vergängliche
die roten spritzer an den wänden
daran musste man sich gewöhnen
schlagende herzen fühlen
doch vater ließ es nicht zu
alles sollte stillstehen
für seine bilder mussten wir strahlen
die kunst ist eine vergängliche sagte er immer
tränen laufen durch ein nadelöhr
..............und wischte uns fort
© Moonlight 2011
vergängliche
Hallo,
ich habe bislang nicht geschrieben, weil mir der Zugang nicht so recht gelingen wollte. Jetzt mit den Kommentaren wird mir manches klarer, jedoch: ich finde, es ist zu vage, zu offen, zu angedeutet. Wie Flora schon sagte, ein Gedicht sollte auch ohne Erklärung auskommen. Und das tut es bei mir nicht. Mag sein, dass Du es genau so willst. Mich lässt Du allerdings unberührt zurück.
Konkret gefällt mir die Verwendung von "man" nicht so recht (daran musste man sich gewöhnen). Und das Bild mit dem Nadelöhr geht für mich nicht auf. Die Punkte hingegen repräsentieren genau das, was das Gedicht für mich unerschließbar macht: die Auslassung. Ein Rätsel in Andeutungen.
Gruß
Henkki
ich habe bislang nicht geschrieben, weil mir der Zugang nicht so recht gelingen wollte. Jetzt mit den Kommentaren wird mir manches klarer, jedoch: ich finde, es ist zu vage, zu offen, zu angedeutet. Wie Flora schon sagte, ein Gedicht sollte auch ohne Erklärung auskommen. Und das tut es bei mir nicht. Mag sein, dass Du es genau so willst. Mich lässt Du allerdings unberührt zurück.
Konkret gefällt mir die Verwendung von "man" nicht so recht (daran musste man sich gewöhnen). Und das Bild mit dem Nadelöhr geht für mich nicht auf. Die Punkte hingegen repräsentieren genau das, was das Gedicht für mich unerschließbar macht: die Auslassung. Ein Rätsel in Andeutungen.
Gruß
Henkki
Hallo liebe moonlight,
ich versuche jetzt mal eine Zusammenfassung und Interpretation, die aber, da hat flora Recht, eher auf den Erläuterungen fußt denn direkt auf dem Text.
Ich intendiere wie folgt.
Es geht es im um Missbrauch, in einer Form, die die eigenen Kinder als Kunst/Lust-Objekte - wie auch immer - einsetzt; die Kinder als Sache missbraucht, ausnutzt.
Der Blick desjenigen, der kein "Vater" ist, sondern nur zufällig seine Gene weitergegeben hat, ist ein Monster ... und doch lassen sich die Kinder wohl auch von diesem trösten.
Es ist gar nicht erforderlich, dass Lyrik immer nur eine Möglichkeit des Verstehens beinhaltet, aber, wenn vom Autor intendiert (was ich bei dir denke), dann sollte sich die gewollte aus dem Gedicht selbst ergeben, bzw. von LyrikleserInnen ohne größeres Rätselraten ableiten lassen können.
Wiedu unschwer spürst ist das bei deinem Gedicht so, wie du es eingestellt hast, noch nicht ganz der Fall.
Bitte nicht erschrecken, wenn ich jetzt "zerpflücke".
Meine Interventionen sind Angebote und sollten dich bestenfalls anregen über deinen Text nachzudenken.
Ich beginne bei der Setzung.
Vielleicht stört mich das auseindergezerrte auch nur beim Lesen am Bildschirm, Auf einem Blatt der Größe DIN A (Buchseite), wäre es nicht möglich mit solchen Abständen zu arbeiten und ich halte sie in dieser Weite auch für verzichtbar.
Soll nicht ein Drängen im Text zu spüren sein? Für mich verliert sich das aber schnell im Leerraum.
Einzelheiten:
Die "roten Spritzer" -
Den Vorschlag gerade hier sich nicht auf "Rot wie Blut" zu kaprizieren, dafür an anderer Stelle, die Gewalt und die Herrschaft des Künstlers über sein - lebendiges - Werk spüren zu lassen, würde den Text stärker werden lassen.
Als Einstieg vielleicht:
wir mussten uns gewöhnen - hatten keine Wahl - konnten nicht wählen, nicht ausweichen ...
also ich meine das jetzt nicht alles zusammen, was auch für die anderen Ideen gilt.
