Bevor ich ging

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 25.11.2006, 22:05

Bevor ich ging

dir meinen Schmerzensschrei in den Garten gepflanzt
meine Tränen vor deine Türe geschüttet
Nebel vor das Fenster gehängt.
Das habe ich.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.

Den Mond gestohlen
die Sonne in Bücher verbannt
die Sterne den Hunden zum Fraß
und unsere Nächte.
Auch sie gegeben.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.

Über deine Gewürze Eiswind wehen
dein Öl mit Essig tränken
ließ ich deinen Honig den Fliegen.
Kein Erbarmen.
So wie du.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.


1. Strophe (alternativ)

Bevor ich ging
mit Tränen deine Türen benetzt
Schmerzensschreie deiner Erde gepflanzt
Nebel vor das Fenster gehängt.
Es sei kein Licht.



2. Version

Bevor ich ging
Schmerzensschreie dir in den Garten gepflanzt
Tränen vor deine Türe geschüttet
Nebel vor dein Fenster gehängt.
Das habe ich.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.

Den Mond zerrissen
die Sonne in Bücher geklebt
die Sterne den Hunden zum Fraß
und unsere Nächte
.auch sie. gegeben.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.

Über deine Gewürze Eiswind wehen
dein Öl mit Essig tränken
ließ ich deinen Honig den Fliegen.
Kein Erbarmen.
So wie du.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck
.



3. Version

Bevor ich ging
Schmerzensschreie
dir in den Garten gepflanzt
Tränen
vor deine Türe geschüttet
Nebel
vor dein Fenster gehängt
.das habe ich.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.

Den Mond
zerrissen
die Sonne
in Bücher geklebt
die Sterne
den Hunden zum Fraß
und unsere Nächte
.auch sie. gegeben

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.

Ließ
Eiswind wehen
über deinen Gewürzen
dein Öl
mit Essig tränken
und deinen Honig
den Fliegen
kein Erbarmen
.so wie du.

Guten Abend, gute Nacht
keine Rosen mitgebracht
auch kein Nelkengesteck
schlupf unter die Deck.
Zuletzt geändert von tulpenrot am 28.11.2006, 21:46, insgesamt 3-mal geändert.
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 25.11.2006, 23:29

Liebe Tulpenrot!

Das ist ein Lied !

Ich höre es gesungen!

Wenn du die erste Strophe nochmal überdenkst.....

Die scheint mir so noch nicht richtig gelungen.

Moshe

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 25.11.2006, 23:53

Ja, moshe,

dazwischen ist es mit Sicherheit ein Lied,
das andere ist ein fürchterlicher Text, den könnte ich nicht singen...
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.11.2006, 00:11

Kannst du es singen, vielleicht für die Hörbar?

Das wäre Toll.

Es ist ein gutes Lied.

Ich bin ganz unmusikalisch, aber das nehme ich jetzt mit ins Bett.

Morgen wird ein guter Tag.

Moshe.

Gast

Beitragvon Gast » 26.11.2006, 00:27

moshe.c hat geschrieben:Kannst du es singen, vielleicht für die Hörbar?

Das wäre Toll.

Es ist ein gutes Lied.

Ich bin ganz unmusikalisch, aber das nehme ich jetzt mit ins Bett.

Morgen wird ein guter Tag.

Moshe.
ja

:daumen:

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noel
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Beitragvon noel » 26.11.2006, 06:50

ich empFinde die erste strophe
wie sie steht
besser

sie ist eindringlicher & als auf- bzw einzug in den text packender

vielleicht magst du die singenden
wiederkehrende strophen durch ein anderes
format hervorheben

Den Mond gestohlen
die Sonne in Bücher verbannt
die Sterne den Hunden zum Fraß
und unsere Nächte.
Auch sie gegeben.


den mond gestohlen
das zeugt ein fast zu angenehmes bild -mir-
sonne in bücher gut1 obwohl ich immer gebannt erlese :)
& dann bei den nächten vergeben... vedrehte selektion


Über deine Gewürze Eiswind wehen
dein Öl mit Essig tränken
ließ ich deinen Honig den Fliegen.
Kein Erbarmen.
So wie du.

