Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 05.02.2025, 22:50

.
am lagerfeuer

friedliches bild
eine radierung
im hintergrund rauschen
der mond im baum
singt ein kinderlied
wir stimmen ein
für wehmut
ist keine zeit
wir lehnen am feuer
verbrennen
nicht
wärme geht durch
und durch
die nacht hüllt uns ein
in ihren gesang
mischt sich ein längst vergessener ton
.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.02.2025, 16:52

Ein Bild für die Westentasche
die ich nicht habe leider
sonst zöge ich es bei Kälte
mit den Worten:
Hier der Gegenbeweis
und alle stünden um das Bild herum
und wärmten sich die Finger
so könnte es sein
oder wir stünden nur zu zweit
schauten aufs Bild
und du sagtest
es kommt ganz nach dir
und ich nein nach dir
schau doch diese Worte!
und dann lächelten wir
weil es dafür keine Beweise gäbe
außer die Wärme
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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birke
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Beitragvon birke » 16.04.2025, 23:48

verzettelte momente
im verwilderten garten
hummeln und gras
hüpfer in grün
tupfer in blau
am himmel auf einem blatt
gezeichnete zeit
ich gehe durch
abgefahrene straßen
durch pat's* schillernde tage und notiz
bücher voller vibrationen
und ich denke
wir bringen eine landschaft ins rollen



*patricia highsmith
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Klara
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Beitragvon Klara » 17.04.2025, 09:25

Nur das Ende von einem Gedicht
.
.
.
.
.
Ich werde jetzt dieses Buch nicht fertig lesen
Den Tag nicht zuende malen
Den Witz nicht ganz begreifen
Die Liebe nicht restlos verwerfen, und morgen
Sende ich andersherum
Drehe die Laken auf Kipp
Und räche mich räkelnd
Am vollkommen ungenügenden Sein


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