Frühlingsgedicht!

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moana

Beitragvon moana » 01.03.2006, 18:53

So liebe Gerda, Kontrastprogramm ;-)! So schön dein Gedicht auch ist, aber je öfter ich es lese, desto mehr freu ich mich auf den Frühling! :mrgreen:.

Frühling

Ich lauf beglückt den Strand hinunter,
bin zufrieden, fast schon munter.
Der erste Frühlingssonnenschein
strahlt mir auf mein nacktes Bein.
Die Wellen werden langsam warm
der Wind umspielt leicht meinen Arm.
Mein Blick, er wandert zu den Fluten
der Freiheitstraum erwacht in mir
und lässt mein Herz ein wenig bluten,
doch nun ist ja der Frühling hier!
Auch er bringt Freiheit, immer mehr
Und komm ich jeden Tag hier her,
erhalt ich Freiheit Stück für Stück,
denn ja, sie ist mein Lebensglück.
Das find ich schön, drum geh ich weiter
Mein Gemüt wird mehr als heiter.
Ein Wahn von Glück erfasst mich dann,
weiß nicht, wie’s um mich geschieht!
Bin völlig in des Wassers Bann,
merke, wie’s mich mit sich zieht.
War meinem Traum noch nie so nah
So warm und hell und endlich wahr!
Zuletzt geändert von moana am 03.03.2006, 14:18, insgesamt 3-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 01.03.2006, 23:23

Hallo Moana,

... ein luftig - leichtes Gedicht zum Frühlingsbeginn mit schönen Passagen.
Zwei Anmerkungen:

1. "und lässt mein Herz ein wenig bluten
doch kaum, denn ... "

"ein wenig" beinhaltet doch schon "kaum" ... warum dann diese Dopplung, noch dazu eingeleitet mit "doch", was einen Gegensatz erwarten lässt?

2. Bis zur viertletzten Zeile schreibst du dein Gedicht im Präsens, dann wechselst du plötzlich in die Vergangenheit, um im letzten Vers wieder ins Präsens zu springen. Ich sehe in diesen Zeitenwechseln keinen Sinn ( auch dann nicht, wenn sie um des Reimes Willen entstanden ) und finde sie beim Lesen störend.

Vielleicht kannst du diese Passagen noch einmal überarbeiten.

LG Herby

moana

Beitragvon moana » 02.03.2006, 12:04

Hey,

danke für deine Antwort! Ich hab da nur leider ein Problem...Vielleicht ist das so, wie wenn man vorm Joghurtregal steht und einfach den Erdbeerjoghurt nicht findet? Ich sehe da keine einzige Vergangenheitsform außer "eh ich mich versah" in der vorletzten Zeile! :-s und das is Absicht. Weil es gibt ja glaub ich gar keine Präsensform von "Ehe ich mich versehe"? Vielleicht erklärst du mir das nochmal :sad: . Und das mit dem ein wenig bluten und kaum, das ist einfach so ne Spielerei gewesen. Eine Bestätigung. So, wie wenn der Arzt sagt: Das tut jetzt ein bisschen weh, aber nur ein kleines bisschen. :mrgreen: Das Gedicht sollte recht umgangssprachlich rüberkommen, als würde ich es eben gerade jemanden erzählen oder so. Trotzdem danke, dass du dich damit auseinander gesetzt hast, vielleicht kann ich das noch besser rausbringen!

grüßerl, moana

Herby

Beitragvon Herby » 02.03.2006, 12:27

Schau, Moana, ich meinte folgendes:

"Bin völlig in des Wassers Bann,
merkte, wie’s mich mit sich zieht.
Und eh ich mich dann schon versah,
wird mein Traum von Freiheit wahr!"

1. Vers ... Präsens
2. Vers ... Vergangenheit ( merkte ) und Präsens ( zieht )
3. Vers ... Vergangenheit
4. Vers ... Präsens

Und von "versah" gibt es durchaus eine Präsensform, meines Wissens nach sogar in zwei Varianten: a) "... und ehe du dichs versiehst" ( was laut Duden, 22. Auflage, allerdings veraltend ist ), b) " ... und ehe du dich versiehst"

LG Herby

moana

Beitragvon moana » 02.03.2006, 13:18

Hey Herby!

Ja, sag ich's nicht: Hab vor lauter Bäumen den Wald nich gesehen :schaem: ! Ja, das war dann wohl ein Versehen, werde es sofort abändern! Manchmal ist man einfach so sehr auf eine Sache konzentriert, dass man alles andere nich mehr sieht! Danke dir! Hab das mit dem kaum und ein wenig noch abgeändert. Auch, wenn das nur ein kleines Alltagsgedicht ist, ist es doch von größerer Bedeutung für mich :-$ .

grüßerl, moana

Gast

Beitragvon Gast » 02.03.2006, 13:51

erst einmal finde ich es schön, dass du den Frühling herbeidichten möchtenst., aber Erdbeerjohurt gibt es auch im Winter ;-)
Dein Gedicht ist eigentlich auch eher ein Sommer- und Freizeit-Freheits -gedicht, was aber es aber nicht schmälert. :smile:
Sicher werden jetzt auch von anderen Texte mit Frühlingsgelüsten folgen...
Dann wird es hier bunter... obwohl ich habe auch schon sehr traurige Frühlingsgedichte geschrieben... als 2003 der Krieg im Irak begann ...

