eiszeit II
Liebe Mucki, lieber Jürgen,
euch beiden antworte ich gemeinsam.
Ich danke euch herzlich für euer Lesen und die Gedanken zum Haiku.
Euer Vorschlag lässt dem Leser keinen Spielraum mehr. Er beinhaltet die Absicht festzustellen : So ist es.
Ich möchte aber gern Raum lassen für eigene Überlegungen, des Lesers, die nach einem "kalten Erwachen" möglich sind.
Liebe Elsa,
vielen Dank dir für die Rückmeldung auch fürs Kleingedruckte ...
(Mir geht so Einiges durch den Kopf, da überall schon die Weihnachtsbeleuchtung für die "besinnlichen" Weihnachtsmärkte in die Straßen gehängt wird. Dafür ist Geld da bei den Städten und Kommunen)
Euch Dreien einen schönen Abend
liebe Grüße
Gerda
euch beiden antworte ich gemeinsam.
Ich danke euch herzlich für euer Lesen und die Gedanken zum Haiku.
Euer Vorschlag lässt dem Leser keinen Spielraum mehr. Er beinhaltet die Absicht festzustellen : So ist es.
Ich möchte aber gern Raum lassen für eigene Überlegungen, des Lesers, die nach einem "kalten Erwachen" möglich sind.
Liebe Elsa,
vielen Dank dir für die Rückmeldung auch fürs Kleingedruckte ...
(Mir geht so Einiges durch den Kopf, da überall schon die Weihnachtsbeleuchtung für die "besinnlichen" Weihnachtsmärkte in die Straßen gehängt wird. Dafür ist Geld da bei den Städten und Kommunen)
Euch Dreien einen schönen Abend
liebe Grüße
Gerda
Hallo Gerda!
Dieser Text ist ungemein gut, wenn auch für mich irgendwie noch nicht fertig.
(Das liegt erstmal an 'winterstill' und dann 'kalt', was mir irgendwie doppelt vorkommt.)
Ich denke sehr über deinen Text nach und wollte dir nur erstmal diese Mitteilung geben, daß er mich beschäftigt.
Moshe
Dieser Text ist ungemein gut, wenn auch für mich irgendwie noch nicht fertig.
(Das liegt erstmal an 'winterstill' und dann 'kalt', was mir irgendwie doppelt vorkommt.)
Ich denke sehr über deinen Text nach und wollte dir nur erstmal diese Mitteilung geben, daß er mich beschäftigt.
Moshe
Lieber moshe,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Kannst du mir vielleicht genauer schreiben, was du meinst?
Lieber Herby,
auch für deine Rückmeldung vielen Dank, schau mal, weiter oben habe ich schon an Mucki und Jürgen geschrieben, warum ich nicht schärfer als "kaltes" formuliert habe.
Möglich, dass moshe Recht hat, dass dem Text noch etwas fehlt ... ich sinne darüber.
Liebe Grüße
Gerda
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Kannst du mir vielleicht genauer schreiben, was du meinst?
Lieber Herby,
auch für deine Rückmeldung vielen Dank, schau mal, weiter oben habe ich schon an Mucki und Jürgen geschrieben, warum ich nicht schärfer als "kaltes" formuliert habe.
Möglich, dass moshe Recht hat, dass dem Text noch etwas fehlt ... ich sinne darüber.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda!
Ja gern will ich dir sagen was mich da gestern beschäftigt hat:
1. Wie gesagt, finde ich es klar, daß es auf einer winterstillen Bank nur ein kaltes Erwachen geben kann. Somit ist das 'kalte' irgendwie ja schon in der ersten Zeile enthalten. Die erste Zeile finde ich übrigens sehr gut gelungen und würde sie garnicht verändern.
2. Was mir fehlt ist ein Hinweis auf die Umgebung, und so habe ich gestern ein wenig experimentiert, primär dadurch, daß ich die zweite und dritte Zeile umstellte:>
winterstille bank
kaltes erwachen
unter zeitungen
als Ausgangsposition, und habe dann versucht 'kaltes' zu ersetzten, sodann auch, unter Ausweitung des Silbenschemas auf 5-7-5, einen Bezug zur Umwelt herzustellen. Das Ergenisse waren einfach nicht gut, weil sie nicht mehr die Dichte des Bildes hatten, wie dein ursprünglicher Text.
