Damals stand ich tot in Berlin,
wo die Straßentauben zum Vögeln
in die U-Bahn-Schächte ziehn,
das ist das graue Lebenselixier.
Ich selbst hab keinen Durst mehr
und hätte gern ein kühles Bier.
Nun bin ich kalt, mein Blut erstarrt,
wofür hab ich jemals Geld gespart?
Ich wär so gern auf Wikipedia,
Fiderallala, Fiderallala ...
Keiner kann mich sehn
und trotzdem nervt es mich
noch immer, wenn Passanten
genau vor meinen Füßen stehn.
Keiner redet mit mir,
ich fühl mich vom Leben gemobbt,
bin hier nicht besser als jedes Tier
und jeder ist total von mir geschockt!
Also stand ich so tot in Berlin,
mein Witwer weinte um mich,
wir konnten nicht um die Häuser
des Lebens in die des Todes fliehn.
Manche Menschen sind Urlaub,
andere sind Schichtdienst,
aber ich und mein Witwer,
wir zwei und Berlin, hach ...
Wir waren ein gutes Team.
Wenn da bloß nicht die andern wären,
aber jetzt, wo ich tot bin,
da sehe ich die Dinge gelassener:
Mir kann nichts mehr passieren,
ich kann nichts mehr verlieren
und ich hab endlich Zeit für mich,
für die Dinge, die ich
schon immer einmal tun wollte,
Töpfern, Judo und Tischtennis...
Mir ist soooo langweilig.
Tot in Berlin
Und noch was: ICH HABE KEIN TALENT
!
Das ist eine Beleidigung für mich!
Deshalb können viele meiner Texte trotzdem beschissen sein, aber manche sind auch hervorragend!
Goethe hat gesagt: "Alle Freude des Dichters ist es, ein gutes Gedicht zu erschaffen."
Wenn ich eines in meinem Leben hinkriege, das für viele unvergesslich bleibt - dann reicht mir das vollkommen aus!
Dieses hier war es wohl nicht!
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Das ist eine Beleidigung für mich!
Deshalb können viele meiner Texte trotzdem beschissen sein, aber manche sind auch hervorragend!
Goethe hat gesagt: "Alle Freude des Dichters ist es, ein gutes Gedicht zu erschaffen."
Wenn ich eines in meinem Leben hinkriege, das für viele unvergesslich bleibt - dann reicht mir das vollkommen aus!
Dieses hier war es wohl nicht!

