Paulas Lied

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 17.03.2007, 15:06

Endfassung:

in Bearbeitung
Zuletzt geändert von Ylvi am 21.03.2007, 09:22, insgesamt 3-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.03.2007, 15:55

Hallo Elsa,

pädophil ist für mich eindeutig mit sexuellen Beweggründen gekoppelt. Dies ist hier nicht oder zumindest nicht vordergründig der Fall. Paula ist jung, aber kein Kind mehr. Lutz meint sie zu lieben. Für ihn spielt das Alter keine Rolle.

danke für dein Lob. Respekt ist ein schönes Wort.




Hallo Paul,

Ich heiße zwar nicht smile, aber Klara nennt mich sonst auch niemand. :rolleyes: Der Name passt nicht zu mir.

Ja, das "mir" ist bewusst.
Paula ist sich nicht sicher, wie weit er gehen würde.
Das Ziel der Erpressung ist erst dann in Gefahr, wenn der Erpresser seine Hoffnung verliert. Dann sieht er im gemeinsamen Tod eventuell die einzige Möglichkeit der "Vereinigung".

o.T.

Solche Verhaltensweisen sind charakterlich festgelegt


Vielleicht ist trotzdem eine Entwicklung möglich.

Es ist meine feste Überzeugung, dass viele junge Frauen heutzutage sich gerne in traditionelle Rollenmuster fallen lassen, da ihnen das Einfordern eigener Rechte zu anstrengend ist.


Vielleicht nehmen sich junge Frauen das Recht heraus ihre weibliche Rolle zu genießen. :mrgreen:

dein neues Bild gefällt mir gut.

liebe unklarige Grüße

smile

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 19.03.2007, 16:49

Liebe smile,

da habe ich mich wohl verguckt. Ich bin halt im Moment dauermüde. Aber ist jetzt also Deine Paula eine Frau, die das Recht wahrnimmt, ihre weibliche Rolle auszuleben? Nö, da liest Du Deinen eigenen Text schlecht...

Grüße

Paul

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.03.2007, 16:55

Hallo Paul,

Aber ist jetzt also Deine Paula eine Frau, die das Recht wahrnimmt, ihre weibliche Rolle auszuleben?


Nö, der Kommentar bezog sich nur auf deine Aussage und hatte nichts mit Paula zu tun.

(das o.T. hieß off topic, nicht ohne Titel.)

Grüße smile

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 19.03.2007, 17:59

Ach so! Ich i.t., nicht o.t.

Grüße

paul

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.03.2007, 09:18

Hallo,
Nach langem Grübeln werde ich nun den Titel ändern.

Gerda:
Ich bin sehr gespannt auf deine Stellungnahme, bzw. Auflösung.

Ein kleiner Kommentar zur Neufassung, wäre nett gewesen. :pfeifen:

liebe Grüße smile

Gast

Beitragvon Gast » 21.03.2007, 09:49

Antwort per PN unterwegs :pfeifen:

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.03.2007, 13:33

Hallo Gerda,
danke noch einmal für deine inhaltliche Auseinandersetzung mit meinem Text.
Ich hoffe wir haben jetzt alles per pN geklärt.

Auch den anderen Kommentatoren danke ich noch mal ausdrücklich, gerade bei diesem Text hat es mir sehr weitergeholfen. Falls ich irgendwelche Fragen noch nicht (ev. durch die neue Fassung) beantwortet habe, hole ich das gerne nach. :rolleyes:

liebe Grüße
smile

Gast

Beitragvon Gast » 21.03.2007, 14:33

Hallo smile,

danke, ja ist in Ordnung.

Vielleicht doch noch ein paar Gedanken zur Version 2

Die Geschichte ist ja in sich nun schlüssig, rund ausformuliert und gut geschrieben. :daumen:
Hast du das "Erläuternde", "den Rahmen" könnte man auch sagen, erst nachträglich "drum herum erarbeitet", oder war die Geschichte ursprünglich wie Fassung 2 angelegt, und du hattest sie gekürzt eingestellt?
Es fehlte ja von Anfang nicht nur mir, eine Orientierung um die Handlung einzuordnen, umso erstsunter war ich dann über die "auflösung", die mir ja nicht wie aus dem Ärmel geschüttelt vorkommt.