Das beste Ergebnis war:
winterstille bank
herbes erwachen im licht
unter zeitungen
wobei mir 'Licht' nicht gefiel und 'Glanz' auch nicht.
Ggf. versuchst du dich da nochmal drann, weil dir das Bild und die Aussage, die du treffen möchtest, mit Sicherheit näher sind, als mir.
So long
Moshe
Ja gern will ich dir sagen was mich da gestern beschäftigt hat:
1. Wie gesagt, finde ich es klar, daß es auf einer winterstillen Bank nur ein kaltes Erwachen geben kann. Somit ist das 'kalte' irgendwie ja schon in der ersten Zeile enthalten. Die erste Zeile finde ich übrigens sehr gut gelungen und würde sie garnicht verändern.
2. Was mir fehlt ist ein Hinweis auf die Umgebung, und so habe ich gestern ein wenig experimentiert, primär dadurch, daß ich die zweite und dritte Zeile umstellte:>
winterstille bank
kaltes erwachen
unter zeitungen
als Ausgangsposition, und habe dann versucht 'kaltes' zu ersetzten, sodann auch, unter Ausweitung des Silbenschemas auf 5-7-5, einen Bezug zur Umwelt herzustellen. Das Ergenisse waren einfach nicht gut, weil sie nicht mehr die Dichte des Bildes hatten, wie dein ursprünglicher Text.
Das beste Ergebnis war:
winterstille bank
herbes erwachen im licht
unter zeitungen
wobei mir 'Licht' nicht gefiel und 'Glanz' auch nicht.
Ggf. versuchst du dich da nochmal drann, weil dir das Bild und die Aussage, die du treffen möchtest, mit Sicherheit näher sind, als mir.
So long
Moshe
Liebe Gerda,
das ist ein Text, um den ich schon länger herumschleiche.
Ich verstehe, was die bewegt, die ihn loben und dennoch teile ich das Lob nicht. Ich weiß kaum, wie ich das erklären soll, sollte es aber dennoch tun, schon allein deshalb, weil ich nicht möchte, dass die Idee entsteht, mir wäre wurscht, was mit Obdachlosen im Winter geschieht.
Ich fürchte, dass es kaum eine eindringlichere Form gibt, Leid verständlich zu machen, als das Leid zu zeigen. Das in drei Zeilen zu schaffen ist schwierig und gelingt dem Gedicht für mich nur zum Teil. Ich glaube, mein Hauptproblem bei diesem Text ist, dass er mir wenig Neues erzählt. Wir werden so sehr von Bildern des Leids überflutet, dass nur die stärksten hängenbleiben und Dein Gedicht wirkt auf mich wie eines der Bilder, die ich schon viele Male gesehen habe und - das ist vielleicht mein wesentlicher Kritikpunkt - es ist eher ein Zitat eines Bildes als ein eigenes Bild.
Was mir somit fehlt an diesem Gedicht, ist, dass er das Leid zitiert, aber keine neues Perspektive bietet, irgendein "Aha"-Erlebnis oder auch nur eine Authenzität ... Du merkst, dass es mir sehr schwer fällt mein Unbehagen in Worte zu fassen, das Unbehagen aber bleibt.
Liebe Grüße
Max
das ist ein Text, um den ich schon länger herumschleiche.
Ich verstehe, was die bewegt, die ihn loben und dennoch teile ich das Lob nicht. Ich weiß kaum, wie ich das erklären soll, sollte es aber dennoch tun, schon allein deshalb, weil ich nicht möchte, dass die Idee entsteht, mir wäre wurscht, was mit Obdachlosen im Winter geschieht.
