apriltage
den halben april verbringe ich
mit in die luft gucken
und ausschau halten nach dem ersten mauersegler
und alpensegler
mit seinem weißen bauch
maitage
den halben mai verbringe ich
mit in die luft gucken
und mauersegler beobachten
und mit etwas glück alpensegler
mit ihren weißen bäuchen
junitage
den halben juni verbringe ich
mit in die luft gucken
und mauersegler beobachten
und mit etwas glück alpensegler
mit ihren weißen bäuchen
julitage
den halben juli verbringe ich
mit in die luft gucken
und mauersegler beobachten
und mit etwas glück alpensegler
mit ihren weißen bäuchen
augusttage
den halben august verbringe ich
mit in die luft gucken
und ausschau halten nach dem letzten mauersegler
und alpensegler
mit seinem weißen bauch
septembertage
die letzten schwalben
sind nur ein schwacher trost
für das fehlen der mauersegler
und alpensegler
mit ihren weißen bäuchen
sommerzeit
Zuletzt geändert von Werner am 25.04.2016, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
Lieber Werner, ich kommentiere ja nicht so viel Lyrik, aber Deine Gedichte (und gerade auch wieder dieses) machen mir große Freude im Moment, das muss ich einfach loswerden :o)
Dies ist ein Gedicht, in dem man richtig wohnen kann. Finde ich.
Zwei Fräglein hab ich aber doch dazu:
Erstens, wären die Strophenüberschriften nicht entbehrlich? Gleich in der ersten Zeile weiß man ja jeweils, um welchen Monate es geht.
Und zweitens scheint mir "trost für die fehlenden mauersegler" nicht so ganz "sauber", denn die Mauersegler brauchen ja keinen Trost. Ich hätte da lieber gelesen "trost für das fehlen der mauersegler" oder so ähnlich.
Jedenfalls ein herrliches Gedicht, Chapeau!
Zefira
Dies ist ein Gedicht, in dem man richtig wohnen kann. Finde ich.
Zwei Fräglein hab ich aber doch dazu:
Erstens, wären die Strophenüberschriften nicht entbehrlich? Gleich in der ersten Zeile weiß man ja jeweils, um welchen Monate es geht.
Und zweitens scheint mir "trost für die fehlenden mauersegler" nicht so ganz "sauber", denn die Mauersegler brauchen ja keinen Trost. Ich hätte da lieber gelesen "trost für das fehlen der mauersegler" oder so ähnlich.
Jedenfalls ein herrliches Gedicht, Chapeau!
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nicht nur Juni und Juli sind gleich, Mucki, auch der Mai!
Das ist ja das Tolle dran - einerseits hat das Verhalten, das hier beschworen wird, etwas mönchisch Kontemplatives, andererseits wieder ist die Formulierung "verbringe ich mit in die Luft gucken" so locker inkorrekt, dass es eine Freude ist. Herrlich!
Das ist ja das Tolle dran - einerseits hat das Verhalten, das hier beschworen wird, etwas mönchisch Kontemplatives, andererseits wieder ist die Formulierung "verbringe ich mit in die Luft gucken" so locker inkorrekt, dass es eine Freude ist. Herrlich!
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
ja, ich hatte erst fehlen und dann umgeändert, mache es wieder rückgängig ... die strophenüberschriften würde ich doch gerne lassen, weil dadurch gang von zeit hineinkommt, und klar sind die wiederholen sich, mit ausnahme des monatsnahmens, die strophen von mai bis juli völlig, das finde ich ja den reiz, die wiederholung, es gibt im sommer eigentlich nur eine einzige wirkliche handlung für das lyrische ich, alles andere ist unwesentlich
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