Der Unterschied (inhaltlich) zur Erstfassung ist gewaltig, (gut geschrieben war die erste Fassung auch) du müsstest eigentlich, den Rahmen schon vorher zumindest im Kopf gehabt haben.
Und noch eins, ist die Geschichte Teil einer längeren Erzählung? Oder soll es eine werden? Das könnte ich mir durchaus vorstellen, denn sie hat nicht unabdingbar den Charakter einer Kurzgeschichte, auch wenn das Ende offen ist. Dein Erzählton ist ausführlicher, nicht nur auf das nötigste beschränkt, was dem Text auch gut bekommt. :smile:

Ein Punkt der mich immer noch beschäftigt und zweifeln lässt, also mir nicht glaubhaft genug herüberkommt: Eine 14jährige (heutzutage) schwärmt für ihren Chorleiter. In Ordnung. Er kommt ihr näher, was ihr augenscheinlich nicht unangenehm ist, (sie merkt natürlich schnell, dass es über das Übliche hinausgeht) der Weg dahin allerdings, dass sie sich derart benutzen lässt, ohne sich zu wehren, wird ja nicht in einem Schritt, sondern schrittweise zurückgelegt.
Wie kommt es dazu? Warum ist sie zwischendurch nicht "abgesprungen", oder habe ich was überlesen? Ist ihr das Singen wichtiger, als glücklich zu sein? Hatte sie je eine Chance?
Wenn die Geschichte vor, vielleicht 20 bis 30 Jahren spielt, dann sähe es anders aus. Die Eigenständigkeit einer Vierzehnjährigen damals war gegenüber heute sehr eingeschränkt, und mit dem Entkommen wäre es weitaus schwieriger noch als heute.
Interessant wäre dennoch, warum Paula es soweit hat kommen lassen, sie liebt ihn ja auf ihre Weise wohl auch ...aber diese Abhängigkeit … (Ich glaube, ich mag es einfach nicht, wenn Frauen so schwach sind, hat nichts mit Textqualität zu tun, sondern mit meinem Verständnis von Achtung voreinander) :confused:
Paula könnte die Situation ja auch total beherrschen, das ginge ja auch ... *grübel
Vielleicht wird mir Paula nicht als "entschieden genug" charakterisiert, es könnte eine Hilfe sein, zu wissen, ob Paula z. B. Einen Vaterersatz in Lutz sieht, weil sie ihren Vater vielleicht nicht kennt und vermisst (Mutter allein erziehend o. ä.). Paula könnte stärker in ihrer Schwäche (Abhängigkeit) gezeichnet werden. Diese Treiben in die Abhängigkeit, das ist für mich immer noch nicht nachzuvollziehen. Verstehe nicht falsch , ich glaube schon, dass es das geben kann, aber ich muss es glauben können, wenn es mir erzählt wird.
Das wären meine Gedanken zu dem, was mir ein wenig mehr gewichtet werden könnte.
Wenn du Antworten darauf geben magst, dann lass sie mich wissen.
Einen schönen Nachmittag.

Liebe Grüße
Gerda

PS ... aber wichtig, der Titel ist jetzt richtig treffend und gut.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.03.2007, 20:12

Hallo Gerda,

danke erst mal für dein Lob.
Mit dem neuen Titel bin ich auch glücklicher. (danke Paul für die Anregung)

Der Rahmen war vorher in meinem Kopf, aber ich wollte mich auf die Autofahrt beschränken. Dass die Gedanken der Leser in ganz verschiedene, aber von mir nicht gedachte Richtungen gehen könnten, hatte ich nicht erwartet, mir war ja alles klar ;-) . Obwohl ich sagen muss, dass auch dies sehr interessant war, konnte ich die Geschichte so nicht stehen lassen.
Umgeschrieben habe ich sie dann in einem Rutsch.

zu Paula:
Ich glaube, ich mag es einfach nicht, wenn Frauen so schwach sind

Ich sehe sie nicht nur als schwach an, sondern sehe auch eine enorme Stärke in ihr.
Sie kann sich aus der Situation zwar nicht befreien, aber sie zerbricht auch nicht an ihr.