Ich fürchte, dass es kaum eine eindringlichere Form gibt, Leid verständlich zu machen, als das Leid zu zeigen. Das in drei Zeilen zu schaffen ist schwierig und gelingt dem Gedicht für mich nur zum Teil. Ich glaube, mein Hauptproblem bei diesem Text ist, dass er mir wenig Neues erzählt. Wir werden so sehr von Bildern des Leids überflutet, dass nur die stärksten hängenbleiben und Dein Gedicht wirkt auf mich wie eines der Bilder, die ich schon viele Male gesehen habe und - das ist vielleicht mein wesentlicher Kritikpunkt - es ist eher ein Zitat eines Bildes als ein eigenes Bild.
Was mir somit fehlt an diesem Gedicht, ist, dass er das Leid zitiert, aber keine neues Perspektive bietet, irgendein "Aha"-Erlebnis oder auch nur eine Authenzität ... Du merkst, dass es mir sehr schwer fällt mein Unbehagen in Worte zu fassen, das Unbehagen aber bleibt.
Liebe Grüße
Max
Lieber Max!
Einerseits verstehe ich dich, aber für mich geht dein Verständnis an dem Moment vorbei.
Hier geht es nicht darum von dir zum fünfundzwanzigsten Male mit einem Bild von der Caritas, oder wem auch immer, einen Beitrag aus deinem Gewissen und ggf. auch noch aus deinem Portomonai zu holen, sondern einen Text zu erstellen, der ein bestimmtes Bild in einer spezifischen Art herstellen kann.
Es geht, für mein Verständnis, nicht darum, deinem überreizten Medieninput noch eins drauf zu setzen und dir ggf. noch ein AHA-Erlebnis zu verschaffen, sondern hier ein Stück Lyrik in einer bestimmten Form zu schaffen, das den Kern trifft.
Also geht es für mich nicht darum zu 100 noch 101 hinzuzufügen, sondern sich zu konzentrieren auf einen ganz bestimmten Moment der durchaus im allgemeinen Gefüge sein kann, aber wie eine Skulptur eben daraus gearbeitet wird.
Insofern sind deine Erwartungen für mich hier verkehrt. Du suchst in dem Text und mit ihm etwas, was er garnicht will: Dir einen neuen Kick zu verschaffen im Sinne eines neuen Ereignisses.
Das wird also bestimmt hier nicht geschehen.
Für mein Verständnis geht es hier um Ausarbeitung von durchaus bekannten Situationen.
So long erstmal
Moshe
Einerseits verstehe ich dich, aber für mich geht dein Verständnis an dem Moment vorbei.
Hier geht es nicht darum von dir zum fünfundzwanzigsten Male mit einem Bild von der Caritas, oder wem auch immer, einen Beitrag aus deinem Gewissen und ggf. auch noch aus deinem Portomonai zu holen, sondern einen Text zu erstellen, der ein bestimmtes Bild in einer spezifischen Art herstellen kann.
Es geht, für mein Verständnis, nicht darum, deinem überreizten Medieninput noch eins drauf zu setzen und dir ggf. noch ein AHA-Erlebnis zu verschaffen, sondern hier ein Stück Lyrik in einer bestimmten Form zu schaffen, das den Kern trifft.
Also geht es für mich nicht darum zu 100 noch 101 hinzuzufügen, sondern sich zu konzentrieren auf einen ganz bestimmten Moment der durchaus im allgemeinen Gefüge sein kann, aber wie eine Skulptur eben daraus gearbeitet wird.
Insofern sind deine Erwartungen für mich hier verkehrt. Du suchst in dem Text und mit ihm etwas, was er garnicht will: Dir einen neuen Kick zu verschaffen im Sinne eines neuen Ereignisses.
Das wird also bestimmt hier nicht geschehen.
Für mein Verständnis geht es hier um Ausarbeitung von durchaus bekannten Situationen.
So long erstmal
Moshe
Lieber Max,
danke für deine Rückmeldung.
Es wäre ja schlimm, wenn du damit hinterm Berg halten würdest, dass du den Text unzuänglich findest.
Ein Aha-Erlebnis meinst du nicht wirklich ... was sollte das sein?