Mir ist dieses "man" zu beliebig, hier geht es doch um Konkretes, auch in "seiner" Kunst, die hier beschrieben wird und das sollte plastisch werden, nachvolziehbar, meine ich.
wir mussten uns gewöhnen
schlagende, flammende, herzen, rasende angst, hammerschläge in der brust
in diesem Sinn vielleicht
vater wollte nichts hören, wissen davon ... stellte sich taub, blind ....
wir mussten stramm stehen, uns für ihn zum affen machen, leiden, uns quälen
Das "alles" ist in diesem kontext zu schwach, klingt zu lapidar ...> konkret
wir hatten zu strahlen gleich sonnen
ungeachtet des rots der farbspritzer an den wänden
der Schluss ist stark, da bekomme ich jetzt nur keine angemessene Setzung zuwege. (mangelnde Ahnung)
Ich würde die Pünktchen weg lassen, das "und" auf die vorletzte Zeile ziehen und die letzte einrücken,
ja und das geht im Forum auch, aber ich weiß nicht wie .
Wie ich oben schrieb, es ist ein Angebot, nimm, wenn du etwas brauchen kannst.
Liebe Grüße
Gerda
ich versuche jetzt mal eine Zusammenfassung und Interpretation, die aber, da hat flora Recht, eher auf den Erläuterungen fußt denn direkt auf dem Text.
Ich intendiere wie folgt.
Es geht es im um Missbrauch, in einer Form, die die eigenen Kinder als Kunst/Lust-Objekte - wie auch immer - einsetzt; die Kinder als Sache missbraucht, ausnutzt.
Der Blick desjenigen, der kein "Vater" ist, sondern nur zufällig seine Gene weitergegeben hat, ist ein Monster ... und doch lassen sich die Kinder wohl auch von diesem trösten.
Es ist gar nicht erforderlich, dass Lyrik immer nur eine Möglichkeit des Verstehens beinhaltet, aber, wenn vom Autor intendiert (was ich bei dir denke), dann sollte sich die gewollte aus dem Gedicht selbst ergeben, bzw. von LyrikleserInnen ohne größeres Rätselraten ableiten lassen können.
Wiedu unschwer spürst ist das bei deinem Gedicht so, wie du es eingestellt hast, noch nicht ganz der Fall.
Bitte nicht erschrecken, wenn ich jetzt "zerpflücke".
Meine Interventionen sind Angebote und sollten dich bestenfalls anregen über deinen Text nachzudenken.
Ich beginne bei der Setzung.
Vielleicht stört mich das auseindergezerrte auch nur beim Lesen am Bildschirm, Auf einem Blatt der Größe DIN A (Buchseite), wäre es nicht möglich mit solchen Abständen zu arbeiten und ich halte sie in dieser Weite auch für verzichtbar.
Soll nicht ein Drängen im Text zu spüren sein? Für mich verliert sich das aber schnell im Leerraum.
Einzelheiten:
Die "roten Spritzer" -
Den Vorschlag gerade hier sich nicht auf "Rot wie Blut" zu kaprizieren, dafür an anderer Stelle, die Gewalt und die Herrschaft des Künstlers über sein - lebendiges - Werk spüren zu lassen, würde den Text stärker werden lassen.
Als Einstieg vielleicht:
wir mussten uns gewöhnen - hatten keine Wahl - konnten nicht wählen, nicht ausweichen ...
also ich meine das jetzt nicht alles zusammen, was auch für die anderen Ideen gilt.
Mir ist dieses "man" zu beliebig, hier geht es doch um Konkretes, auch in "seiner" Kunst, die hier beschrieben wird und das sollte plastisch werden, nachvolziehbar, meine ich.
wir mussten uns gewöhnen
schlagende, flammende, herzen, rasende angst, hammerschläge in der brust
in diesem Sinn vielleicht
vater wollte nichts hören, wissen davon ... stellte sich taub, blind ....
wir mussten stramm stehen, uns für ihn zum affen machen, leiden, uns quälen
Das "alles" ist in diesem kontext zu schwach, klingt zu lapidar ...> konkret
wir hatten zu strahlen gleich sonnen
ungeachtet des rots der farbspritzer an den wänden
moonlight hat geschrieben:die kunst ist eine vergängliche sagte er immer
tränen laufen durch ein nadelöhr und
wischte uns fort
der Schluss ist stark, da bekomme ich jetzt nur keine angemessene Setzung zuwege. (mangelnde Ahnung)
Ich würde die Pünktchen weg lassen, das "und" auf die vorletzte Zeile ziehen und die letzte einrücken,
ja und das geht im Forum auch, aber ich weiß nicht wie .
Wie ich oben schrieb, es ist ein Angebot, nimm, wenn du etwas brauchen kannst.
Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gerda am 15.04.2011, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
hallo moonlight, ich finde es ganz gut, gelegentlich seine eigenen fixen Ideen vorgeführt zu bekommen, was Dir mit diesem Text gelingt. Es gefällt mir, wie Du mit den Mehrdeutigkeiten der einzelnen Strophen spielst und auch der frech-ironische Schluss ... gut gelungen !
Ein Klang zum Sprachspiel.
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