Ich möchte nur wieder
Deine Zehen in Sandalen tanzen sehen
Deinen Schlüsselbund noch munter rasseln
und Deiner Sprache golden Sand
in meine wachen Ohren rieseln lassen.
Ich sehne mich so sehr danach,
mein Sommertagetraum.
Auch Deine schweren Sorgen
in meine ersten Falten einzulegen
Das Blau in Deinen Augen flüstern
und opale Sommerhimmel
es verblassend nur beneiden hören.
Ich sehne mich so sehr danach,
mein Winternächtemärchen.
Doch weil all das nur Fantasie
in ihren immerbunten Kleidern
und Erinnerung
die mit Sommerblüten
gefallen und gestorben ist
muss ich das Vermissen
schweigsam auf die Gräser legen
und in blassen Tränen zusehen
wenn sie zu stummer Erde werden.
Das Vermissen
Liebe Louisa,
gerade gelesen, daher spontane Reaktion: einmal mehr wunderschön poetische Sprache und ebensolche Bilder!
Einige kleinere Anmerkungen dennoch:
a) im Vers
es verblassend nur beineiden hören
liegt sicher ein Tippfehler vor.
b) du schreibst
Doch weil das alles nur Fantasie
Wäre hier
Doch weil all(es) das nur Fantasie
vom Klang und der Rhythmik nicht stimmiger? Jedenfalls hab ich beim ersten Lesen instinktiv diesen Vers für mich so umgebildet.
Aber wunderschön und wunderschön wehmütig und sicher zum Wiederlesen! Danke! O:)
LG Herby
gerade gelesen, daher spontane Reaktion: einmal mehr wunderschön poetische Sprache und ebensolche Bilder!
Einige kleinere Anmerkungen dennoch:
a) im Vers
es verblassend nur beineiden hören
liegt sicher ein Tippfehler vor.
b) du schreibst
Doch weil das alles nur Fantasie
Wäre hier
Doch weil all(es) das nur Fantasie
vom Klang und der Rhythmik nicht stimmiger? Jedenfalls hab ich beim ersten Lesen instinktiv diesen Vers für mich so umgebildet.
Aber wunderschön und wunderschön wehmütig und sicher zum Wiederlesen! Danke! O:)
LG Herby
Liebe Louisa,
ich kann mich Herby nur anschließen. Einige Bilder sind wirklich von ausgewählter Schönheit. Mir gefällt besonders die Idee, schwere Sorgen in erste Falten einzulegen. Beim ersten Lesen dachte ich übrigens, es würde da "ernste Falten" stehen.
Die letzte Strophe finde ich besonders gelungen. Vielleicht ist das mit den Apfel-Aprikosen-Sommerblüten aber ein bisschen viel des Guten? Dadurch entsteht ja auch im Versmaß ein - vielleicht beabsichtigtes - Stocken. Die Zeile vorher hat drei Betonungen, die Apfel-Aprikosen-Sommerblüten-Zeilen hat sechs davon. Wie wäre es mit dieser kleinen Veränderung?
Doch weil das alles nur Fantasie
in ihren immerbunten Kleidern
und Erinnerung in verdorrend
Sommerblüten ist
muss ich das Vermissen
schweigsam auf die Gräser legen
und in blassen Tränen zusehen
wenn sie zu kalter Erde werden.
So ein wehmütiger Schluss...
Grüße
Paul Ost
ich kann mich Herby nur anschließen. Einige Bilder sind wirklich von ausgewählter Schönheit. Mir gefällt besonders die Idee, schwere Sorgen in erste Falten einzulegen. Beim ersten Lesen dachte ich übrigens, es würde da "ernste Falten" stehen.
Die letzte Strophe finde ich besonders gelungen. Vielleicht ist das mit den Apfel-Aprikosen-Sommerblüten aber ein bisschen viel des Guten? Dadurch entsteht ja auch im Versmaß ein - vielleicht beabsichtigtes - Stocken. Die Zeile vorher hat drei Betonungen, die Apfel-Aprikosen-Sommerblüten-Zeilen hat sechs davon. Wie wäre es mit dieser kleinen Veränderung?