Liebe Grüße
Gerda
Rest gelöscht - ;-)
Zuletzt geändert von Gast am 02.03.2006, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.

Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 02.03.2006, 19:04

Hi Folks!
Was ist denn "Prinzipp"?
Der Prinzipp oder die Prinzipp?
Oder nur ein bisschen flüchtig gearbeitet?!
Lass dich nicht verrückt machen, Moana,
und schreibe so, wie DU Lust hast!!
Da hab ich dann auch am meisten Spaß dran -
Take it easy,
Uwe (normaler Straßenmusiker)

Gast

Beitragvon Gast » 02.03.2006, 19:45

prima, dass es mit unsrer privaten Post geklappt hat.
war gewiss besser es so zu machen. Danke.
Zu deinem Gedicht will ich aber noch etwas sagen:
Ich greife mal den Vers heraus, den Herby, bereits besprochen hat und versuche dir mal durch Änderungen zu zeigen, wo es nicht stimmig ist:
(Das soll jetzt ein beispiel sein, ich will dein Gedicht nicht zerrupfen)
Zitat:

"Bin völlig in des Wassers Bann,
merkte, wie’s mich mit sich zieht.
Und eh ich mich dann schon versah,
wird mein Traum von Freiheit wahr!"

Bin völlig in des Wassers Bann
und spüre wie es mit mich zieht,


(sich und mich hintereinander klingt nicht gut, und spüren i[m Präsens] ist besser als merken)

so wird mein Traum von Freiheit wahr
hell perlend und zum Greifen nah.


Ein paar Tipps fürs Schreiben von Gedichten,

Füllwörter vermeiden, auf Zeiten achten und genaue Auswahl der Verben, möglichst welche, die seltener gebraucht werden, aber um so treffender sind.

Wenn du reimst solltest du nicht zeileweise Hin und her wechseln, sondern bei aa bb oder ab ab beeiben.

Du darfst mich löchern, wenn was unklar ist.

Liebe Grüße
Gerda

moana

Beitragvon moana » 02.03.2006, 21:26

Hallo Gerda!

Danke fürs Nachdenken und bearbeiten! Ja, da ist wieder dieses "zu nah dran sein", wo man so viele Möglichkeiten hat und diese einfach nicht sehen will ;-). Deine Variatin gefällt mir sehr gut und ich werde sie mir überdenken. Das mit dem Reimschema weiß ich schon, dass das alles kreuz und quer geht, aber das ist irgendwie so mein Stil. Wenn ich mir schon Gedanken über Reime mache, dann will ich mir nich auch noch Gedanken drüber machen, welchen ich wo einsetze. Mich hat das bisher noch nie wirklcih gestört, im Gegenteil, ich finde es spannender, also so ein manchmal vielleicht runtergeleierter durchgehend gleichmäßiger Reim. Aber das natürlich nur manchmal, kommt aufs Gedicht an. :mrgreen: Ich bin halt ein wenig sprunghaft, wie du sicherlich schon gemerkt hast! :-$

grüßerl moana

moana

Beitragvon moana » 02.03.2006, 21:42

Ach übrigens, liebe Gerda, es wäre sehr nett von dir, wenn du diesen vorletzten Beitrag einfach löschen könntest, weil ich finde, der passt nicht so ganz hier hinein, das ist ne Sache zwischen uns beiden und vielleicht könntest du bestätigen, dass das inzwischen geklärt ist. Das ist schließlich ein Lyrikforum ;-)!

grüßerl, wie immer und immernoch, moana

Herby

Beitragvon Herby » 02.03.2006, 21:43

Hallo Moana,
ja, dieses "zu nah dran sein" kenne ich auch gut. Manchmal hilft nur zeitlicher, gedanklicher und emotionaler Abstand, und plötzlich sieht man wieder, was man vorher partout nicht sehen konnte und auch manches, was man vielleicht nicht sehen wollte.
Was das Reimen angeht, ist es bei mir anders. Ich brauche ( noch ) Reim und Vesmaß und tue mich mit freier Lyrik schwer, vom Schreiben noch mehr als vom Verständnis her, was häufig frustierend ist. :sad:
Was dein Dichten angeht, egal ob mit oder ohne Reim, bleib dran! Ich tu's auch! O:)
Liebe Grüße
Herby
Zuletzt geändert von Herby am 02.03.2006, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 02.03.2006, 21:57

Klar, schon gelöscht...
... und das alles geklärt ist habe ich doch schon o. geschrieben und mich dafür bedankt, dass der private Austausch geklappt hat.
Aber auf dein Talent passt du fein auf, ja? Versprochen ;-)

Wenn du mal zu NAH dran bist, ist das nicht schlimm, wenn du es noch merkst, nur, bleib auf jeden Fall DRAN, in dem Sinn wie Herby dir geschrieben hat.

Ciao
Gerda

moana

Beitragvon moana » 02.03.2006, 22:04

Stimmt, danke schön! Ich bleibe dran, versprochen! Lasse es liegen, lasse es schlafen. Siehe ihm beim schlafen zu. Dann, irgendwann, erwecke ich es mit einem lieben Kuss und sehe es mir noch einmal an. Werde es kämmen und waschen und rein machen, bis es mir gefällt.

Schöne Nacht noch, die kleine Träumerin moana


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