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Liebe Louisa,
ich finde den Text auch nicht wirklich gut, aber die Art, wie du auf einige (ziemlich heftige) Postings hier reagierst, finde ich ausgesprochen cool. Und es ist meiner Meinung nach ein wichtiges Projekt, dass du über ernste Themen in deiner dir eigenen Sprache, in diesem Pop-Stil, schreiben willst (Slam-Stil soll ich ja nicht sagen, Pop triffts sowieso besser für mich, kann natürlich sein, dass du auch dies als Schublade ansiehst und nicht hören/lesen möchtest, dann sorry).
Dieser Text krankt für mich vor allem daran, dass er so aussieht, als wollte der Dichter eigentlich schön-gereimte Verse schreiben und hat es aber von den Reimen und von der Metrik her nicht hinbekommen. Paradebeispiel ist für mich diese Strophe:
Keiner redet mit mir,
ich fühl mich vom Leben gemobbt,
bin hier nicht besser als jedes Tier
und jeder ist total von mir geschockt!
Vielleicht wäre es besser, die Strophenform da aufzulösen und die Reime in ungleichmäßigeren Abständen fallen zu lassen. Auch fehlt mir als Endpunkt des Gedichts - vielleicht nicht unbedingt eine Pointe, aber doch irgend eine Wendung, eine Überraschung. Oder du versuchst, die Langeweile eher in Bildern auszudrücken, anstatt sie direkt auszusprechen.
Viele Grüße
fenestra
ich finde den Text auch nicht wirklich gut, aber die Art, wie du auf einige (ziemlich heftige) Postings hier reagierst, finde ich ausgesprochen cool. Und es ist meiner Meinung nach ein wichtiges Projekt, dass du über ernste Themen in deiner dir eigenen Sprache, in diesem Pop-Stil, schreiben willst (Slam-Stil soll ich ja nicht sagen, Pop triffts sowieso besser für mich, kann natürlich sein, dass du auch dies als Schublade ansiehst und nicht hören/lesen möchtest, dann sorry).
Dieser Text krankt für mich vor allem daran, dass er so aussieht, als wollte der Dichter eigentlich schön-gereimte Verse schreiben und hat es aber von den Reimen und von der Metrik her nicht hinbekommen. Paradebeispiel ist für mich diese Strophe:
Keiner redet mit mir,
ich fühl mich vom Leben gemobbt,
bin hier nicht besser als jedes Tier
und jeder ist total von mir geschockt!
Vielleicht wäre es besser, die Strophenform da aufzulösen und die Reime in ungleichmäßigeren Abständen fallen zu lassen. Auch fehlt mir als Endpunkt des Gedichts - vielleicht nicht unbedingt eine Pointe, aber doch irgend eine Wendung, eine Überraschung. Oder du versuchst, die Langeweile eher in Bildern auszudrücken, anstatt sie direkt auszusprechen.
Viele Grüße
fenestra
Hallo Louisa,
da du von einem Onkel mehr erwartest:
Ich erinnere mich, wie es bei alten Leutchen so üblich ist, an unglaubliche Sachen von anno dazumal, die heute alle schon gar nicht mehr wahr sind...
Ich erinnere an Yorick und was du zu meinem Kommentar geschrieben hast ("einfühlsam", glaube ich
)
Ich erinnere mich daran, wie ich dir onkelhaft bei einigen Alexandrinern zu Ehren Gryphius' für dein Buch geholfen habe.
Ich erinnere mich an sehr gelungene Gedichte zum Thema Tod und Liebe, Wenn du nicht da bist, geh ich in die Mauasoleen, wo du sogar ein Gedicht mit Versmaß geschafft hast.
Deshalb kann ich deine Selbstaussage "ob man mit 17 ein verliebtes, blumiges Gedicht schreibt oder ob man mit 25 nach einigen Umwälzungen im Leben eher ernstere Bilder und Themen versucht" mühelos widerlegen.
Der Tod ist ein Dauerthema bei dir, nicht nur anlässlich deines Vaters Tod Der Erinnerungsbach wo auch schon ein Verweis von mir auf ein 5 Jahre älteres Gedicht steht, sondern überhaupt.
Außerdem habe ich die Gedichte rausgesucht, wo ich auch was maßlos Überzeichnetes geschrieben habe (die Liebserklärung finde ich grad nicht, auch nicht den Komment, wo ich dir gesagt habe, du sollst die Finger vom Reimen lassen. Oder war das eine PN??), aber mit einem Körnchen Wahrheit.
Du musst aber nicht auf mich hören.
In diesem Punkt unterscheide ich mich von alten Onkels.
Mir reicht es, wenn du drüber nachdenkst.
Das Ergebnis ist deines.
LG, Carl
da du von einem Onkel mehr erwartest:
