Versuch über das Unbestimmte

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Chamonixius
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Beitragvon Chamonixius » 09.09.2024, 12:18

Versuch über das Unbestimmte

Die liegende Acht
das verknotete Nichts
ein Selbstplagiat auf Gott & die Welt
jedes Ich zum Foetus gekrümmt
bis die Enden sich finden

Und der Startpunkt?
Wanderer wenn Du das liest
dann warst du zumindest einmal dabei
und weißt am Anfang war der Schrei
aber was bleibt?

Geschwärzte Passagen
vielleicht noch der Ruf in die Nacht
ihr Schwestern & Brüder kommt schnell
ich fühle es
niemand will mich ermorden

mslyrik
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Beitragvon mslyrik » 10.09.2024, 00:25

Hey Chamo!

Sehr elegant den Pathos der "Ewigkeit" umschifft. Strophe eins finde ich grenzgenial.

"jedes Ich zum Foetus gekrümmt
bis die Enden sich finden".

Rühmung und Preisung!

Die letzte Strophe gefiele mir am besten, stünden nur folgende Zeilen als Abschluss da:

"Geschwärzte Passagen
vielleicht noch der Ruf in die Nacht..."

Das Rufen in die Nacht greift meiner Empfindung nach die letzten drei Zeilen vor.
Es mag sicherlich User geben, die das anders sehen. So aber meine erste Impression.

lg Matze!

Chamonixius
Beiträge: 39
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Beitragvon Chamonixius » 20.09.2024, 17:38

Hey Matze!
Wenn ich Dir das Wort mal aus dem Mund (der Tastatur) entreiße und durch eine Selbstkritikmühle jage, dann setzt sich der Eindruck so zusammen: Strophe 1 - passt; Strophe 2 - etwas nichtssagend, nicht so recht der Rede wert; Strophe 3 - geht in die richtige Richtung, aber verbesserungsfähig und, wenn keine Substanz beigesteuert werden kann, zu lang.
Das hast Du jetzt so natürlich gar nicht geschrieben - aber so würde es tatsächlich zu meiner aktuellen Selbsteinschätzung passen. Mit der ersten Strophe bin ich tatsächlich, in gefährlicher Weise an Selbstgefälligkeit grenzend, ziemlich zufrieden. Beim Rest könnte man schon noch nacharbeiten, ergänzen, streichen, umformulieren und ein bisschen mehr sprachlichen Umpf zugeben. Vielleicht versuch ich mich mal die Tage dran. :daumen:
Danke Dir jedenfalls fürs (Feed)-Backen!
LG!
C.

OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 16.10.2024, 11:45

Der "Versuch über das Unbestimmte" entfacht im ersten Augenblick das Bild einer embryonalen Banane vor meinem inneren Auge (ich würde es als das vierte Auge bezeichnen). Ich stelle die geschlossene Frage, ob es nicht auch als Sinnbild des aktuellen Zeitgeschehens treffend taugt. Meine Antwort wäre die kleinere der beiden Möglichkeiten (zumindest im Deutschen).
Es erinnert an den unausgesprochenen Schrei nach bedeutsamer Autofatalisierung, die jedoch ebenso zu scheitern droht, wie alle anderen Versuche, sich behauptend zu bedeuten. (als Bild projiziert auf die Masse der Individuen)
Eine Unmöglichkeit sich zu zerreißen.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.


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