Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 30.07.2018, 18:12

.

dichten
den worten
auf den grund gehen
manchmal im sturm
manchmal in der stille
verweilen manchmal
mit wut oder leidenschaft
immer mit liebe

.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 30.07.2018, 20:01

eingelaufen
zu heiß gespült

was bleibt
wenn die liebe
nicht mehr passt

bedauern
die enge
betrauern

Nifl
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Beitragvon Nifl » 30.07.2018, 20:23

Gefechtsstellungen fotografieren
Kameraden in der Gruppe
dann ihre Kreuze
danke für die Gnade
der spätgeborenen Liebe
terrassierte Weite
wohin ich auch schaue
menschgewordene Gläser
mit halb geschlossenen Lidern
führen sie mich ins Tal
ich sollte mich nicht wehren
stolpere ich doch ganz von allein
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 31.07.2018, 06:47




hey mr. stumble I have fallen
and stood up
for you my dear
there is a vineyard
with crooked rows
and a rosebush to show
the first signs of mildew
now what about that
horton hears a who
and so do I when you go
down and up the aisles
god knows you
will be all right
with new scratches and flaws
in your heart: maybe
you’re a coward or an angel
or simply a who
I bite my tongue
I sing a song
just for the sake of sanity


Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 31.07.2018, 09:49

Kleine große Augenschließerin
manchmal liege ich
ganz in den Alben
vergesse dass
die Tunbilder fehlen
dass alles Betrug ist (und dass dass verboten ist)
weißt du noch das Haus am Fjord?
die sieben sElfchen hintereinander?
das verborgene schönst gehört dir
ich bin alt geworden
nächstes Jahr werde ich grau sein
und bin immer eine Müpp gewesen
the coward's way out
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.07.2018, 17:57


in guten momenten
vergesse ich
was ich vergessen habe
doch der
erinnerungsdämon
vergisst nie

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Eule
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Beitragvon Eule » 06.08.2018, 18:24

Der müpp permutiert
in mir hüpft auf und
hält doch nicht was
irgendwer sich darauf brät.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.08.2018, 15:46


surreale metamorphose

in so mancher geschichte
abenteuerlich erzählt
voller fantasie magie und stolzer figuren
möcht' ich verwandeln mich
in den held
handeln wie er
sein wie er
doch les ich das ende
frag ich mich
könnt' ich so leiden
mich durch die brut der erzrivalen
kämpfen furchtlos mit tapf'rem herzen
siegreich durchaus
doch zu welchem preis

mitnichten denk ich mir
ich leide kämpfe gern mit ihm
doch atempausen brauch ich doch
und sei es nur ein
kurzes umblättern
in die realität

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 14.08.2018, 16:46

im blätterkleid verborgen
ein kind an jeder hand

später dann

die fragen

nach immer dieser nacht

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birke
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Beitragvon birke » 18.08.2018, 00:46

.

die nacht fragt nicht
nach dem sturm
das blätterkleid gebogen
ver zweig te
silben im licht
der stamm steht
zu seinem wort

.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.08.2018, 18:18


er kennt keine fragen
der sturm
weder himmelsrichtungen
noch hindernisse
keine anbetung kann ihn zähmen
er ist wild
er ist milde
er ist still

er ist

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 19.08.2018, 09:12

sei still
manchmal flüstert es
manchmal schreit es
manchmal darf es ruhen
wie ein weicher wind
der einen weichen faden windet
verschließt das vergessen den turm

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birke
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Beitragvon birke » 20.08.2018, 08:00

.

das innere
kind befreit
ich schreibe
von kratzbürsten
und feder
träumen

.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.08.2018, 18:48


kennt man den namen
seines inneren kindes
ist man mehr
als eins


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