moderne kreuzzüge
enden im gau
bei einer
fälschlichen bombardierung
das Atomkraftwerk
vernichtet
weniges wehren
keine Schüsse
alles ist asche
ohne sinn
kohärent
Hallo Woitek
Ich habe Dein Gedicht aufmerksam gelesen.
Es wirkt auf mich, wie eine hektische Aneinanderreihung von Gedankenfetzen. Das passt zu den knappen Pressemeldungen, die wir im Moment zum Thema USA/Iran hören bzw. passte zu der inhaltlich oft kleinen, aber quantitativ sehr großen Informationsflut vor allem im ersten Golfkrieg. Aber wolltest Du auf Zustände der Berichterstattung hinweisen???
Ich habe mit der Reihenfolge der Verse Probleme.
Dein Gedicht beginnt mit:
"moderne kreuzzüge
enden im gau"
Das gehört eher ans Ende des Gedichtes. Es ist das Ergebnis eines politisch/sozialkritischen Denkprozesses, nicht die Einleitung. Gehört an den Schluß oder unmittelbar davor.
Dann geht es weiter.
Ich verstehe Dich so, dass eine Bombardierung ein Atomkraftwerk in die Luft gehen lässt, was zur überregionalen Katastrophe werden könnte, wie es in Tschernobyl gewesen ist. Die Folgen können wir heute noch sehen.
"Irrtümlicherweise" klingt meines Erachtens besser als "fälschlicherweise". Inhaltlich bleibt die Aussage erhalten, klingt aber eher nach Journalistenjargon. Ein Atomkraftwerk wird vernichtet mit, mutmaße ich (muß ich, denn der Text gibt mir da keine Infos), verheerenden Folgen für einen halben Kontinent, der Gau.
Dann der nächste Fetzen (entschuldige bitte das Wort): "weniges wehren, keine schüsse". Ich denke, du spielst auf den vergleichsweise geringen Widerstand im zweiten Golfkrieg an. Der fügt sich überhaupt nicht in das Bild ein. Durch das Atomkraftwerk assoziiere ich den Iran. Mir kommen die zwei Zeilen so auf jeden Fall überflüssig vor.
"alles ist asche ohne sinn" ist klarer. Eine ablehnende Haltung gegenüber einem (jedem???) Krieg wird formuliert.
Wie gesagt, Reihenfolge halte ich für nicht stimmig, Inhalt zu knapp.
Verletzte, sterbende und leidende Menschen erwähnst Du nicht. Cyberpoet hat dazu ein sehr gutes Gedicht geschrieben. Findest Du bei freier Lyrik weiter hinten, Titel des Gedichtes: "Krieg". Sieh es Dir mal an.
Ich denke zwei, drei Verszeilen mehr, die die Fragen beantworten, dürften im Gedicht schon stehen. Natürlich kann die Welt nicht auf einer Postkarte wiedergegeben werden, aber so knapp klappt´s auch nicht.
Kannst Du mir bitte den Titel "Kohärent" (zusammenhängend) erklären? Was hängt zusammen?
Ich hoffe, Dein Gedicht richtig interpretiert zu haben.
Pace (Hoffentlich)
Jürgen
Ich habe Dein Gedicht aufmerksam gelesen.
Es wirkt auf mich, wie eine hektische Aneinanderreihung von Gedankenfetzen. Das passt zu den knappen Pressemeldungen, die wir im Moment zum Thema USA/Iran hören bzw. passte zu der inhaltlich oft kleinen, aber quantitativ sehr großen Informationsflut vor allem im ersten Golfkrieg. Aber wolltest Du auf Zustände der Berichterstattung hinweisen???
Ich habe mit der Reihenfolge der Verse Probleme.
Dein Gedicht beginnt mit:
"moderne kreuzzüge
enden im gau"
Das gehört eher ans Ende des Gedichtes. Es ist das Ergebnis eines politisch/sozialkritischen Denkprozesses, nicht die Einleitung. Gehört an den Schluß oder unmittelbar davor.
Dann geht es weiter.
Ich verstehe Dich so, dass eine Bombardierung ein Atomkraftwerk in die Luft gehen lässt, was zur überregionalen Katastrophe werden könnte, wie es in Tschernobyl gewesen ist. Die Folgen können wir heute noch sehen.
"Irrtümlicherweise" klingt meines Erachtens besser als "fälschlicherweise". Inhaltlich bleibt die Aussage erhalten, klingt aber eher nach Journalistenjargon. Ein Atomkraftwerk wird vernichtet mit, mutmaße ich (muß ich, denn der Text gibt mir da keine Infos), verheerenden Folgen für einen halben Kontinent, der Gau.
Dann der nächste Fetzen (entschuldige bitte das Wort): "weniges wehren, keine schüsse". Ich denke, du spielst auf den vergleichsweise geringen Widerstand im zweiten Golfkrieg an. Der fügt sich überhaupt nicht in das Bild ein. Durch das Atomkraftwerk assoziiere ich den Iran. Mir kommen die zwei Zeilen so auf jeden Fall überflüssig vor.