Doch weil das alles nur Fantasie
in ihren immerbunten Kleidern
und Erinnerung in verdorrend
Sommerblüten ist
muss ich das Vermissen
schweigsam auf die Gräser legen
und in blassen Tränen zusehen
wenn sie zu kalter Erde werden.
So ein wehmütiger Schluss...
Grüße
Paul Ost
Liebe Louisa,
Ja, gefällt mir noch besser als dein erster Text! O:)
Nur an einer Stelle bin ich jetzt etwas verwirrt. Da dein ursprünglicher Text nicht mehr da ist, weiß ich nicht, ob ich die folgenden Verse in der ersten Version überlesen habe oder ob dir beim Einsetzen der neuen Version zwei Tippfehler unterlaufen sind. Es geht um die folgende Stelle:
und Erinnerung in gefallen
und gestorben Blüten ist
Müsste es hier nicht "gefallenen" und "gestorbenen" heißen? :???:
Und noch etwas ist mir auch jetzt erst aufgefallen: Können Schlüssel rascheln??? Dieses Verb verbinde ich mit Papier, aber nicht mit Metall.
Liebe Grüße
Herby
Ja, gefällt mir noch besser als dein erster Text! O:)
Nur an einer Stelle bin ich jetzt etwas verwirrt. Da dein ursprünglicher Text nicht mehr da ist, weiß ich nicht, ob ich die folgenden Verse in der ersten Version überlesen habe oder ob dir beim Einsetzen der neuen Version zwei Tippfehler unterlaufen sind. Es geht um die folgende Stelle:
und Erinnerung in gefallen
und gestorben Blüten ist
Müsste es hier nicht "gefallenen" und "gestorbenen" heißen? :???:
Und noch etwas ist mir auch jetzt erst aufgefallen: Können Schlüssel rascheln??? Dieses Verb verbinde ich mit Papier, aber nicht mit Metall.
Liebe Grüße
Herby
Liebe Louisa,
das einzige, was der Vollendung aus meiner Sicht noch im Wege steht, ist - sieh es mir bitte nach - der Schlüsselbund, den du noch immer rascheln lässt :-s Ich gebe ja zu, dass das Verb "klimpern" nicht wirklich poetisch klingt ... vielleicht finden wir ja noch eine Lösung, oder hängst du aus irgendwelchen Gründen gerade an dem Wort "rascheln"?
Liebe Grüße
Herby
das einzige, was der Vollendung aus meiner Sicht noch im Wege steht, ist - sieh es mir bitte nach - der Schlüsselbund, den du noch immer rascheln lässt :-s Ich gebe ja zu, dass das Verb "klimpern" nicht wirklich poetisch klingt ... vielleicht finden wir ja noch eine Lösung, oder hängst du aus irgendwelchen Gründen gerade an dem Wort "rascheln"?
Liebe Grüße
Herby
Liebe Louisa,
mir gefällt das Gedicht so sehr gut. Allerdings muss ich Herby recht geben. Schlüsselbünde klingeln wohl eher. Sie rascheln nicht. Beide Worte haben gleich viele Silben. Natürlich klingt "klingeln" ein bisschen fröhlicher als "rascheln", aber das passt ja auch in die Zeile.
Wenn man länger drüber nachdenkt, kann es einen natürlich schon wundern, dass bestimmte Worte so aneinanderkleben. Die Linguisten nennen das Kollokationen.
Wünschen wir also den Kollokationen und allen anderen Liebenden eine gute Nacht!
Paul Ost
mir gefällt das Gedicht so sehr gut. Allerdings muss ich Herby recht geben. Schlüsselbünde klingeln wohl eher. Sie rascheln nicht. Beide Worte haben gleich viele Silben. Natürlich klingt "klingeln" ein bisschen fröhlicher als "rascheln", aber das passt ja auch in die Zeile.
Wenn man länger drüber nachdenkt, kann es einen natürlich schon wundern, dass bestimmte Worte so aneinanderkleben. Die Linguisten nennen das Kollokationen.
Wünschen wir also den Kollokationen und allen anderen Liebenden eine gute Nacht!
Paul Ost
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