Ich erinnere mich, wie es bei alten Leutchen so üblich ist, an unglaubliche Sachen von anno dazumal, die heute alle schon gar nicht mehr wahr sind...
Ich erinnere an Yorick und was du zu meinem Kommentar geschrieben hast ("einfühlsam", glaube ich
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Ich erinnere mich daran, wie ich dir onkelhaft bei einigen Alexandrinern zu Ehren Gryphius' für dein Buch geholfen habe.
Ich erinnere mich an sehr gelungene Gedichte zum Thema Tod und Liebe, Wenn du nicht da bist, geh ich in die Mauasoleen, wo du sogar ein Gedicht mit Versmaß geschafft hast.
Deshalb kann ich deine Selbstaussage "ob man mit 17 ein verliebtes, blumiges Gedicht schreibt oder ob man mit 25 nach einigen Umwälzungen im Leben eher ernstere Bilder und Themen versucht" mühelos widerlegen.
Der Tod ist ein Dauerthema bei dir, nicht nur anlässlich deines Vaters Tod Der Erinnerungsbach wo auch schon ein Verweis von mir auf ein 5 Jahre älteres Gedicht steht, sondern überhaupt.
Außerdem habe ich die Gedichte rausgesucht, wo ich auch was maßlos Überzeichnetes geschrieben habe (die Liebserklärung finde ich grad nicht, auch nicht den Komment, wo ich dir gesagt habe, du sollst die Finger vom Reimen lassen. Oder war das eine PN??), aber mit einem Körnchen Wahrheit.
Du musst aber nicht auf mich hören.
In diesem Punkt unterscheide ich mich von alten Onkels.
Mir reicht es, wenn du drüber nachdenkst.
Das Ergebnis ist deines.
LG, Carl
Liebe Fenestra!
Ich ziehe den Hut und bedanke mich überschäumend für deinen fundierten, sachlichen und hilfreichen Kommentar!
Er hat mir schon jetzt sehr geholfen und ich versuche aus diesem schäbigen Text noch ein brauchbares Gedicht zu machen - vielleicht schaffe ich es sogar noch heute Nachmittag.
Ich benutze die Reime wohl manchmal zu sehr nach Lust und Laune und ignoriere jegliches Versmaß - aber das liest sich wohl doch etwas zu anstrengend.
Slam ist für mich ja dann eher die Vortragsweise - da hört sich "Pop" schon eher nach einer Stilrichtung für mich an :) ! Aber nenn es wie du willst, hauptsache es ist kein Talent
!
Ich danke dir sehr!
Lieber Onkel Carl,
ich danke auch dir für die sachliche Aufarbeitung unseres "Konflikts"
! Und auch, dass das Unberührte bei mir schon immer vom Grausamen angerührt war, ist eine Tatsache, der ich gerne ins Auge schaue!
Manchmal gelingt mir der Tod, manchmal brennen nur die Wörter mit mir durch und es wird ein Schuss in den Ofen
...
Ich hoffe du wirst das auch weiterhin verfolgen
!
Merci an dich
Schönen Start in die Woche euch beiden!
Ich ziehe den Hut und bedanke mich überschäumend für deinen fundierten, sachlichen und hilfreichen Kommentar!
Er hat mir schon jetzt sehr geholfen und ich versuche aus diesem schäbigen Text noch ein brauchbares Gedicht zu machen - vielleicht schaffe ich es sogar noch heute Nachmittag.
Ich benutze die Reime wohl manchmal zu sehr nach Lust und Laune und ignoriere jegliches Versmaß - aber das liest sich wohl doch etwas zu anstrengend.
Slam ist für mich ja dann eher die Vortragsweise - da hört sich "Pop" schon eher nach einer Stilrichtung für mich an :) ! Aber nenn es wie du willst, hauptsache es ist kein Talent

Ich danke dir sehr!
Lieber Onkel Carl,
ich danke auch dir für die sachliche Aufarbeitung unseres "Konflikts"

Manchmal gelingt mir der Tod, manchmal brennen nur die Wörter mit mir durch und es wird ein Schuss in den Ofen

Ich hoffe du wirst das auch weiterhin verfolgen

Merci an dich

Schönen Start in die Woche euch beiden!
Was für ein schöner, bitterer und trotz oder gerade wegen seiner formalen Mängel lebenswahrer und authentischer Text! Die unterschiedlich langen Strophen, die hingehauenen Rumpelreime - wie ein schlecht sitzendes, verschlissenes Kleid ... Nur ein Wort, liebe Louisa, hätte ich gern geändert: Das letzte in der 6. Strophe. Statt "fliehn" hätte ich dort lieber "ziehn" - also im Grunde genommen nur "fl" durch "z" ersetzt! Gruß Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
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