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Herby

Beitragvon Herby » 13.01.2007, 23:55

Todfeind aller guten Vorsätze ist der Konjunktiv.

(Dreizeilige Form aufgrund von Lisas Anregung geändert. Danke, Lisa!)
Zuletzt geändert von Herby am 14.01.2007, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 17.01.2007, 19:37

lieber herby,

dieser aphorismus kommt schon ziemlich gut - letzteres ist mir noch etwas zuviel: das gut... "todfeind aller vorsätze ist der konjunktiv" finde ich deutlicher... und frage weiter - "todfeind?" - ist das nicht sehr übertrieben? der vorsatz wird ja nicht 'befeindet', nur seine umsetzung... daher würde ich eher sagen "die sollbruchstelle aller vorsätze ist der konjunktiv" und kann mir nach dieser 'klärung' dann auch wieder vorstellen:

"sollbruchstelle aller guten vorsätze ist der konjuktiv"

und spinne dann gleich weiter:

"sollbruchstelle aller guten vorsätze ist der konjuktiv; fehlt er, ist es der indikativ."

(das leben ist ein endlos geflochtenes band... .-)

sehr gern gelesen - hoffe du bist nicht böse, dass ich so viel rumplappere

aram
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l. cohen

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 17.01.2007, 19:37

Ich ziehe die Grundsatz- Diskussion darüber jetzt mal aus dem Herby seinem Faden heraus und eröffne sie neu am Blauen Brett. Bitte dort weiter.

Tom
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Gast

Beitragvon Gast » 17.01.2007, 22:08

Hat sich durch die Diskussion am Blauen Brett ereldigt.
LGG
Zuletzt geändert von Gast am 17.01.2007, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 17.01.2007, 22:12

Nochmal:

Ich ziehe die Grundsatz- Diskussion darüber jetzt mal aus dem Herby seinem Faden heraus und eröffne sie neu am Blauen Brett. Bitte dort weiter.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Herby

Beitragvon Herby » 18.01.2007, 01:41

Lieber aram, lieber Tom,

Antwort kommt im Laufe des heutigen Tages, sofern "Kyril" mich nicht samt PC verweht. Habe eben am Blauen Brett was angepinnt und muss jetzt erstmal Gedanken sortieren.

LG Herby

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.01.2007, 07:32

Lieber Herby,

ich empfinde das als äußerst gelungen, deinen Aphorismus, mein ich, und ich beneide dich fast shon ein wenig darum... leider kann ich sowas nicht schreiben.
Trefflich auf den Punkt gebracht-

Liebe Grüße,

scarlett

P.S. Und ja, ich finde, da kann er bleiben -

Herby

Beitragvon Herby » 18.01.2007, 13:39

Lieber aram,

erst einmal danke ich Dir für Deine Beschäftigung mit meinem Satz. Und nein, ich bin Dir nicht böse, wqarum sollte ich auch? Im Gegenteil, Deine Gedanken haben dazu geführt, mich noch einmal mit dem Satz zu beschäftigen.

Du schreibst, Dir sei das „gut“ des Guten zuviel. ;-) Hm, zum einen betrachte ich die Formulierung „guter Vorsatz“als einen festen, zusammehängenden Ausdruck, zum anderen überlege ich aber auch, ob das Substantiv „Vorsatz“ im Sinne von „einen Vorsatz fassen“ nicht immer positiv konnotiert ist. Oder anders gefragt, kann man auch schlechte Vorsätze fassen? Denn dann wäre meine Version ja tatsächlich eine Art Tautologie und ich könnte „gut“ streichen. Was meinst Du?
Dann schreibst Du:

"todfeind?" - ist das nicht sehr übertrieben? der vorsatz wird ja nicht 'befeindet', nur seine umsetzung...

Hier gehen wir nicht konform. Nach meinem Empfinden wird durch den Konjunktiv sehr wohl der Vorsatz befeindet, und zwar schon im gedanklichen Ansatz, schon lange vor der Umsetzung. Sobald ich anfange mit „Also ich müsste ja …“ führe ich eine Umsetzung schon von vornherein ad absurdum. Jedenfalls sehe ich es so, daher möchte ich gerne dieses Wort beibehalten.

Dann musste ich ja schmunzeln. Der Begriff „Sollbruchstelle“ ist ja, entschuldige, gruselig. Ich musste spontan an ein Gerät der Abteilung „Dinge, die die Welt nicht braucht“ denken: es gibt bei einer großen Besteckfirma mit drei Buchstaben eine Eierguillotine mit dem unsäglichen Namen Eierschalensollbruchstellenverursacher. Als ich das zum ersten Mal hörte bzw. las, konnte ich nicht umhin, einen lauten Brüll zu tun. Nein aram, ich würde schon gerne beim „Todfeind“ bleiben.

Deinen Vorschlag mit dem Indikativ fnde ich interessant, weil meine Überlegungen beim Schreiben damals ursprünglich in die gleiche Richtung gingen. Ich habe mich dann allerdings dagegen entschieden, weil ich mir sage, diesen Zusatz kann der Leser leicht gedanklich setzen, ohne ihn expressis verbis zu lesen. Es hat mich allerdings gereizt, den Indikativ zum Gegenstand einer gesonderten Betrachtung zu machen, an der ich aber noch feile.