Die zentrale Frage ist für mich, ob Paula sich sicher sein kann, dass er sich nichts antut und ob sie emotional genug Abstand hat, um es zu riskieren.

Du fragst, wie es sein kann, dass sie in diese Situation kommt.
Das liegt denke ich in ihrem Wesen und ihrer Jugend begründet.

Warum ist sie zwischendurch nicht "abgesprungen"

Ein zwischendurch ist schon mittendrin. Ein Absprung wäre nur ganz am Anfang möglich gewesen. (Nochmal passiert Paula das sicher nicht.)

Paula sieht keinen Ausweg, fühlt sich verantwortlich.
Sie will keine „Schuld“ auf sich laden, also beschließt sie stark zu sein und es einfach irgendwie auszuhalten.
(Sie hofft vielleicht zurecht auf die Zeit.)

Die familiäre Situation hat in meinen Überlegungen keine Rolle gespielt. Nachdem du aber danach fragst, würde ich Paula in einer intakten Familie mit liebevollem Vater sehen, dem sie ebenfalls keinen Kummer machen möchte.

Weitergedacht habe ich Paulas Geschichte, aber ob ich sie weitererzähle, weiß ich noch nicht, für den Moment ist sie in sich abgeschlossen.

Was mich wirklich interessieren würde, da du schreibst, sie könne die Situation total beherrschen und heutzutage wäre ein Entkommen einfacher: Was genau stellst du dir vor, was Paula unternehmen soll und zu welchem Preis?

Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Antworten Paula ein wenig näher bringen.

liebe Grüße smile

Gast

Beitragvon Gast » 22.03.2007, 12:57

smile hat geschrieben:Ich sehe sie nicht nur als schwach an, sondern sehe auch eine enorme Stärke in ihr.
Sie kann sich aus der Situation zwar nicht befreien, aber sie zerbricht auch nicht an ihr.
Die zentrale Frage ist für mich, ob Paula sich sicher sein kann, dass er sich nichts antut und ob sie emotional genug Abstand hat, um es zu riskieren.

smile hat geschrieben:Paula sieht keinen Ausweg, fühlt sich verantwortlich.
Sie will keine „Schuld“ auf sich laden, also beschließt sie stark zu sein und es einfach irgendwie auszuhalten.
(Sie hofft vielleicht zurecht auf die Zeit.)

smile hat geschrieben:Was mich wirklich interessieren würde, da du schreibst, sie könne die Situation total beherrschen und heutzutage wäre ein Entkommen einfacher: Was genau stellst du dir vor, was Paula unternehmen soll und zu welchem Preis?


Beherrschen würde „Erpressung“, (hier heiligt der Zweck wirklich die Mittel) bedeuten:
Ich singe nur noch weiter in deinem Chor, wenn du mich in Ruhe lässt …
Unwahrscheinlich, dass die Drohung reicht, es muss eine Drohung anderer Qualität hinzukommen, z. B:
Ich werde deiner Frau alles erzählen, wenn du so weiter machst …
Ich sage nur dann nichts meinen Eltern, wenn du mich in Ruhe lässt.
Es wird in der Stadt die Runde machen, ich werde deinen Ruf ruinieren…
(Junge Mädchen können nämlich auch ganz schön biestig sein). ;-)

Sie könnte sich ihren Eltern anvertrauen, einen anderen Chor aufsuchen, damit sie nicht auf ihr Hobby verzichten, aber auch keinen Aufstand initiieren muss.(Das meinte ich u. a. mit „Entkommen“
Wahrscheinlich möchtest du aber, das Paula, so wie du die Figur angelegt hast gesehen wird: Als Liebende, die dem geliebten Mann weder Ärger macht, noch Aufsehen erregt und im Endeffekt – das sollte man nicht außer Acht lassen auch für sich einen Weg wählt, an dem sie gern festhält, weil er derzeit bequem ist …