in der ersten zeile fehlt mir einhilfs- oder ein verb... ich weiß auch nicht,
ich stolpere an der zeile
& öl mit essig tränken, klingt mir auch zu postiv, zu normal, zu feingechmackig
wenn es ertränkt wäre
ein hervorragendes bild ist der honig,um den die schmeißfliegen kreisen.


noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 26.11.2006, 14:41

Hallo noel,

danke für deine ausführliche Beschäftigung mit meinem Text.

also gut - umso besser, wenn die erste Strophe auch so bleiben kann! Es war eigentlich mein "Start"
d.h. mit diesen Gedanken wollte ich irgendwann mal was schreiben...


Mit dem gestohlenen Mond, wird mir ncoh was einfallen, denke ich; stimmt, dass der etwas zu müde ist. Es soll schon etwas Aufrührerisch Schmerzhaftes entstehen.

Die Sonne in den Büchern... auch da sehe ich noch Handlungsbedarf...

Und bei den Sternen... Ich schreib es mal so:

"Die Sterne den Hunden zum Fraß gegeben
und unsere Nächte - auch sie."

Bloß fand ich das als zu brav daher kommend....


Bei der nächsten Strophe dann:

"Über deine Gewürze ließ ich Eiswind wehen
dein Öl mit Essig tränken
deinen Honig (ließ ich) den Fliegen."

Um die Wortwiederholung zu vermeiden, ließ ich es bei einem "ließ ich" ;-)

Beim Essig und Öl bin ich ebenfalls deiner Meinung - das könnte schärfer werden! Zynischer.

Liebe Grüße
tulpenrot

Liebe Bea,
und auch noch mal moshe

ich bin doch sooo erkältet! Aber vielleicht könnte ich es erst recht dann singen? Heiser?
Also ch sollte vielleicht erst noch zu einer besseren textfassung kommen... und dann...

moshe, dass du dich so aufschwingst, wenn ich so was Böses und zynisch Schmerzendes schreibe, und meinst, morgen werde ein schöner Tag!!! Sehr verwunderlich, zunächst.
Aber du wirst lachen! Genau DAS passt zu mir! Aus dem Schmerz raus und geradewegs senkrecht in die andere Richtung - und das voller Inbrunst und Überzeugung!


Liebe Grüße euch
Angelika
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moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.11.2006, 18:06

Liebe Tulpenrot:

EBEN!

Moshe.

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Beitragvon tulpenrot » 28.11.2006, 09:56

Also, nun hab ich mal im heimlichen Kämmerlein probiert zu lesen (moshe, weißt du noch, damals, deine Anfrage bei meinem ersten Text hier im Blaune Salon, die ich erst nicht verstand?? *lach*) - man kann es ja sehr "engagiert"lesen... Ich muss nun mal sehen - wie es technisch geht...
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Beitragvon leonie » 28.11.2006, 20:50

Liebe Angelika,

das gefällt mir richtig gut, tolle Bilder hast Du gefunden für den Schmerz, den Abschied und (ist das ein zu starkes Wort?) die Rache. Ich habe nur in der letzten Strophe über die Infinitive in Kombination mit der Vergangenheitsform gestutzt.

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon tulpenrot » 28.11.2006, 21:39

Hallo Leonie,

es sind keine Infinitve, die so allein da stehen, sondern sie gehören zu dem "ließ ich"

ach, es ist einfach ein fürchterliches Rachegedicht! Ich hab es versucht zu lesen und Teile zu singen! Hört sich "kkkrausig" an! Ihc hab 6 Versionen angefertigt, eine schlimmer als die andere.
Wollt ihr es wirklcih hören?
Ich stell mal die Textversion ein in die Hörbar. Vielleicht trau ich mich eines Tages auch die gesungene einzustellen.
Aber bitte mich nicht ermorden deswegen! :schwitz:

Jetzt hab ich noch eine dritte Version angefertigt. Vielelicht ist es nun besser.

Danke fürs Lesen und kommentieren
tulpenrot
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