Liebe scarlett,

ganz herzlichen Dank für Dein Lob. Es hat mich umso mehr gefreut, als dieser Aphorismus mein erster Versuch auf dem Gebiet war. Warum solltest Du das nicht können? Erzwingen sicher nicht, aber warte doch mal ab, vielleicht umschwebt eines Tages, wenn Du überhaupt nicht damit rechnest, eine aphoristische Muse Dein Haupt und es fließt dir aus der Feder. Der von mir eingestelle Satz war auch nur ein Nebenprodukt der Arbeit an einem ganz anderen Text. Also nie vorschnell sagen: So was könnte ich nicht schreiben, ok?

Lieber Tom,

ich respektiere Deine grundsätzlichen Bedenken wegen der formalen Zuordnung solcher Texte hier im Forum, aber ich finde, wie ich schon an anderer Stelle schrieb, noch sind sie hier am richtigen Platz.


Euch Dreien herzliche Grüße in einen orkanigen Tag,
Herby

aram
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Beitragvon aram » 18.01.2007, 14:27

lieber herby!

zum einen betrachte ich die Formulierung „guter Vorsatz“als einen festen, zusammehängenden Ausdruck, zum anderen überlege ich aber auch, ob das Substantiv „Vorsatz“ im Sinne von „einen Vorsatz fassen“ nicht immer positiv konnotiert ist. Oder anders gefragt, kann man auch schlechte Vorsätze fassen? Denn dann wäre meine Version ja tatsächlich eine Art Tautologie und ich könnte „gut“ streichen. Was meinst Du?

erst schien es mir auch tautologisch, aber das dürfte nicht stimmen: "vorsätzlichen mord" gibt es ja auch. entgegen meines ersten eindrucks würde ich "gut" also lassen.

Sobald ich anfange mit „Also ich müsste ja …“ führe ich eine Umsetzung schon von vornherein ad absurdum.

in dieser formulierung, mit diesem "druck" schon - aber ich kann ja auch sagen: "diesen sommer könnte ich mir mal einen längeren urlaub gönnen" -- da habe ich ehrlich gesagt nicht das gefühl, dass "könnte" gleich der "todfeind" dieser idee ist...

Der Begriff „Sollbruchstelle“ ist ja, entschuldige, gruselig. Ich musste spontan an ein Gerät der Abteilung „Dinge, die die Welt nicht braucht“ denken: es gibt bei einer großen Besteckfirma mit drei Buchstaben eine Eierguillotine mit dem unsäglichen Namen Eierschalensollbruchstellenverursacher.

herrlich!!! - das ist ja noch viel besser als "kellerstapelspeicherzeiger" (aus der frühzeit der edv, als man bei siemens noch den "guten vorsatz" hatte, alle fachbegriffe ins deutsche zu übertragen)

(in meinem besitz befindet sich übrigens ein küchengerät namens "bananenreifer", das ich in einem 1-euro-laden erwarb und schon mal auf ner kunstaustellung präsentierte)

Deinen Vorschlag mit dem Indikativ fnde ich interessant, weil meine Überlegungen beim Schreiben damals ursprünglich in die gleiche Richtung gingen. Ich habe mich dann allerdings dagegen entschieden, weil ich mir sage, diesen Zusatz kann der Leser leicht gedanklich setzen, ohne ihn expressis verbis zu lesen.

...diesen gedanken habe ich anschließend zusammen mit der "sollbruchstelle" in einen eigenen thread ausgelagert (scheint aber gar nicht so leicht nachvollziehbar)

- auf deine ausführungen zum indikativ bin ich schon gespannt!

liebe grüße!
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in

l. cohen

Gast

Beitragvon Gast » 18.01.2007, 14:43

Hallo Ihrs,

ich glaube, dass Herbys Feststellung auf Beobachtung und Erfahrung beruht.
Die meisten Menschen neigen dazu, (Das ist auch meine Erfahrung) die Worte: hätte, könnte, müsste, würde, sollte etc. einzfügen, wenn es sich um Dinge handelt die sie zu erfüllen niemals wirklich einplanen werden.
Abstrakt gesehen, rein vom Sinn machen des Konjunktivs her, gebe ich aram Recht.

(Da könnt ihr euch Beiden was für kaufen, gell?! ) ;-)

Ich verfolge eure Diskussion mit großem Interesse, kann mich aber nicht auf die eine oder andere Seite schlagen, wenn ich das täte, hätte ich nichts mehr zu bezweifeln.

Liebe Grüße
Gerda

Herby

Beitragvon Herby » 18.01.2007, 15:01

Hallo aram,

aber ich kann ja auch sagen: "diesen sommer könnte ich mir mal einen längeren urlaub gönnen" -- da habe ich ehrlich gesagt nicht das gefühl, dass "könnte" gleich der "todfeind" dieser idee ist...


Das ist in meinen Augen etwas anderes, und die Erlklärumg dafür hat Gerda in ihrer Atwort gegeben, wenn sie schreibt:

die Worte: hätte, könnte, müsste, würde, sollte etc. einzfügen, wenn es sich um Dinge handelt die sie zu erfüllen niemals wirklich einplanen werden.


Als ich damals über den Konjunktivsatz nachdachte, kam mir eine andere Variante in den Sinn, die vielleicht auch ganz gut in den Kontext hier passt:
Ich müsste, könnte, sollte, würde - Der Konjunktiv versüßt die Bürde. Und ein angedachter Urlaub ist ja wohl kaum als eine Bürde zu betrachten, oder?

Liebe Gerda,

danke für Dein Interesse. Du hast völlig Recht, zum Großteil liegen dem Satz eigene Erfahrungen und Beobachtungen im persönlichen Umfeld zugrunde.

So, jetzt geht's ab in die Siesta, aber nur mit Gurt, damit ich samt Bett nicht wegfliege. Kyrils Vorboten streichen ums Gemäuer.

Liebe Grüße
Herby


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