kleiner abendsegler

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 12.08.2020, 23:18

.

meine lyrische art
ist nicht schön
nicht schmerzhaft
ist flatterhaft
wenn sie den finger
in wunden legt
um zu lindern
manchmal
gelingt es
für den moment


.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 13.08.2020, 10:26

Liebe birke,

ich kriege hier den finger nicht eingeordnet ... das Flatterhafte des Abendseglers setzt mich auf eine ganz andere Schiene ... :hae:

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birke
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Beitragvon birke » 13.08.2020, 11:09

oha, ja, hast ja recht, amanita, jetzt sehe ichs auch, manchmal bin ich "betriebsblind", vielleicht passte besser flügel, "einen flügel"??
muss noch mal nachdenken, danke jedenfalls schon mal.
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 13.08.2020, 11:34

Das Problem ist natürlich, dass der "Finger in der Wunde" ein ziemlich fest stehender Ausdruck ist.

(Rest getilgt, war Quatsch)
Zuletzt geändert von Amanita am 13.08.2020, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon birke » 13.08.2020, 11:47

...wobei ja kleine abendsegler durchaus finger haben...? :)
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Beitragvon Amanita » 13.08.2020, 11:50

Aber mit Häuten dazwischen, oder?

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Beitragvon birke » 13.08.2020, 14:27

ja, schon, aber ich denke, das funktioniert trotzdem...
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Beitragvon Amanita » 13.08.2020, 16:32

Ja, gut, es geht um die Lyrik. Dennoch stolpere ich immer wieder über die Stelle "ist flatterhaft/wenn sie den finger/in wunden legt". Dieses Bild funktioniert für mich nicht vollständig.

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Beitragvon birke » 13.08.2020, 17:15

ja, ich verstehe, was du meinst.....
vielleicht eher "wenn sie wunden berührt"... oder auch "streift"?
"finger in die wunde" lindert ja auch nicht gerade... ;) hm.
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Beitragvon Amanita » 13.08.2020, 17:19

Ja, genau, das lindert nicht, ich dachte aber, dass Du bewusst mit diesem Widerspruch spielst.

Nur wäre mir da letztlich zuviel Gegensätzliches, wenn das Flattern und der Finger auch noch hinzukommen ...

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birke
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Beitragvon birke » 13.08.2020, 18:02

jepp. mir auch, jetzt mit ein wenig abstand. ich muss mal sehen. :)
edit - ich lass es erstmal so, mir erscheint es heute wieder gar nicht so abwegig, so wie es jetzt da steht. allenfalls überlege ich, vielleicht "den" finger durch "einen finger" zu ersetzen.
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Beitragvon Quoth » 14.08.2020, 13:30

Wie wäre es, wenn Du den Kleinen Abendsegler aus dem Titel nimmst? Eine flatterhafte Dichterin darf durchaus den Finger in die Wunde legen.
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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Beitragvon birke » 14.08.2020, 14:17

ja, das wäre eine möglichkeit, lieber quoth, andererseits gehört genau das zu „meiner lyrischen art“, die verbindung zur natur, und so ist in gewisser weise dieses gedicht ein „kleiner abendsegler“… flatterhaft legt es (...), oder auch nicht, oder berührt nur? flattert umher, wertfrei, versucht sich. versucht sich zu nähern, genau den punkt zu treffen. mit betonung auf „versucht“. all das steckt da m. e. mit drin… :)
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Quoth
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Beitragvon Quoth » 14.08.2020, 19:18

Hallo Birke, Fledermaus und Wunde führt zwingend zu einer Vorstellung von Vampirismus, die aber für den Kleinen Abendsegler falsch ist, er ernährt sich ausschließlich von Insekten. "Der Jagdflug der Tiere ist sehr schnell und wendig und findet vor allem in der Höhe der Baumkronen und Baumwipfel statt" - fand ich im Wikipedia-Artikel über den Kleinen Abendsegler - und auch noch dies: "Jedoch wurde ein speziell bei dieser Art vorkommendes Coronavirus aus der Gattung Alphacoronavirus identifiziert" - es ist unglaublich, was so ein Tierchen alles kann und enthält: Die Weibchen bilden Wochenstuben mit bis zu Hunderten von Tieren. Aber Du lässt Dich auf den Kleinen Abendsegler gar nicht wirklich ein, greifst Dir nur sein Flattern heraus, aber dann ist der lindernde Finger in der Wunde einfach zu viel des Guten und erinnert an eine berühmte Stilblüte: "Der ewig nagende Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat, wird auch über diese Wunde Gras wachsen lassen."
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