Prosalog

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Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 18:09

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Foto A.P. Sandor et moi


Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden


Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.

Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.

Ich bin gespannt!




Kleingedrucktes:

Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:

Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt

Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.



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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.01.2016, 17:13

Dünne weiße Wände aus Papier. So fragil, so ästhetisch diese Schlichtheit. Sinnbild für das Pure und die Weite der Räume. Sie teilen und verbinden das Ganze in harmonischer Reinheit. Die Böden blank, nur wenig Mobiliar. Die Mahlzeiten im Schneidersitz auf weichen Kissen. Es ist das Spartane, das Reichtum bedeutet.

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birke
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Beitragvon birke » 11.01.2016, 21:57

wände aus papier, so wohne ich in meiner haut. manches weiß: dieses warten darauf, beschrieben zu werden von mir, von dir, vom leben.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.01.2016, 15:13

Ich wohne in meiner Haut, nehme mir verschiedene Pinsel, ein jeder mit einer anderen Farbe, und male sie mir bunt. Keine Striche, keine Punkte. Klekse sind es, große Klekse. Mit meinen Gedanken vermische ich sie, bis ich Buntmensch bin.
Ich betrachte meine Haut und staune über das Spektrum, das in mein Leben fährt.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.03.2016, 15:05

Hörst du nicht auf die Bumerangs des Lebens, sei froh, wenn es ein Kylie ist.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 29.03.2016, 17:28

„Ob Gedanken Pickel haben können? Natürlich können sie das im Prinzip.“
„Gedanken sind aber doch geistig und Pickel materiell.“ „Dein ganzes Weltbild ist eben falsch, ja mittelalterlich.“ In Biancas Stimme lag eine ungekannte Entschlossenheit. Ich bastelte stumm weiter an meinem Flugzeugmodell. Bianca saß nicht weit von mir entfernt und las „Die moderne Physik“.

„Alle Dinge sind nur Quantenwolken im leeren Raum“, beteuerte sie. „Gedanken können nicht aus Quanten sein, Gedanken sind Geist“, warf ich ein. „So ein Quatsch, wohl noch nichts von biochemischen Prozessen gehört. Geist, Materie, welch archaische Begriffe. Gedanken sind Quantenwolken, basta, steht hier.“
„Hast du das im Buch überhaupt richtig verstanden?“ „Verstanden? Verinnerlicht habe ich die moderne Physik!“ „Wie lange beschäftigst du dich damit schon?“
„Drei Tage, aber es ist unbedeutend; die Intensität und Aufnahmefähigkeit entscheiden.“

Ich erhob mich aus meinem Sessel, beugte mich rechts neben Bianca, um an den Kleber für mein Flugmodell zu gelangen, der auf dem Sideboard hinter ihr stand. Und da stach sie mir förmlich ins Auge. Sie hatte sich in Biancas linke Gesichtshälfte eingewurzelt. Vor sechs Jahren, als wir geheiratet hatten, waren es etliche spätpubertäre Aknepickel, später nur noch vereinzelte. Doch jetzt ragte eine fette Vulgärwarze aus ihrer Wange hervor. Die musste sich als Pickel getarnt entwickelt haben. „Sie befindet sich an genau derselben Stelle wie bei ihrer Mutter“, dachte ich, „nur dass die noch drei am Kinn hat; wird bei Bianca auch noch kommen.“

Ich schaute schnell zum Kleber, um Bianca nicht zu kränken, ließ mich wieder in meinen Sessel sinken, strich den Leim auf den Flugzeugflügel und drückte ihn nach einer gewissen Antrockenphase fest. Plötzlich durchbrach Bianca das Schweigen mit spitzer Stimme: „Hast du sie also gesehen!?“ „Was soll ich gesehen haben?“ „Na, die Warze.“ „Och, die kleine Warze. Na ja.“ „Nun tu doch nicht so gleichgültig. Und ich weiß genau, was du denkst: Jetzt hat sie auch so eine widerliche Warze wie ihre Mutter und bald drei am Kinn dazu.“ „Nein, na ja,
nun“, stammelte ich. „Dass dich die Warze stört, ist ein klarer Beweis deines überholten Weltbildes.“ Ihre Stimme wurde wieder beängstigend energisch.