Dass dir (also dem Leser) unbehaglich wird ist ja grundsätzlich nicht verwunderlich, was du aber meinst ist, dass dir ob der Kürze und der
nach deiner Ansicht zu knapp abgehandelten Problematik unbehaglich wird.
Ein Haiku ist die Schilderung einer alltäglichen Begebenheit die unser Leben betrifft, ohne dass dem Leser eine Art Lösung angeboten wird.
Der Nachhall (offener Ausgang) soll das Nachdenken des Lesers anregen.
Was nun eine neue Perspektive angeht, so weiß ich nicht recht, was du meinst. Soll der Obdachlose in einen anderen Raum gestellt werden?
Weder die Schilderung der Übernachtung auf einer Parkbank ist neu - klar, noch in einem U-Bahnschacht oder in einem Kaufhausentrée wäre es.
Hm ... Was meinst du mit fehlnder Authentizität?
Ich grübele aber ohnehin noch - nur heute Nacht nicht mehr.
Lieber Moshe,
danke für deine Gedanken, die ich als Anregung gern aufnehme. Ich äußere mich in den nächsten Tagen ausführlicher dazu.
Vielen Dank auch, dass du Max ausführlich geschrieben hast, heute bin ich nämlich zu müde.
Nachtgrüße
Gerda
danke für deine Rückmeldung.
Es wäre ja schlimm, wenn du damit hinterm Berg halten würdest, dass du den Text unzuänglich findest.
Max hat geschrieben:Was mir somit fehlt an diesem Gedicht, ist, dass er das Leid zitiert, aber keine neues Perspektive bietet, irgendein "Aha"-Erlebnis oder auch nur eine Authenzität ... Du merkst, dass es mir sehr schwer fällt mein Unbehagen in Worte zu fassen, das Unbehagen aber bleibt.
Ein Aha-Erlebnis meinst du nicht wirklich ... was sollte das sein?
Dass dir (also dem Leser) unbehaglich wird ist ja grundsätzlich nicht verwunderlich, was du aber meinst ist, dass dir ob der Kürze und der
nach deiner Ansicht zu knapp abgehandelten Problematik unbehaglich wird.
Ein Haiku ist die Schilderung einer alltäglichen Begebenheit die unser Leben betrifft, ohne dass dem Leser eine Art Lösung angeboten wird.
Der Nachhall (offener Ausgang) soll das Nachdenken des Lesers anregen.
Was nun eine neue Perspektive angeht, so weiß ich nicht recht, was du meinst. Soll der Obdachlose in einen anderen Raum gestellt werden?
Weder die Schilderung der Übernachtung auf einer Parkbank ist neu - klar, noch in einem U-Bahnschacht oder in einem Kaufhausentrée wäre es.
Hm ... Was meinst du mit fehlnder Authentizität?
Ich grübele aber ohnehin noch - nur heute Nacht nicht mehr.
Lieber Moshe,
danke für deine Gedanken, die ich als Anregung gern aufnehme. Ich äußere mich in den nächsten Tagen ausführlicher dazu.
Vielen Dank auch, dass du Max ausführlich geschrieben hast, heute bin ich nämlich zu müde.
Nachtgrüße
Gerda
Hallo Leuts,
Erstaulich, wie schnell sich die Kommentatoren auf ein Obdachlosen-Schicksal einschießen.
Vielleicht ist es auch nur ein Reisender, der den letzten Zug/Bus verpasst hat? Oder ein Betrunkener der den Weg nicht mehr nach hause findet?
Wie im richtigen Leben haben wir sofort eine Meinung wenn wir jemandem begegnen...
LG ZaunköniG,
(der das Gedicht aber auch nicht präziser braucht)
Erstaulich, wie schnell sich die Kommentatoren auf ein Obdachlosen-Schicksal einschießen.
Vielleicht ist es auch nur ein Reisender, der den letzten Zug/Bus verpasst hat? Oder ein Betrunkener der den Weg nicht mehr nach hause findet?
Wie im richtigen Leben haben wir sofort eine Meinung wenn wir jemandem begegnen...
LG ZaunköniG,
(der das Gedicht aber auch nicht präziser braucht)
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
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