
das zauberwort
doch wie lerne ich es
ohne zu denken?
da sind weder gitter
noch mauern oder schlösser
synapsen knallen kurz
und stellen sich quer
wer stellt die kaution
die keine währung kennt
wer stellt den kopf
unter bewährung mit auflagen
die nicht erfunden sind
die gedanken sind nicht
auf freiem fuß
vergessen heißt wohl
das zauberwort
doch wie lerne ich es
ohne zu denken?
wenn wir uns entschulden
zuvorkommend
bückeln
die interpretatianonen vornweg
verschieben in versicherungs
räume abtasten der worte
oder durchleuchten nach verstecktem
waffenarsenal jede silbe ein schuss
ins blaue unendliche
fürchten
zu treffen daneben zu zielen
daneben vernetzen entsetzen
wir werden weiter bäume bitten
obdacht zu gewähren
der eine und wir
und der ton der knospen
oder der rinde
denken wir
zuvorkommend
bückeln
die interpretatianonen vornweg
verschieben in versicherungs
räume abtasten der worte
oder durchleuchten nach verstecktem
waffenarsenal jede silbe ein schuss
ins blaue unendliche
fürchten
zu treffen daneben zu zielen
daneben vernetzen entsetzen
wir werden weiter bäume bitten
obdacht zu gewähren
der eine und wir
und der ton der knospen
oder der rinde
denken wir
kein himmel
der sich je öffnete
keine erde
die sich je schloss
nur wasser
das fließt oder
kommt und geht
abhängig
von der anziehungskraft
der sich je öffnete
keine erde
die sich je schloss
nur wasser
das fließt oder
kommt und geht
abhängig
von der anziehungskraft
wenn ich seehaft bin
mit blauen Pfoten
betaste ich den Tastsinn
(deine Klänge)
die Kaiserin dreht mich im Kreise
ein Wirbel im Haar
der Wind zaust mich zurecht
ich nehme die Fahrt auf mich
ein Treffen im Nirgendwo
mit blauen Pfoten
betaste ich den Tastsinn
(deine Klänge)
die Kaiserin dreht mich im Kreise
ein Wirbel im Haar
der Wind zaust mich zurecht
ich nehme die Fahrt auf mich
ein Treffen im Nirgendwo
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
ach hinkelotta steh auf
du nimmst fahrt auf
immer der nadel nach
eingenordet
piek dich! (im kreis lachen)
gegen den wind und das moll
der see (kleine etüde)
verflixter engel deine klänge
wirbeln mir s'herz (es schunkelt)
um uns herum im irgendwo
ist noch mundlose nacht
wir tasten uns vor
schnitzen holzfiguren
und der steinbeißer
hat doch so große starke hände
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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