„Was soll das heißen?“, entgegnete ich. „Nun, die moderne Physik kennt keine Warzen. Sie löst alles in Formeln mit Ordnungszahlen und mathematischen Zeichen auf. Nehmen wir mal dein graues Haar, das ich vor einigen Tagen bei dir entdeckt habe. „Ich hab kein graues Haar.“ Du brauchst nicht beleidigt zu sein; nach der neuen Betrachtungsweise ist das kein graues Haar – welch blöde und provozierende Formulierung auch; nein, dieses graue Haar hat nur ne andere Ordnungszahl als die übrigen. Schönheitswerte haben jetzt ausgedient, sie entstammten den irrenden Sinnen, sind Luftspiegelungen an der Nahtstelle
„geistiger“ Quarks, wie alle unsere Wahrnehmungen, haben die Menschen lange genug zu unsinnigen Eitelkeiten bewogen, eines der größten Übel unserer Zivilisation.“

„Ja, aber so einfach wird die Menschheit die moderne Physik nicht aufnehmen.“
„Ja, weil die Forscher es nicht forcieren, es dem Gegenwartsmenschen nicht zutrauen. Es scheint, man hofft auf die Evolution. Ein Zukunftsmensch mit hochgewölbtem Schädel, mit dichtgepackter Hirnmasse und spitzem Kinn, sollte entstehen.“

„Bianca, sei doch ehrlich, du flüchtest doch nur vor deiner Warze in diese Theorien.“ „Das ist typisch, so ein Primitivling, du verstehst nichts. Schau dir die Sonne an, eben noch stand sie dort am Himmel, jetzt da. Genau so haben die Menschen sie im Mittelalter gesehen, nur mit dem entscheidenden Unterschied, sie hatten eine gegensätzliche Vorstellung als wir mit unserem kopernikanischen Planetenmodell.“ „Irgendwie einleuchtend, und da könnten wir genauso gut eine innere Evolution betreiben, unsere gesamte Welt in Quantenwolken und mathematische Begriffe verwandeln.“ „Genau, und da der Quantenschaum alle Zellen der Menschen miteinander verbindet, also die von einem Schwarzen aus dem Kongo genauso wie die von einem Eskimo aus Alaska, könnte die Welt endlich als Einheit begriffen werden, als ein Körper. Man würde diesen Verbund infolgedessen rationell versorgen, das bisherige Wertedenken verwerfen, auf Kriege verzichten, auch auf Ehekriege.“
Ich blickte sie sanft an: „Und wenn ich dir sagte, dass ich dich liebe, es hätte keinen Wert.“ „Erst mal hast du mir nie gesagt, dass du mich liebst. Dies hab ich gesagt, und du hast anstandshalber ‚ja, ich dich auch’ geantwortet. Deshalb ist es unwichtig. Wichtig ist, dass wir uns in Zukunft nicht hassen werden.“

Ich ging an diesem Abend früh schlafen; sein Gehirn komplett zu renovieren ist anstrengend. Sanft schlummerte ich ein und in meinen Träumen zogen lauter Schäfchen an mir vorbei wie Quantenwölkchen aus einem leeren Raum.

Am nächsten Morgen, einem Sonntag, frühstückten wir auf der Terrasse. Bianca hatte jede Menge Bücher mit Formeln um ihr Tischset geschichtet, stocherte mit nachdenklicher Miene in dem Marmeladenaufstrich auf ihrem Brötchen herum und murmelte: „Die Ingredienzen haben die Formeln ..., Zucker, welch blödes Wort, hat ...“

Biancas Kopf verdeckte die aufgehende Sonne. Ganz deutlich zeichnete die Warze sich ab. Jetzt sah ich auch das Härchen daran. Blitzschnell blickte ich auf mein Frühstücksei und aß genüsslich mein Brötchen weiter, als Bianca plötzlich erneut mahnend zischte: „Du hast sie wieder gemustert.“ „Nein.“ „Gib es ruhig zu.“ „War nur ein kleiner Rückfall, soll nicht mehr vorkommen.“ Ich holte uns eine Flasche Eierlikör, um auf eine erfolgreiche Manifestation eines modernen Weltbildes in unseren Köpfen anzustoßen. Meine Begeisterung dafür wuchs von Schluck zu Schluck; ich holte noch drei Flaschen vom Kiosk.

