scarletts "epilog", zweimal gelesen

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Klara
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Beitragvon Klara » 20.09.2007, 23:32

Auf Anregung von scarlett haben Elsa und ich je einen Vorleseversuch ihres Gedichtes gemacht:

Elsas_Hörversion

Klaras_Hörversion


epilog

auf dem kastanienweg
zerplatzt
die hoffnung des sommers
der keiner war

gekleidet in septemberlicht
liebst du dich in meine träume
das grün verblaßt

vielleicht

wärmt noch erinnerung
an kalten wintertagen

wenn gebrannter duft
meine nase umspielt

vielleicht


(c) Monika Kafka, 2007
Zuletzt geändert von Klara am 21.09.2007, 11:42, insgesamt 2-mal geändert.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 20.09.2007, 23:43

Super.

Hallo Klara,

klingt vor allem sehr natürlich, in meinen Ohren. In allen Eigenschaften genau die richtige Dosis, von keiner zuviel oder zuwenig.


Salve

Pjotr

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.09.2007, 00:30

Hallo Klara,

sehr schön gelesen. Vor allem gefällt mir, wie du dir Zeit lässt. Dadurch können die Worte so richtig nachwirken.
Saludos
Mucki

Herby

Beitragvon Herby » 21.09.2007, 10:40

Hallo Klara,

Kompliment, toll gelesen! Einfach zum Wiederhören schön!

Liebe Grüße
Herby

Gast

Beitragvon Gast » 21.09.2007, 10:48

Hallo Klara,

ja ich finde auch, deine Lesung sehr gut, dem Text entsprechend ... obwohl ich an der "Textlogik" im Textfaden noch herumnörgle. ;-)

Liebe Grüße
Gerda

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.09.2007, 10:51

Huch, ist ja schon eingestellt!

Dann hopple ich mal nach, denn Monika wollte gern zwei Interpretationen hören.

Ich stelle es ein und höre Klara erst danach.

Bitte schön, liebe Monika: Hören

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon Klara » 21.09.2007, 11:03

Entschuldige, Elsa, da habe ich vielleicht etwas missverstanden? Vielleicht mag Scarlett den Faden selbst eröffnen (ich schicke ihr dann den Audio-Link), und dann stellt sie beide Versionen untereinander? Oder schick du mir den Link, und wir stellen beides oben rein?

Tut mir Leid.

Freut mich, dass es euch bis jetzt trotzdem gefällt.

Klara

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Beitragvon Elsa » 21.09.2007, 11:10

Ich hatte es so verstanden, Klara, ich schicke dir den Link PN, ja?

Mir gefällt deins sehr, sehr! Es ist bitterer als meins, kommt mir vor. Das mag ich :-)

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon Klara » 21.09.2007, 11:46

Hallo,

beide Lese-Varianten (Elsas und Klaras) von scarletts "Epilog" stehen jetzt oben. Tut mir Leid, dass ich das verbockt hatte.

Lieber Gruß
Klara

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.09.2007, 12:58

Hallo ihr Beiden,

ich finde es sehr spannend, eure Lesungen zu hören.
Klaras Version ist verhaltener, sachlicher, emotional distanziert gesprochen, Elsies weicher, hoffnungsvoller. Beide Versionen finde ich durchaus berechtigt. Am Wichtigsten erscheint mir, wie ihr beiden das erste "vielleicht" gelesen habt. Das zweite ist sehr ähnlich.

Die Version vom ersten "vielleicht" gefällt mir bei Elsie besser,
die insgesamte Distanziertheit bei Klara besser. Der Titel des Gedichtes heißt "Epilog". Und, so wie ich es verstanden habe, ist das "Hoffnungsvolle" nicht so sehr Monikas Intention gewesen, deshalb glaube ich, dass Klaras Lesung der Intention von Monika näher kommt, obwohl mir das "weichere" und eben Hoffnungsvollere bei Elsies Lesung so gut gefällt.
Ich bin gespannt, wie Monika das sieht ;-)
Saludos
Mucki

Klara
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Beitragvon Klara » 21.09.2007, 20:10

Hallo Mucki,

du hörst sehr genau zu, scheint mir. Und genau hin.

