iCH GEHE

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 28.04.2006, 15:16

Ich gehe in den Raum
in mich
Ich gehe in den Raum in mir

Ich sehe in dem Raum mich

Die Steine, die Berge, das Fließen

und den Boden

unablässlich

fließen zu mehr

Ich gehe zu mehr
Zuletzt geändert von moshe.c am 30.04.2006, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 30.04.2006, 11:41

Liebr Moshe,

ich finde es immer interessant, wenn jemand seine Selbstsuche verdichtet - das ist doch ein Thema, das die meisten von uns beschäftigt.

Sprachlich habe ich an der einen Stelle zu Beginn meine Probleme:
Du schreibst


Ich gehe in den Raum
in mich
Ich gehe in den Raum in mich


und ich würde deies Spiel mit Worten mögen - in den Raum gehen und damit in sich und geleichzeitig in den Raum in einem selbst zu gehen - wenn es nicht meinem Gefühl für Grammatik widerspräche: müsste es nicht in der zweiten bedeutung heißen "Ich gehe in de Raum in mir"?

Liebe Grüße
max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 30.04.2006, 19:35

Danke Max!

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

Dein Vorschlag leuchtet mir sofort ein, weil er besser ausdrückt, was ich sagen wollte.

mit liebem Gruß moshe.c

Louisa

Beitragvon Louisa » 01.05.2006, 10:31

Hallo moshe.c !

Ich mag Deine Lyrik (bisher kenne ich nur zwei Werke...) sehr gern!
Auch dieses Gedicht gefällt mir sehr gut.

Wäre es vielleicht auch denkbar zu schreiben:

Und der Boden

unablässlich

zerfließt unter mir ?


Du kannst es aber auch so lassen. Sehr schön !

Liebe grüße, louisa

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 01.05.2006, 17:51

Hallo Moshe.C

Ich finde Dein Gedicht sehr faszinierend, gerade weil es sehr stark verdichtet und knapp gehalten ist. Das Spiel mit den Worten und Bildern ist gelungen: "der Raum in mich (mir)" und vor allem das "Fließen zum mehr". Es fließt vom Berg, ein kleiner Bach zum Beispiel, wird größer und fließt ins Meer. Auch das mich will wachsen und geht zu "mehr".

Den "Boden" hast Du in einem Vers abgesetzt, vielleicht kannst Du seine Bedeutung einmal näher erläutern. Sie entzieht sich mir.

Schöne Grüße

Jürgen

Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 01.05.2006, 18:18

Eine sehr schöne Kollage...
In den eigenen Raum gehen wird oft als Vorübung zu Phantasiereisen genutzt, ist aber auch eine schöne Technik zum Abschalten.

Den Boden ordne ich mal Esoterisch dem Element Erde zu. Zerfließende Erde, die mehr wird *grübl*

Versickertes Wasser macht das...der Boden wird Fruchtbar und dementsprechend *mehr*

Die Landschaft kommt mir bekannt vor...

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 01.05.2006, 19:38

Hallo Louisa!

Danke für die Blumen, nicht nur die auf der linken Seite, sondern auch für die zwischen den Zeilen.

Nach Überlegungen den ganzen Tag über bin ich zu dem Schluß gekommen das Ende im wesentlich so zu lassen, mit einer kleinen Veränderung:

....und den Boden

unablässlich

gleiten zu mehr


Gefällt dir das besser ?

Ansonsten werde ich im Anschluß hieran noch ein Gedicht hier ins Forum stellen, im Bereich Liebeslyrik und hoffe dir damit zu einem nachdenklichen, aber auch schönem Mai, einen Beitrag geliefert zu haben.

so long moshe.c

Hallo Gurke!

Den Boden habe ich deshalb abgesetzt, weil unter allen Dingen hier auf Erden Boden ist, auch unter dem Meer z.B.,
und auch jeder Mensch unter sich den Boden seiner Kultur hat.

OK?

Hallo Wannendicht!

Im Norden versteht man was von Boden, der ist dort etwas knapper als sonst. Und die Rolle des Wassers in diesem Zusammenhang..... Guter Kommentar....

Danke.... moshe.c


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