Irgendwann tanzten Bianca und ich; die Warze an ihrer Wange wurde immer verschwommener, ja schien sich schließlich zu verlieren in einer Quantenwolke, rosafarben, mit diffuser Herzform.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.04.2016, 13:13

Pílos, Griechenland - Oktober 1983, Hochzeitsreise I

Ein Häuschen, 50 m vom Meer entfernt. Sonnenuntergang im Sand sitzend bestaunt. Um 18.00 Uhr war es stockdunkel. Ich schloss von außen alle Fensterläden, von innen die Fenster, zog die Riegel vor. Drinnen brannten Kerzen. Wir spielten Karten und tranken Bier. Das Zirpen der Grillen beruhigte ein wenig meine Angst vor Einbrechern, doch nur ein wenig. Unsere Vermieter warnten. Wir waren die letzten Gäste der Saison. Keiner machte hier Urlaub um diese Jahreszeit. Tagsüber hatten wir den ganzen Strand für uns.
Viel Bier brauchte ich, um einzuschlafen. Die Fensterläden klapperten mich immer wieder wach und schufen böse Gestalten, die uns überfallen würden. Verbarrikadiert. Gut. Sicher. Aber stockdunkel, draußen wie drinnen. Es war die einzige Zeit, in der ich es kaum erwarten konnte, mit dem ersten Morgenlicht aufzustehen und die Fensterläden aufzureißen.
Heute, 33 Jahre später, würde ich wieder nach Pílos reisen, dasselbe Häuschen mieten.

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Eule
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Beitragvon Eule » 21.04.2016, 09:06

Ob die Klippe noch so wäre, wie ich sie in Erinnerung sehe ? Felsen zeigen Ihre Geschichte mit Altersringen, ähnlich wie gewachsenes Holz. Meinen Geologenkasten würde ich mitnehmen und eine Stirnlampe.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.04.2016, 18:53

Athen, Griechenland – Oktober 1983, Hochzeitsreise II

Auf der Rückreise von Pílos fuhren wir nach Athen, um eine Tante zu besuchen, die seit über zwanzig Jahren mitten im Moloch der Millionenmetropole lebte. Unterwegs waren wir mit einem quietschgelben Audi 80, Baujahr 1974. 10 Liter Verbrauch. Öl. Die Fahrertür war einmal überlackiert in blassem Grün. Dass uns die Kiste nicht unterm Hintern zusammenbrach, grenzte an ein Wunder. Es war bereits dunkel, als wir die Stadt erreichten. Wir fädelten uns in den irrsinnigen Verkehr ein und beschlossen sofort, unser Auto so schnell wie möglich irgendwo abzustellen, um in einem Hotel zu übernachten. Raus aus dem Kreisel, bogen wir in zahlreiche Seitenstraßen ab, bis wir den Wagen an einem ruhigeren Platz parkten. Wir kritzelten den Namen der Straße, die im griechischen Alphabet geschrieben war (früher standen noch keine lateinischen Buchstaben unter den Straßenschildern) auf einen Zettel und suchten uns ein Hotel. Nach einem ausgiebigen Frühstück riefen wir uns am nächsten Morgen ein Taxi, um erst einmal die Tante zu besuchen. Sie erwartete uns ja eigentlich schon gestern. Unsere Klapperkiste konnten wir später noch holen. Wir hielten dem Fahrer die Visitenkarte mit der Adresse unserer Tante hin. Er meinte auf englisch, dass sich die Fahrt kaum lohne, da sie nur drei Straßen weiter wohne. Egal. Während der kurzen Fahrt sagte ich meinem Mann, dass mir die Straßen bekannt vorkämen. Er meinte, die sähen sicher alle irgendwie gleich aus. Als wir vor dem Hochhaus unserer Tante ausstiegen, stand ein quietschgelber Audi 80 mit einer blassgrünen Fahrertür direkt vor ihrem Haus.

pjesma

Beitragvon pjesma » 22.04.2016, 23:43

mir träumte eine waaaaaahnsinige lilaschlange und eine ängstliche frau und die schmusten und schmusten und ich fragte mich, wie so traut diese frau der schlange. wer hat noch eine schlange am schimmel reiten sehen? wer kann solch eine schlange überhaupt vertrauen? dann zerquetschte ich sie. sie hatte keinen namen. nur eine hand die alles will.