Danke für deine Einschätzung.

Lieber Gruß
Klara

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.09.2007, 22:35

Liebe Mucki,

Nicht nur Adlerauge, auch Luchsohren :-)

Danke für die genaue Beschreibung deines Hörens, das ist das Spannende dran, wenn es mehrere Versionen gibt.

Lieben Gruß
ELsa
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scarlett

Beitragvon scarlett » 22.09.2007, 09:24

Liebe Elsa, liebe Klara

erstmal ganz ganz lieben Dank, daß ihr das Gedicht gesprochen und eingestellt habt. Konnte es jetzt endlich auch hören und muß sagen: ich bin total begeistert! Und zwar von beiden Lesungen bzw. Interpretationen
Es ist ja immer so, daß man die eigenen Texte in einer ganz bestimmten, seiner eigenen Stimmlage "verinnerlicht" hat; selbst wenn ich meine Texte laut lese, ist das natürlich so vertraut, daß ich mir eine andere Lesung kaum vorstellen kann und bin deshalb immer so fasziniert, wenn ich sie dann von anderen höre. Ich denke dabei immer: das ist ein echt guter Text, das hat der/die super gemacht, da schwingen ja Dinge in der Stimmführung mit, die hab ich vorher gar nicht bemerkt beim Lesen ... ach so das ist ja MEIN Text. Versteht ihr, wie ich das meine?
Also: ihr habt beide diesen Text zu einem neuen für mich gemacht. Ich bin voller VER- und Bewunderung.

Insgesamt kommt Klaras Lesung meiner ursprünglichen Intention näher durch die kühlere, verhaltenere, distanziertere Lesung, in der ich nichtsdestotrotz auch etwas Wehmut empfinde. Es ist, als würde das lyrIch durch ihre Lesung stets etwas "ausgebremst": es schwingt sich zwar immer mal wieder etwas auf, will vielleicht etwas Hoffnung schöpfen (sehr schön empfinde ich das in der starken Betonung des "duftes" - hier is es, als wäre es der Stimme Klaras einfach "entwischt") und wird doch zurückgehalten.
Beim letzten "vielleicht" gehe ich persönlich mit der Stimme immer etwas stärker runter, bisher -

Elsas Lesung werde ich mir für die melancholischen Augenblicke aufheben, in denen ich dem lyrIch des Gedichtes mehr zugestehen will, vielleicht sogar so etwas wie Hoffnung.
Deine Stimme, Elsa, legt sich (für mich) so wunderschön in die Worte, das Gedicht wirkt nicht mehr spröde, es wird einfach weicher, anschmiegsamer, läd richtig zum Träumen ein und auf diesem Traumpfad sieht man das, was du liest, förmlich vor sich.
Ich empfinde deine Lesung also runder, hoffnungsvoller, und auch wenn das nicht meine ursprüngliche Absicht war, daß man das gEdicht so versteht, bin ich erfreut, daß das auch geht.

Fazit: Ganz Klasse von beiden und je nachdem, welchen Aspekt ich gerade als stärker empfinde, werde ich mal diese, mal jene Version anhören.
:blume0028:

Liebe Grüße von einer äußerst beglückten
Monika

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 22.09.2007, 09:35

Liebe Monika,

Schön, dass Klara und ich dir dein Gedicht jeweils anders präsentieren konnten, es gibt vermutlich noch mehrere Möglichkeiten es zu lesen. Man könnte es auch wütend, verzweifelt, selig lesen :-)

Ich habe es so gelesen :
in denen ich dem lyrIch des Gedichtes mehr zugestehen will, vielleicht sogar so etwas wie Hoffnung.
das entspricht mir.

Die Hoffnung stirbt zuletzt Gruß
Elsa
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