thomas milser
21/IX/2003
unheil
hinter meiner friedhofsmauer
bestatte ich tränen des glücks
den letzten keim der liebe
einbalsamiert mit kostbaren ölen
und aufbewahrt im eisernen sarkophag
meiner seele
stoisches warten auf das ende der dürre
einer hämischen sonne
die alten frauen beweinen längst
das verdorren der ernte
auf den feldern unserer kulturen
schweigen patrouilliert
in menschenleeren straßen
und überprüft ein letztes mal den festen sitz
der fensterläden unserer sorglosigkeit
es ist, als stünde großes unheil vor den toren der stadt
es ist so furchtbar still
ich habe angst
Unheil
- Thomas Milser
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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 22.09.2006, 17:22, insgesamt 2-mal geändert.
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hi Max und Niko,
ich hoffe, das wird nicht als arrogant empfunden, wenn man mal keinen Bock auf Veränderung durch Leserkritik hat...
Bei meinen neuen Texten, insbesondere in der Prosa, ist das gänzlich anders...
Tom
ich hoffe, das wird nicht als arrogant empfunden, wenn man mal keinen Bock auf Veränderung durch Leserkritik hat...
Bei meinen neuen Texten, insbesondere in der Prosa, ist das gänzlich anders...
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
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Der Münsterländer als solcher scheint mir ein verdammt gescheiter Menschenschlag zu sein :o)))))))
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
abend thomas,
ich habe jetzt nicht alle kritiken gelesen, reihe mich aber in die reihe derer, denen es gut gefallen hat. der vers "als stünde großes unheil vor den toren der stadt" ist meiner meinung nach die spur zu dick aufgetragen, denn der leser fühlt ja förmlich, was gemeint ist. erst habe ich mich auch an dem "ich habe angst" gestört, doch nach längerer überlegung bin ich zu dem schluß gekommen, daß dieser vers dem gedicht insofern gut steht, da du zum ersten mal `persönlich´ wirst, also dein lyrich explizit mit einem "ich" auftauchen läßt. vielleicht könntest du ja so etwas schreiben wie "von vor den toren der stadt/ spüre ich unheil" oder "das unheil zieht/ vor den toren der stadt herauf. /angst."
oder so.
[eigentlich finde ich es immer ziemlich dämlich, in andererleute texte herumzuwühlen]
sei gegrüßt
bb
ich habe jetzt nicht alle kritiken gelesen, reihe mich aber in die reihe derer, denen es gut gefallen hat. der vers "als stünde großes unheil vor den toren der stadt" ist meiner meinung nach die spur zu dick aufgetragen, denn der leser fühlt ja förmlich, was gemeint ist. erst habe ich mich auch an dem "ich habe angst" gestört, doch nach längerer überlegung bin ich zu dem schluß gekommen, daß dieser vers dem gedicht insofern gut steht, da du zum ersten mal `persönlich´ wirst, also dein lyrich explizit mit einem "ich" auftauchen läßt. vielleicht könntest du ja so etwas schreiben wie "von vor den toren der stadt/ spüre ich unheil" oder "das unheil zieht/ vor den toren der stadt herauf. /angst."
oder so.
[eigentlich finde ich es immer ziemlich dämlich, in andererleute texte herumzuwühlen]
sei gegrüßt
bb
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