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birke
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Beitragvon birke » 23.04.2016, 11:09

morgenkaffee, vor augen der schleier eines traums. möchte verweilen, doch der tag zwingt mir sein licht auf. was ich rette: das gefühl von zugehörigkeit, zur nacht, zur natur, zu dir.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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pjesma

Beitragvon pjesma » 23.04.2016, 17:58

ich hatte mal eine arbeitskollegin zu der ich in kindererzihungs sachen und elternabendsgeschiße gesagt hatte: die beliebteste deutsche art jemandem zu disziplinieren ist ihm auszugrenzen. sie hat mich angeguckt wie ein auto. eine ganz liebe schmerzvoll plappernde "walküre".

pjesma

Beitragvon pjesma » 23.04.2016, 21:05

es gibt ein aphorismus dass man auf ein zettel spucken kann und sie dann auf den mensch kleben, oder auf den mensch spucken und zettel drauf kleben. bezeichnet ist man dann so oder so. aber tun wir das gutes, erübrigt sich das zettel. hoffe ich. meine wahrheit des tages.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.04.2016, 18:55

Griechenland – Oktober 1983, Hochzeitsreise III

Rückreise mit der Fähre von Piräus nach Ancona. Wir hatten gerade leckere griechische Spezialitäten gegessen. Unter Deck gab es ein kleines Casino, in dem Black Jack gespielt wurde. Unser Reisebudget war fast verbraucht, EC-Karte oder Kreditkarte hatten wir nicht, nur Bargeld. Mein Mann und ich machten kurz Kassensturz, zogen vom Restgeld die noch zu zahlenden Benzin- und Ölkosten und ein bisschen für Reiseproviant ab. Was übrigblieb, wechselte ich in Drachmen ein. Und ab ins Casino. Eine halbe Stunde später befand ich mich im Spielfieber. Da ich Glück bei den Karten hatte, gewann ich eine Runde nach der anderen. Das merkten andere Spieler schnell und wurden zu Mitsetzern auf mich. Jeder Gewinn wurde von lautem Gegröle gefeiert. Dicke Bündel an Drachmen hatte ich bereits gewonnen. Mir war klar, dass 100 Drachmen nur ca. 50 Pfennigen entsprachen, aber die Bündel waren inzwischen so dick, dass ich sie nicht mehr in meinen Händen halten konnte. Mein Mann konnte gar nicht hinsehen, meinte immer, ich solle aufhören, aber die Mitsetzer feuerten mich an, so spielte ich weiter. Doch, wie es so ist, irgendwann ist jede Glücksträhne zu Ende. So auch meine. Am Schluss hatte ich alles verloren. Dennoch, es war ein herrliches Erlebnis, an das ich mich erinnere, als wäre es gestern gewesen. Ich weiß bis heute nicht, wie viel ich dort gewonnen und dann verloren hatte.
Als wir eine Weile auf der Autobahn Richtung Heimat fuhren, meinte mein Mann, dass wir dringend tanken müssten. Ein paar Minuten später kam ein Schild mit dem Hinweis, Tankstelle in 30 km. Also, alles gut. Dummerweise mussten wir kurz vor dieser Tankstelle die Autobahn wechseln. Ich döste so vor mich hin, hörte ‚Message in a Bottle’ von Police, als ich den besorgten Blick meines Mannes sah. Was ist, fragte ich. Er meinte, er wolle mich nicht beunruhigen, aber wir führen seit etwa einer Stunde nur mit Luft, da wir die Tankstelle verpasst hatten. Einen gefüllten Ersatzkanister hatten wir nicht im Kofferraum. Als wir, nach einer gefühlten Ewigkeit endlich eine Tankstelle sahen, ging kurz vor der Einfahrt der Motor aus, so dass wir den Wagen zur Zapfsäule schoben. Wir schüttelten uns vor Lachen. Das glaubt uns kein Mensch, ebenso wenig die unglaubliche Begebenheit mit dem Auto mitten in Athen.

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Eule
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Beitragvon Eule » 13.09.2016, 22:18

Ein wenig schwierig an gute Literatur anzuschliessen, dachte sich der Sprachschüler. So viele fremde Vokabeln ! Nicht alle finden sich im Glossar oder im Wörterbuch und mein letzter Versuch zu radebrechen, war mir selber peinlich. Genauso wie die Knickecken im Heft, die Lehrerkommentare und das Erinnern an knappste Abschreibversuche in der Fünfminutenpause. Sogar die kurzen Urlaubszeiten, in denen wenigstens 30 % Zuhören und Lernen hätten sein können, verdösten oder vergnügten wir uns lieber am Meer oder im Hotel. Und schlechtes Gewissen ? Naja, die Anderen waren trotzdem bester Stimmung und sprachen vom schönsten Urlaub ihres Lebens.
Ein Klang zum Sprachspiel.


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