"alles ist asche ohne sinn" ist klarer. Eine ablehnende Haltung gegenüber einem (jedem???) Krieg wird formuliert.
Wie gesagt, Reihenfolge halte ich für nicht stimmig, Inhalt zu knapp.
Verletzte, sterbende und leidende Menschen erwähnst Du nicht. Cyberpoet hat dazu ein sehr gutes Gedicht geschrieben. Findest Du bei freier Lyrik weiter hinten, Titel des Gedichtes: "Krieg". Sieh es Dir mal an.
Ich denke zwei, drei Verszeilen mehr, die die Fragen beantworten, dürften im Gedicht schon stehen. Natürlich kann die Welt nicht auf einer Postkarte wiedergegeben werden, aber so knapp klappt´s auch nicht.
Kannst Du mir bitte den Titel "Kohärent" (zusammenhängend) erklären? Was hängt zusammen?
Ich hoffe, Dein Gedicht richtig interpretiert zu haben.
Pace (Hoffentlich)
Jürgen
Hallo Jürgen,
vielen Dank, dass du dich so ausführlich mit diesem Text auseinandergesetzt hast.
Zu deiner Frage den Titel betreffend:
Schau dir das Gedicht "transparent" von Gerda" einmal an.
Habe ein bisschen mit diesem Werk herrumgespielt und versucht ein anderes zu schaffen, dass formal, vokal und klanglich zu diesem kohärent ist. Da war ich dann auch wortwahlmäßig etwas eingeschränkt. Ein inhaltliche Linie habe ich auch einigermaßen hin bekommen, obwohl diese an die Qualität der Vorlage, in keinster Weise heranreicht.
Möchte es darum auch so stehen lassen.
Eine richtige Interpretation gibt es nicht, deine entsprach aber weitestgehend der Autorintention. Nur, dass ich keinen bestimmten Krieg im Sinn hatte.
Den Text von cyberpoet habe ich mit Interesse gelesen.
Und wenn wir schon beim Thema Krieg sind...hier ein anderer Text von mir, bei dem diese Thematik aber bewusst gewählt wurde.(muss man ja keinen neuen Faden für aufmachen)
LG Woitek
vielen Dank, dass du dich so ausführlich mit diesem Text auseinandergesetzt hast.
Zu deiner Frage den Titel betreffend:
Schau dir das Gedicht "transparent" von Gerda" einmal an.
Habe ein bisschen mit diesem Werk herrumgespielt und versucht ein anderes zu schaffen, dass formal, vokal und klanglich zu diesem kohärent ist. Da war ich dann auch wortwahlmäßig etwas eingeschränkt. Ein inhaltliche Linie habe ich auch einigermaßen hin bekommen, obwohl diese an die Qualität der Vorlage, in keinster Weise heranreicht.
Möchte es darum auch so stehen lassen.
Eine richtige Interpretation gibt es nicht, deine entsprach aber weitestgehend der Autorintention. Nur, dass ich keinen bestimmten Krieg im Sinn hatte.
Den Text von cyberpoet habe ich mit Interesse gelesen.
Und wenn wir schon beim Thema Krieg sind...hier ein anderer Text von mir, bei dem diese Thematik aber bewusst gewählt wurde.(muss man ja keinen neuen Faden für aufmachen)
Farbig ist besser
Ich freue mich auf den Krieg.
Ich kenne ihn aus dem Fernsehen.
Da ist immer ´ne Menge los.
Da passiert was.
Ich mag Krieg im Fernsehen.
Ich freue mich, dass es das Fernsehen gibt.
Wiederholungen sind langweilig.
Kennt man alles schon.
Und auf schwarzweiß steh ich ja schon garnicht.
Schließlich zahle ich Gebühren.
Da sollte es schon farbig sein.
Wer hat das Farbfernsehen erfunden?
Krieg ist sehr interessant.
Er kehrt das Innerste des Menschen nach außen.
Da ist noch Zeit für Heldenmut,
Emotionen,
Gefühle.
Und wenn´s mich langweilt, schalte ich um.
LG Woitek
Hallo woitek,
es liegt sicher an mir, aber ich stehe auf dem Schlauch. Wie sind diese Zeile zu verstehen?
Den Schluss würde ich um den Sinn kürzen :grin:
Also statt
Nur: alles ist asche.
Das ohne Sinn ist mir zu plakativ.
es liegt sicher an mir, aber ich stehe auf dem Schlauch. Wie sind diese Zeile zu verstehen?
weniges wehren
keine Schüsse
Den Schluss würde ich um den Sinn kürzen :grin:
Also statt
alles ist asche
ohne sinn
Nur: alles ist asche.
Das ohne Sinn ist mir zu plakativ.
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