Anne hängt am Kreuz ihrer Einsamkeit.
Rechts eine Tochter, links eine Tochter,
zu Füßen ein Mann
und auf der Stirn die Dornenkrone,
gespannt zwischen Zuversicht und Zweifel.
Die Frauen, die den Boden
zu ihren Füßen scheuern,
beachten sie nicht.
Beim Wort Kreuz
denken sie an ihren gekrümmten Rücken,
an den Trost, der darin liegt,
dass die Arbeit ihrer Hände ihre Kinder ernährt.
Sie müssen sich nicht verkaufen.
Nur scheuern, bis der Boden glänzt.
Letzte Zeile: den andere mit Füßen treten" gelöscht. Weil da wirklich eine Wertung drin steckt.
Der glänzende Boden unter dem Kreuz
Zuletzt geändert von Xanthippe am 07.04.2016, 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Zaunkönig,
ja, aber so verstanden finde ich das dann gar nicht im Text wieder.
Liebe Grüße
Lisa
ja, aber so verstanden finde ich das dann gar nicht im Text wieder.
Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
also die Anne tät ich lassen, sonst wird es doch zu unpersönlich und zu beliebig, Anne ist genau richtig.
Ich sehe dass Anne ihr eigenes Leid mythisch überhöht, vielleicht im Rahmen einer allgemeinen Schicksalsgläubigkeit, eines Schicksals, dessen Sinn im Wesentlichen unergründlich bleibt, während sich die anderen Frauen ganz konkret und praktisch ihren Rücken kaputt machen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
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