Paula müsste Mut haben, ihm Ärger zu machen …

Zu welchem Preis?
Soll sie sich das fragen?
Ich denke an erster Stelle müsste Paula ihre Freiheit und Selbstbestimmung denken. Paula müsste erkennen und verinnerlichen, dass man jemandem, der latent suizidgefährdet, andere damit (be)droht sich umzubringen, die Verantwortung für seine Wahl: Leben oder Tod, nicht abnehmen kann und darf.
Paula ist nicht Schuld daran, wenn Lutz Hand an sich legt.
smile hat geschrieben:Du fragst, wie es sein kann, dass sie in diese Situation kommt.
Das liegt denke ich in ihrem Wesen und ihrer Jugend begründet

Wahrscheinlich schaue ich ganz anders auf Paula, als du. Möglicherweise versetzt du dich ganz und gar in sie hinein, weil sie deine Figur ist. (Mir gelingt das nicht völlig, ich bin immer ein wenig Außen vor)
Die Jugend als Grund für die "Beziehungskonstellation, ist mir zu wenig, auch und gerade im Kontext des "intakten" Elternhauses. Das "Mit - sich - machenlassen", trägt ja nicht ausschließlich masochistische Züge, sondern kommt ihrem Geltungebedüfnis, (Singen) entgegen.
smile hat geschrieben:Die familiäre Situation hat in meinen Überlegungen keine Rolle gespielt. Nachdem du aber danach fragst, würde ich Paula in einer intakten Familie mit liebevollem Vater sehen, dem sie ebenfalls keinen Kummer machen möchte.

Wenn die Situation in ihrem Wesen in ihrer Jugend begründet liegt, dann frage ich mich im Hinblick auf deinen Hinweis zum „intakten Elternhaus“, was da schief gelaufen ist. Offensichtlich konnte/kann sie sich niemandem offenbaren.
smile hat geschrieben:Ein zwischendurch ist schon mittendrin. Ein Absprung wäre nur ganz am Anfang möglich gewesen. (Nochmal passiert Paula das sicher nicht.)


Das mit dem Zwischendurch ist schon Mittendrin verstehe ich nicht. Es ist durchaus möglich, nachdem sie das erste Mal ein ungutes Gefühl bekommt, dass sie ganz konkret, nicht nur aus dem Auto hätte steigen können.
Aber sie fühlte sich sicher geschmeichelt, sie braucht Lutz wahrscheinlich trotz allem für ihr Ego.
„Noch mal passiert das Paula nicht“ schreibst du, das würde bedeuten sie fände aus dem Dilemma heraus, rein hypothetisch (oder in einer Fortsetzung der Geschichte)
Ich beantworte hier die Frage, die du weiter unten gestellt hast, bezüglich meiner Vorstellung vom Beherrschen/ Entkommen.


smile hat geschrieben:Weitergedacht habe ich Paulas Geschichte, aber ob ich sie weitererzähle, weiß ich noch nicht, für den Moment ist sie in sich abgeschlossen.

Es wäre schon interessant, wenn du dich entschließen könntest, weiter zu schreiben.(Selbst wenn du es nicht posten würdest, könnte ich mir vorstellen, dass sich beim Weiterschreiben manche „Lösungsmöglichkeit“ ergibt.


smile hat geschrieben:Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Antworten Paula ein wenig näher bringen.

Ja und nein. ;-)
Ich kann ihr Verhalten nachvollziehen, so wie du es beschreibst, dennoch fehlt mir etwas in Richtung entweder/oder. (Mehr Zerrissenheit oder mehr Abgebrühtsein, (neudeutsch wahrscheinlich Coolness), incl. Schattierungen).
Die Geschichte ist für mich (vielleicht auf Grund meiner Ausprägung und Lebenserfahrung) nicht konsistent bis zur letzten Konsequenz.

Ich glaube, es ist ein derart brisantes, sich nie erschöpfendes Thema, wir könnten noch Seiten füllen, immer weiter.

Ich hoffe, ich habe deine Fragen einigermaßen ausführlich beantwortet.
Klar, das ich gespannt bin, ob es eine Fortsetzung geben wird.

Einen schönen Tag,
liebe Grüße
Gerda


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